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IK Multimedia UNO Synth Test

Der italienische Hersteller IK Multimedia verfügt über ein breites Portfolio an trickreichen Lösungen rund ums Musikmachen – vom simplen Audiointerface, über allerlei Software und Controller-Spielereien bis hin zu Lautsprechern und Mikrofonen. Hardware-Synthesizer gehörten bislang allerdings noch nicht ins Sortiment. Das soll sich nun ändern. Die Macher von IK Multimedia haben sich dazu mit den umtriebigen Kollegen von „Soundmachines“ zusammengetan. Herausgekommen ist ein waschechter monophoner Analogsynthesizer mit vollständig digitaler Steuerung (intern und extern via USB-Midi), kompakter Bauweise, einfacher Handhabung und – vor allen Dingen – einem sehr attraktiven Preis.

IK Multimedia UNO Synth Test (Foto: Numinos)


Was der kleine UNO Synth alles kann, erfahrt ihr in unserem Testbericht.

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Mehr Informationen

Details

Der “UNO Synth” ist ein monophoner Analog-Synthesizer mit integriertem Step-Sequenzer, einer kapazitiven 2-Oktaven Tastatur und vollständiger Midi-Implementierung. Die Kommunikation erfolgt wahlweise über DIN-Midi-Buchse (Microklinke auf 5-Pol DIN-Buchse) oder USB-Midi (via Mini-USB-Buchse). Dank der digitalen Steuerung verfügt der UNO Synth nicht nur über 100 Speicherplätze (80 davon sind überschreibbar, die ersten zwanzig sind fest im Speicher), sondern es können auch alle Parameter im Step-Sequenzer automatisiert werden. Flankiert wird die Klangerzeugung durch fünf Effekte, die direkt auf die Parameter des Synthesizers wirken, sowie ein einfaches Digital-Delay. Passend zum handlichen Rucksack-Formfaktor kann der kleine Synth wahlweise über USB-Bus-Spannung oder Batterien (4 x AA) betrieben werden.

Auspacken

Aus der Umverpackung befördere ich ein kleines Pappkistchen, dessen Bedruckung bereits aussagekräftig den Inhalt verrät. Darin finden sich dann der Uno Synth selbst, eine mehrsprachige Kurzanleitung, vier AA-Batterien, ein USB-auf-Mini-USB-Kabel und zwei Stereo-Microklinke-auf-5-Pol-Midi-Kabel. Die vollständige Bedienungsanleitung ist als Download auf der Seite von IK Multimedia erhältlich und sehr leicht verständlich – leider nur in Englisch.

Fotostrecke: 2 Bilder Schon vorher wissen, was drin ist: Verpackung des UNO Synth. (Foto: Numinos)

Erster Eindruck

Der gerade mal vierhundert Gramm leichte Desktop-Synthesizer versprüht mit seinem Plastik-Design zwar einen etwas billigen Eindruck, in Verbindung mit dem schwarz-grauen-roten Farbcode und seinen an Folientasten erinnernden kapazitiven Bedienflächen entsteht dennoch ein gewisser Charme, der sich wohl am ehesten allen Kinder der 80er Jahre erschließt: Kleine blinkende Geräte aus Plastik muss man da einfach liebhaben.
Und seien wir ehrlich: Eine 303 ist auch und gerade aufgrund ihrer billigen Materialität so sexy. Der optionale Batteriebetrieb tut sein Übriges dazu, denn kleine blinkende Kisten, die man unter die Bettdecke oder an den Strand mitnehmen kann, hat man noch viel mehr lieb. Insofern verzeiht man auch die leichte Schwammigkeit der Potis, die direkt auf der Platine sitzen. Die leichte – zum Anwender hin geneigte – Pultform wirkt einladend und LEDs oberhalb und neben allen Schaltflächen erleichtern die Arbeit mit dem Gerät.

Fotostrecke: 4 Bilder Der UNO Synth in ganzer Pracht. (Foto: Numinos)

Anschlüsse

Die Rückseite ist überschaubar: Links ein Power-Schiebeschalter mit dem man zwischen Batterie- und USB-Stromversorgung wählt. Dessen Rasterung ist leider etwas labberig geraten, so dass man ihn feinfühlig bewegen muss um zu fühlen, ob man nun auf USB- oder Batteriestrom ist. Es folgen die Mini-USB-Buchse, ein Midi-In- und Out, ausgeführt als Micro-Klinken-Buchse und ein Audio-Ein- und Ausgang – ebenfalls als Stereo-Miniklinke. Der Eingang dient lediglich dazu, externe Geräte durchschleifen zu können und hat mit der Klangerzeugung nichts zu tun. 

