Kala Journeyman U-Bass Test

Der neue Kala Journeyman unterscheidet sich optisch deutlich von den anderen U-Bass-Modellen der Ukulelen-Schmiede Kala, denn er kommt mit klassisch anmutenden F-Löchern und einem Cutaway. Außerdem hat sich Kala für den Journeyman zwei schicke neue Finish-Varianten ausgedacht: Neben der normalen Satin-Ausführung ist der exotische U-Bass nämlich auch wahlweise in Mattschwarz oder mit poppiger mattroter Lackierung erhältlich. Im Laden geht der Journeyman derzeit für unter 300,- Euro über die Theke – da darf man gespannt sein, ob die preisgünstige und optisch auffällige Bass-Ukele den typischen Sound liefern kann!

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Details

Der deutsche Vertrieb hat uns einen Journeyman U-Bass in der roten Ausführung geschickt, den ich nach der Landung an meiner Haustüre sofort aus dem Karton geschält habe. Geliefert wird der Journeyman übrigens in einer leicht gepolsterten Gigbag, die mit Rucksackriemen und einer Fronttasche ausgestattet ist und ausreichend Schutz für den Transport in den Proberaum oder zum Gig bietet.
Der neue U-Bass sieht wirklich ziemlich knuffig aus: Das rote Finish fällt sofort ins Auge, und die F-Löcher und das cremefarbene Binding verleihen dem Journeyman einen gelungenen Retro-Look. Der Korpus des Journeyman ist etwas größer als bei anderen elektroakustischen U-Bässen und besteht komplett aus Mahagoni. Durch ein abgerundetes venezianisches Cutaway sind die hohen Lagen beim Journeyman außerdem besser zu erreichen als bei den U-Bässen mit der herkömmlichen Korpusform.

Fotostrecke: 6 Bilder Zum Lieferumfang des Kala Journeyman …

Auch für den Hals wurde Mahagoni verwendet, und im Griffbrett sitzen 16 Bünde und runde Einlagen als Lagenmarkierungen. Die Hardware hält Kala bei den günstigen Einsteiger U-Bässen etwas schlichter, und so kommt auch der neue Journeyman mit einem einfachen Kunststoffsattel und einer Brücke aus Kunststoff. Die Stimmmechaniken machen einen recht soliden Eindruck – es handelt sich um sogenannte “Custom Black Die Cast”-Tuner, die optisch den hochwertigen Hipshot Utra-Lites nachempfunden sind. Die Tuner laufen leicht und halten die Stimmung, was will man mehr?
Als Saitenbespannung kommen bei den roten und schwarzen Journeyman-Modellen übrigens nicht die dicken Poly- oder Thundergut-Saiten, sondern Kalas eigene “Metal Round Wound”-Saiten zum Einsatz. Die Roundwounds sind deutlich dünner und strammer als die elastischen Gummisaiten und intonieren dementsprechend natürlich auch viel exakter.

Fotostrecke: 3 Bilder Auch der Hals und der Headstock des Journeyman …

Verstärkt wird der Journeyman einerseits durch Piezoelemente in der Brücke und andererseits durch eine Elektronik, die einen Dreiband-Equalizer zur Klangbearbeitung bietet. Der UK-500B Preamp aus dem eigenen Werk sitzt in der oberen Zarge des U-Basses, sodass alle Regler leicht zugänglich sind. Wir finden auf dem Panel einen Schieberegler und drei EQ-Regler für Bässe, Mitten und Höhen.
Darunter sitzt zudem ein simples, chromatisches Stimmgerät, das mit einem kleinen Schalter aktiviert wird. Der Tuner zeigt den zu stimmenden Ton und die aktuelle Tonhöhe mit einem kleinen, aber dennoch gut ablesbaren Display an. Zum Betrieb benötigt der Uk-500B Preamp zwei CR2032-Knopfzellen, die in einem kleinen Fach an der unteren Zarge neben der Klinkenbuchse untergebracht sind.

Fotostrecke: 4 Bilder Piezo-Elemente unter der Brücke nehmen die Saitenschwingung ab, …

In Sachen Verarbeitung leistet sich Kala bei meinem Testbass keine gravierenden Patzer, nur die etwas scharfkantigen Bundkanten sollten durchaus überarbeitet werden, damit sich der Journeyman auch wirklich angenehm spielen lässt.
In diesem Video könnt ihr euch einen ersten Eindruck verschaffen:

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Praxis

Der im Vergleich zu den anderen U-Bässen etwas größere Body des Journeyman fällt in der Praxis natürlich nicht wirklich ins Gewicht, der Unterschied ist minimal. Am bequemsten lässt sich der neue U-Bass im Sitzen in der klassischen Gitarrenposition spielen, oder man befestigt eben einen Gurt und sucht eine komfortable Umhängeposition für den kleinen Bass.

Die Firma Kala hat sich im Bereich der Bass-Ukulelen einen sehr guten Ruf erarbeitet.
Die Firma Kala hat sich im Bereich der Bass-Ukulelen einen sehr guten Ruf erarbeitet.

