Image Line FL Studio 20.5 Producer Edition Test

Die FL-Studio-Gemeinde darf sich wieder einmal über ein kostenloses Update freuen: Neben kleineren Neuheiten, wie der Möglichkeit, den Ressourcenhunger einzelner Plugins zu überwachen, hört der Star des Updates auf den Namen „Flex“. Mit diesem bekommt ihr einen presetbasierten Klangerzeuger, der die Syntheseformen Wavetable, Multisample, Subtractive, FM und AM in einem Instrument-Plugin vereint.

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Das klingt nach einem komplizierten Klangerzeuger, doch Flex soll laut Image Line komplexe Sounds mit einem simplen Bedienkonzept kombinieren. Was der Synth zu bieten hat, wie er klingt und an welchen Stellschrauben sonst noch gedreht wurde, erfahrt ihr in diesem Testbericht.

Details

Allgemeines

FL Studio, ehemals Fruity Loops, verfügt seit Tag 1 über einen Patternsequencer, wie man ihn von Drum Machines à la Roland 808 kennt. In diesem werden die Beats ganz simpel mit der Maus programmiert, die im „Loop“ wiedergegeben werden – was den ursprünglichen Produktnamen „Fruity Loops“ erklärt. Rhythmuskenntnisse sind zur Pattern-Programmierung nicht zwingend erforderlich. Die Steps eines Patterns sind nämlich gerastert und klingen daher immer präzise „auf den Punkt“. Mit wenigen Klicks baut man sich so den Grundbeat zusammen! Von den Pattern lassen sich bis zu 999 Stück erstellen, deren Abspielreihenfolge ihr in der sogenannten „Playlist“ ganz simpel mit einem Pinsel-Werkzeug einzeichnen könnt, um den Songaufbau zu arrangieren.

Im Step-Sequencer werden die Pattern, die sich in der Playlist arrangieren lassen, erstellt.
Im Step-Sequencer werden die Pattern, die sich in der Playlist arrangieren lassen, erstellt.

Neuer Synth für alle FL-Studio-Versionen

Die erste gute Nachricht gleich vorab: Flex ist für alle FL-Studio-Versionen (Fruity, Producer, Signature und All-Plugins-Bundle) verfügbar. Und da FL-Studio-Updates für Besitzer einer Lizenz ein Leben lang kostenlos sind, kommt auch Flex ohne weitere Kosten ins Haus geflattert. Der Synth besitzt viele vorgefertigte Sounds aus sechs Soundpacks, die sich im übersichtlichen Browser organisieren lassen. 
Folgende Soundpacks gehören zur Grundausstattung des Synths:

  • Arksun Cityscape
  • Essential Pianos
  • Essential Strings
  • Mobile Synth Pluck
  • Mobile Tuned 808 Bass
  • Olbaid Compendium

Zur Klangsteuerung dienen acht Macro-Regler, die abhängig vom geladenen Klang, mit unterschiedlichen Parametern belegt sind, um die Sounds noch etwas anzupassen. Hinzu kommen Filter, Envelopes und eine überschaubare Effekt-Sektion – der Fokus des Klangerzeugers liegt definitiv auf Simplicity. 

Mit Flex holt ihr euch einen übersichtlichen Synth mit modernen Klängen ins Boot.
Mit Flex holt ihr euch einen übersichtlichen Synth mit modernen Klängen ins Boot.

FL Studio als Plugin in jeder DAW

Nicht nur FL-Studio-User dürfen sich freuen: Mit dem Update auf Version 20.5 lässt sich Fruity Loops nämlich als VST- bzw. AU-Plugin in jeder DAW öffnen. Für Windows ist das Feature schon länger am Start, nun ist es auch für die Mac-Welt verfügbar. Wer also schon immer neidisch auf Fruitys Step-Sequencer geschielt hat, aber grundsätzlich bei einer anderen DAW wie Cubase, Logic oder Live bleiben möchte, kann nun beide Welten vereinen. Innerhalb des Plugins lassen sich alle Fruity-Features nutzen und auch – wie gewohnt – Projekte öffnen, sehr schön. Aber was noch besser ist: Das Plugin bietet Multi-Output-Support. Somit lassen sich einzelne Spuren/Kanäle (16 Stück) eines Fruity-Projekts an die Kanäle der Host-DAW leiten, um Fruity-Loops-Projekte flexibel mit anderen DAWs zu verschmelzen.

FL Studio als Plugin in Apple Logic: Latenzzeiten lassen sich im Plugin-Fenster ausgleichen.
FL Studio als Plugin in Apple Logic: Latenzzeiten lassen sich im Plugin-Fenster ausgleichen.

Das Ganze wirkt auf Anhieb angenehmer im Routing als beispielsweise die Verbindung zweier DAWs über Rewire, da man nicht den Umweg über AUX-Channels gehen muss. Falls Latenzen auftreten sollten, lassen sich diese im Plugin-Fenster ausgleichen. Im Test verlief das zum Glück völlig reibungslos. Sobald man im Host die Wiedergabe startet, läuft FL Studio fleißig mit, was auch bei einem großen Projekt kein Problem darstellte. Allerdings wird dementsprechend die CPU beansprucht, weshalb man frühzeitig rechenintensive Tracks in Audio umwandeln sollte. Um ressourcenhungrige Plugins ausfindig zu machen, hat Image Line ein Tool namens „Plugin Performance Monitor“ ins Leben gerufen – mehr dazu im Praxisteil.

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