Die rückseitigen Anschlüsse. (Foto: Numinos)

Klangerzeugung

Die Synthese-Sektion ist überschaubar aufgebaut: Zwei Oszillatoren können getrennt voneinander mit Sägezahn-, Dreiecks- oder Puls-Elementarwellenformen schwingen, wobei zwischen ihnen stufenlos überblendet werden kann. Jeder Oszillator kann im Bereich von 100 Cent bis hin zu 12 Halbtönen hoch oder runter verstimmt werden. Unabhängig davon steht ein einfacher Rauschgenerator bereit. Der Klangrohling wandert dann in ein analoges 2-Pol-Resonanz-Filter, das wahlweise mit Low-, High- oder Bandpass-Charakteristik agiert und mit einer internen Feedback-Sättigungsschleife hart angefahren werden kann.
Seine endgültige Formgebung findet der Sound dann in zwei AD-Hüllkurven (Attack/Decay) von denen eine auf die Lautstärke, die andere auf das Filter wirken kann. Zusätzliche Animation erfährt der Klang dann noch durch ein LFO, das mit den Wellenformen Sinus, Dreieck, Rechteck, Sägezahn aufwärts/abwärts, Zufall und Sample & Hold arbeiten kann und das mit einer Zyklusdauer von 1 bis 30 Hz agiert. Einige Parameter lassen sich nicht direkt über das Bedienfeld, sondern nur über Midi-CC-Daten erreichen. So etwa eine vollständige ADSR-Hüllkurve für Lautstärke und Filter, aber auch die Adressierung von Hüllkurven und LFO auf Parameter wie Pulsweite, Wellenform oder Oszillator-Lautstärke und die Intensität der Performance.

Effekte

Direkt über die Funktionstaster sind fünf Performance-Effekte temporär – also während man die entsprechende Taste berührt – abrufbar. Diese sind:

  • Vibrato: Pitch-Modulation der Oszillatoren. Geschwindigkeit und Verhalten werden vom LFO übernommen.
  • Wah: Filter-Modulation im Stil eines Wah-Wah-Effekt.
  • Tremolo: Negative Amplituden-Modulation des VCA.
  • Dive: Wendet das Decay der Filter-Hüllkurve auf den Pitch der Oszillatoren an. Mit einer Reichweite von zwei Halbtönen.
  • Scoop: Wendet das invertierte Decay der Filter-Hüllkurve auf den Pitch der Oszillatoren an. Mit einer Reichweite von zwei Halbtönen.

 Diese Effekte arbeiten also ausschließlich mit der Klangerzeugung an sich. Sie sind also gewissermaßen fest eingestellte, abrufbare Modulationen. Davon unabhängig ist auch noch ein einfaches Digital-Delay mit an Bord, das lediglich über die Parameter Delay-Zeit und Mix verfügt.
Hören wir mal rein:

Audio Samples
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Performance-Effekte

Sequenzer/Arpeggiator

Jedes Patch des UNO Synth hat eine assoziierte Sequenz. Diese kann maximal sechzehn Steps umfassen. Pro Step können nicht nur Noten, sondern auch die Werte sämtlicher Parameter der Klangerzeugung automatisiert werden. Dazu gibt es zwei Herangehensweisen: Step Recording und Realtime-Recording. Bei der ersten Variante geht man jede der gewünschten Stufen durch und legt Tonhöhe und Parameter fest.
Bei der Echtzeitaufnahme steht bei Bedarf ein Klick zur Verfügung und man nimmt alles im Schleifenmodus auf, wobei aktualisierte Parameterbewegungen alte überschreiben. Das funktioniert im Übrigen auch ohne Noten und nennt sich dann „Step Edit Recording“. So lassen sich dann reine Parameter-Sequenzen – etwa Filtermodulationen – erzeugen, die dann, wenn der Sequenzer läuft, die gespielten Noten modulieren. 