Wie im Details-Kapitel bereits erwähnt, ist der rote Journeyman U-Bass ab Werk mit den Round-Wound-Saiten von Kala bespannt. Ich habe bisher nur U-Bässe mit den dicken Polyester- oder Thundergut-Saiten gespielt und muss sagen: der Unterschied ist wirklich signifikant! Die Metal-Round-Wounds fühlen sich fast wie herkömmliche ungeschliffene E-Bass-Saiten an, und dementsprechend vermittelt der Journeyman ein viel gewohnteres Spielgefühl. Er lässt sich ohne großartige Umstellung wirklich sehr leicht spielen.
Mit den Metal-Round-Wounds sind darüber hinaus auch die höheren Lagen jenseits des 12. Bundes einwandfrei nutzbar. Die Intonation ist zum einen viel besser als mit den dicken Poly-Saiten, und außerdem lassen sich die Töne bei engen Bundabständen natürlich viel exakter und leichter greifen. Vielleicht hat Kala dem Journeyman genau deshalb ein Cutaway spendiert, denn selbst der 16. Bund ist dadurch total bequem erreichbar – solistisch ambitionierte Bassisten könnten mit dem Journeyman also durchaus auch ihren Spaß haben!

Dank des venezianischen Cutaways und der "Metal Round Wound"-Strings ist der Journeyman anderen Bass-Ukulelen in Sachen Bespielbarkeit und Durchsetzungskraft deutlich überlegen.
Dank des venezianischen Cutaways und der “Metal Round Wound”-Strings ist der Journeyman anderen Bass-Ukulelen in Sachen Bespielbarkeit und Durchsetzungskraft deutlich überlegen.

Ärgerlich sind allerdings die doch recht scharfen Bundkanten bei meinem Testbass. Klar, durch stärkere Klimaschwankungen kann das Griffbrett schon mal schrumpfen, sodass die Bünde eben irgendwann überstehen. Der hiesige Vertrieb sollte hier allerdings vor der Auslieferung besser ein Auge darauf haben, damit sich am Ende nicht der Kunde mit diesem leidigen Problem herumschlagen muss.
Akustisch gespielt ist der Kala Journeyman ziemlich laut und sein voller und strammer Sound ähnelt dem einer normalen akustischen Bassgitarre. Am Verstärker klingt das neue U-Bass-Modell dann noch einmal deutlich fokussierter und brillanter. Die Höhen sind in der Tat so präsent, dass ich den oberen Bereich in der Regel mit dem Höhenregler deutlich absenken musste, um einen ausgewogenen Sound zu erhalten.

Nicht nur optisch ist der Journeyman "mal was anderes" - sein Klang ähnelt durchaus dem eines herkömmlichen Basses.
Nicht nur optisch ist der Journeyman “mal was anderes” – sein Klang ähnelt durchaus dem eines herkömmlichen Basses.

Von dieser Ausgangsposition lässt sich der Sound dann mit den beiden tieferen Bändern des Equalizers recht gut anpassen: Von vintageartig-warmen Sounds bis hin zu mächtigen kontrabassähnlichen Klängen ist hierbei alles drin – der Joureyman erweist sich für Ukulelen-Verhältnisse als überraschend flexibel! Dank der strammen und dünnen Metal-Round-Saiten kann man auf dem Journeyman außerdem auch E-Bass-typischere Spieltechniken wie Slapping und Tapping anwenden, und sogar Akkorde in den hohen Lagen gehen auf der kleine Ukulele relativ leicht von der Hand.
In den folgenden Audiobeispielen hört ihr den roten Testkandidaten mit verschiedenen EQ-Einstellungen, der Bass ging für die Aufnahmen direkt in mein Audio-Interface und wurde mit Logic Pro X aufgenommen.

Audio Samples
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Flat-Einstellung Mid-Boost Bass-Boost, Treble-Cut Bass-Boost, Treble-Boost Bass-Boost, Mid-Boost

Fazit

Dieser Kala Journeyman U-Bass in seinem schicken Rot ist ein echter Hingucker, der auf jeder Bühne auffällt! Aber auch klanglich hat der neue U-Bass einiges zu bieten, denn er liefert mit den Metal-Round-Wound-Saiten einen straffen, E-Bass-ähnlichen Sound, der mit der Onboard-Elektronik im Handumdrehen in verschieden Richtungen getrimmt werden kann. Toll ist außerdem, dass durch das Cutaway am Korpus der gesamte Tonumfang bis zum höchsten Bund wirklich gespielt werden kann. Dies erhöht den Praxiswert der kleinen Bass-Ukulele abermals deutlich. Das alles gibt es für relativ kleines Geld, denn Kala ruft für den Journeyman U-Bass derzeit nur moderate 295,- Euro auf. Wer eine Bass-Ukulele mit cooler Optik und tollem Sound sucht, sollte sich den Kala Journeyman deshalb auf jeden Fall einmal unter der Lupe anschauen.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • kompakte Form
  • coole Retro-Optik
  • voller, E-Bass-ähnlicher Sound
  • hoher Spaßfaktor
  • attraktiver Preis
Contra
  • überstehende Bundkanten beim Testinstrument
Artikelbild
Kala Journeyman U-Bass Test
Für 469,00€ bei
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Technische Spezifikationen

  • Hersteller: Kala
  • Modell: Journeyman U-Bass
  • Herstellungsland: China
  • Mensur: 20,88 cm
  • Korpus: Mahagoni (Decke, Zarge, Boden), cremefarbenes Binding, F-Löcher
  • Hals: Mahagoni, 16 Neusilberbünde, runde Lagenmarkierungen
  • Sattel: Kunststoff
  • Finish: Matte Red
  • Brücke: Kunststoff, Piezo-Tonabnehmer
  • Mechaniken: Black Custom Die Cast
  • Elektronik: UK-500B mit Dreiband-EQ und Stimmgerät
  • Saiten: Kala Metal Round Wounds
  • Zubehör: Gigbag
  • Preis: 295,- (Ladenpreis im März 2019)
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