Es ist noch gar nicht so lange her, da hat ein Stück Hardware hip-hop-basierte Musik dominiert. Die MPC von Akai wurde vor der digitalen Revolution von so gut wie jedem Hip-Hop-Produzenten für Beats genutzt. Der aus heutiger Sicht umständliche Workflow fand über ein kleines Display und viele Menüs und Untermenüs statt, was man sich in Zeiten von Maschine, Battery und anderen Drum-Samplern kaum noch vorstellen kann.
Der niederländische Programmierer Izmar zollt der MPC nun seinen Respekt und liefert ein Freeware-Tool der ganz besonderen Art. Die vMPC2000XL emuliert die originale Hardware und wird beim einen oder anderen Produzenten für Flashbacks sorgen.
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Details & Praxis
Allgemeines
vMPC2000XL ist kostenlos und kann unkompliziert auf der Seite des Herstellers heruntergeladen werden. Auf Windows läuft die Emulation ohne Versionsbeschränkungen als Standalone in 32 und 64 Bit sowie im VST3-Format. Bei Problemen sollten umgehend ausstehende Betriebssystem-Updates durchgeführt werden. Ab macOS 10.9 können auch Apple-User vMPC2000Xl nutzen, in den Formaten VST3 und AU. Für Linux wurde die Emulation auf Ubuntu 18.04 und Arch Linux erfolgreich getestet.
Konzept und GUI
Die wichtigste Information gleich vorweg: vMPC2000XL emuliert die Software und den Workflow der Hardware, nicht aber deren Signal-Routing und damit auch nicht ihren unverwechselbaren Analog-Sound. Es handelt sich also eher um ein Spielzeug für Nostalgiker und nicht um ein Software-Tool, das eine echte MPC klanglich ersetzen kann.
Das GUI ist skalierbar und lässt sich so perfekt an die eigenen Anforderungen anpassen, sowieso kann man erst ab einer gewissen Größe alle Beschriftungen problemlos lesen. Oben links befinden sich die Optionen, hier kann man zum Beispiel die Soundkarte auswählen, falls man vMPC2000XL im Standalone-Modus betreiben möchte. Alle Controls können mit der Maus geklickt oder bewegt werden, der Programmierer hat die meisten Funktionen aber bereits Tastaturkürzeln zugeordnet, eine Liste findet man ebenfalls auf seiner Webseite. Und selbst Formate wie APS, ALL, PGM, SND, MID und WAV, die auch die originale MPC nutzen konnte, können in der Software geladen werden.
Das war es mit den Anpassungen an die digitale Natur der Emulation. Ab jetzt läuft alles genau wie beim Original. Es wird deshalb auch dazu geraten, sich das originale Handbuch herunterzuladen, denn die Menüführung ist im Vergleich zu heutiger Software natürlich ziemlich rückständig. Da muss für einen halbwegs ordentlichen Workflow erst ein bisschen geübt werden, frühere Nutzer der Hardware werden sich über das motorische Gedächtnis aber wahrscheinlich ziemlich wieder zurechtfinden.
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Fazit
Zugegeben, die vMPC2000XL sieht fantastisch aus, aber selbst der Programmierer weist darauf hin, dass die Emulation nicht mit zeitgenössischen Drum-Samplern verglichen werden kann und somit nichts in einem professionellen Workflow zu suchen hat. Zu umständlich ist der frühere Workflow aus heutiger Sicht. Und da der Sound des Originals leider ebenfalls nicht emuliert wurde, handelt es sich hier lediglich um ein Spielzeug. Aber eines, das bei dem ein oder anderen User viele Erinnerungen wecken dürfte.
Pro- fantastisches GUI, das dem Original optisch extrem nahe kommt
- schönes Spielzeug für Nostalgiker
- emuliert nicht den einzigartigen Sound der originalen MPC
- Detailgetreue Emulation des originalen Workflows und der Optik der MPC
- skalierbares GUI
- alle Funktionen lassen sich über Shortcuts triggern
- Izmar vMPC2000XL: kostenlos
- fantastisches GUI, das dem Original optisch extrem nahe kommt
- schönes Spielzeug für Nostalgiker
- emuliert nicht den einzigartigen Sound der originalen MPC