Audio Samples
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Argpeggiator-Modi

Zudem gibt es noch einen ziemlich ausgefuchsten Arpeggiator, der mit wählbarer Oktav-Reichweite und zehn verschiedenen Arpeggio-Typen aufwarten kann. Zur Auswahl stehen hier:

  • Up: Gehaltene Noten werden von unten nach oben gespielt.
  • Down: Gehaltene Noten werden von oben nach unten gespielt.
  • U/D: Gehaltene Noten spielen abwechselnd von unten nach oben und umgekehrt.
  • U/D+: Eine Variation von „U/D“ bei der jede Note zwei Mal angeschlagen wird.
  • D/U: Gehaltene Noten spielen abwechselnd von oben nach unten und umgekehrt.
  • D/U+: Eine Variation von „D/U“ bei der jede Note zwei Mal angeschlagen wird.
  • Rnd: Noten werden zufällig abgespielt.
  • Ply: Noten werden in der Reihenfolge gespielt, wie sie gedrückt wurden.
  • X2U: Eine Variation von „Up“ bei der jede Note zwei Mal gespielt wird.
  • X2D: Eine Variation von „Down“ bei der jede Note zwei Mal gespielt wird.
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Praxis

Los geht’s!

Die verspielte Optik macht es einem leicht, in Kontakt mit dem Gerät zu treten. Nach dem Einschalten genehmigt sich der Uno allerdings zunächst einmal eine knapp 30-sekündige Kalibrierungsphase, die es abzuwarten gilt. Presets auswählen und über die Bedienflächen spielen, Sound über die Synthese-Matrix verändern und das Schrauben am Cutoff-Regler gehen ohne ein Blick in die Bedienungsanleitung von der Hand.

Video: Hands-On (no Talking)

Aber Moment – warum hat sich da gerade das Tempo geändert? Ah, richtig: Rechts neben dem Cutoff sitzt, anders als bei sämtlichen anderen Synthesizern auf diesem Planeten (abgesehen vom Moog Slim Phatty, aber den mochte deshalb ja auch niemand), das Tempo-Poti. Die Resonanz, zu der man beim Schrauben am Cutoff intuitiv rechts greift, wurde nämlich in die Synthese-Matrix integriert und liegt auf dem zweiten Regler des Poti-Viererblocks.
Am Anfang fasst man also mehrmals fälschlicherweise zum Tempo-Poti. Ich kann zwar verstehen, dass die Entwickler nicht noch einen weiteren Regler verbauen wollten und praktisch kann man sich auch über die Matrix behelfen. Allerdings weicht die Lösung so wie sie ist, so weit vom gewohnten „Schrauben“ an Frequenz und Resonanz ab, dass ich hierfür einen Minuspunkt vergebe. Zumal der Platz für die Finger zwischen erstem und drittem Poti auch nicht unbedingt luxuriös ist.

Fotostrecke: 2 Bilder Rechts vom Cutoff sitzt… im Fall des UNO nicht die Resonanz, sondern das Tempo. (Foto: Numinos)

An anderer Stelle erweist sich der Uno Synth hingegen als ausgesprochen komfortabel. Besonders die Skalierung vieler Parameter ist vorbildlich gelöst. So bewegt sich etwa das Oszillator-Tuning bis zum Wert hundert (ein Halbton) im Cent-Bereich, um danach in volle Halbtöne (+/- 12) zu wechseln. Gleiches beim Tempo des LFO: Im unteren Bereich regelt man in Herz, danach folgen metrische, Tempo-synchrone Teiler (1/1 – 1/16tel).
Über den Arpeggiator gibt es nicht viel zu sagen: Er verrichtet anstandslos seinen Dienst und die vielen Arpeggio-Modi erweisen sich als gute Inspirationsquelle. Das Tempo wird dabei wahlweise intern oder extern (USB/Midi-Clock) bestimmt. Selbiges gilt auch für den Sequenzer. Dessen Programmierung geht nach ein bisschen Einarbeitung gut von der Hand und besonders die Step-Editierung von Parameter-Änderungen ist eine mächtige Waffe zum Erzeugen komplexer Sequenzen. Mit ihr lässt sich auch kompensieren, dass der Uno-Sequenzer keine Akzente beherrscht. Ein bisschen schade ist, dass er kein echtes Überbinden („tie“ – wie bei der Roland TB-303) kennt. Stattdessen muss man sich über den Hold-Parameter behelfen, der die Notenlänge festlegt und damit dann die typischen Legato-Glides realisieren. Dafür gibt es dann auch eine einstellbare Glide-Time. Als echte Waffe für verspulte Acid-Sequenzen erweist sich der Umstand, dass das Drücken von Performance-Effekt-Tastern als Midi-CC-Wert an die DAW gesendet wird. Im Wechselspiel aus „Dive“ (Note von oben sliden) und „Scoop“ (Note von unten Sliden) lassen sich nämlich wunderbar schief vor sich hin „glidende“ Sequenzen erzeugen.
Die Bedienung der Touch-sensitiven Tastflächen geht grundsätzlich gut von der Hand und besonders Slides zwischen Noten lassen sich auf ihr leicht vollziehen. Allerdings sind die Felder doch arg klein, so dass die Treffsicherheit nicht immer gegeben ist. Ebenfalls nicht ganz optimal: Die geringe Batterielaufzeit. Denn die vier frisch ausgepackten AA-Zellen eines Markenherstellers saugte der UNO Synth in nicht einmal zwei Stunden leer.

Fotostrecke: 3 Bilder Die LEDs an den Tasten dienen auch zur Anzeige der Schritte im Step-Sequenzer. (Foto: Numinos)

Midi

Um die volle Midi-Funktionalität des UNO Synth zu nutzen, war es im Test erforderlich, ihn mit der aktuellsten Firmware zu flashen. Das erledigt eine schlank programmierte App von der Herstellerseite, die man einfach startet und die dann selbstständig das Update vollzieht. Dann noch ein Neustart des Synth und fertig ist das Firmware-Update (in unserem Test die Version 1.1.1). Danach gibt sich der Synth als vollwertige Midi Sende- und Anspielstation zu erkennen (wahlweise über USB- oder DIN-Midi) und überträgt und empfängt anstandslos die Kommandos sämtlicher Bedienelemente.

Fotostrecke: 2 Bilder Der Firmware-Updater arbeitet ohne jeden Benutzereingriff. (Foto: Numinos)

Besonders reizvoll ist das natürlich im Zusammenspiel mit der Editor-Software, die uns für den Test als Beta-Version erreichte. Sie läuft wahlweise als standalone oder als Plug-In und bildet die Klangarchitektur des UNO vollständig am Rechner ab. Und das inklusive einiger zusätzlicher Funktionen, wie etwa der ADSR-Hüllkurve, der Puls- und Shape-Modulation durch den LFO und den einstellbaren Performance-Effekt-Werten.
Tatsächlich funktioniert die Kommunikation zwischen Synthesizer, Plug-In und DAW ganz ausgezeichnet: Verändert man Parameter am UNO, wird das zeitgleich auch innerhalb des Plug-Ins visualisiert. Umgekehrt finden Änderungen im Plug-In ihre unmittelbare Entsprechung in der Hardware. Das ist gerade denn sehr schick, wenn es darum geht Automationen aufzuzeichnen. Denn da das Plug-In Midi-CC-Kommandos gleichermaßen erzeugt, wie durchreicht, ist es egal ob man am UNO oder im Plug-In am Cutoff dreht – es landet beides in der DAW. 

Fotostrecke: 3 Bilder Der Editor vor IK Multimedia fu00fcr den UNO Synth ist durchaus gelungen. (Foto: Numinos)

Überhaupt kann man den Editor als gelungen bezeichnen, denn mit ihm lassen sich Sounds schneller und tiefgreifender bearbeiten als am Gerät selbst. Hier merkt man – auch wenn die Klangarchitektur des UNO nicht sonderlich komplex ist – die Erfahrung von IK Multimedia im Bereich der Programmierung.

Klang

Obwohl die Modulationsmöglichkeiten am Gerät selbst recht überschaubar sind, ist der UNO Synth zu einem erstaunlich breiten Spektrum an Klängen fähig, wie beim Durchhören der Werkspresets deutlich wird: Natürlich stehen Bässe im Vordergrund und belegen die ersten 30 Speicherplätze, direkt danach folgen aber auch Lead-Sounds, in Intervall-Abstand gestimmte Chords und andere typische Analogsounds wie Sweeps und perkussive Klänge. Das dem so ist, liegt im Wesentlichen an den flexibel einstellbaren Wellenformen der beiden Oszillatoren und den drei wechselbaren Filtertypen (LP, HP, BP) – es erweitert die klanglichen Möglichkeiten schon sehr, wenn man auch mal etwas anderes als immer nur den Lowpass einsetzen kann.

Audio Samples
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Saw Bass Acid Line Lead Sweep Noise-Lead Glide-Lead Quint-Chord PWM-Bass LFO-Bass

Dabei zeigt der UNO Synth eine überzeugende Klangsignatur: Seine Grundtonalität – also die reine Oszillatorschwingung – ist kraftvoll und durchsetzungsstark. Das Filter flankiert mit einem sehr musikalischen Resonanzverhalten. Der Klang dünnt nicht aus, wenn man sie rein dreht – im Gegenteil: Es wirkt so, als addiere sich die Resonanz zum Klang dazu. Damit kann man den UNO Synth schon ordentlich zwitschern lassen. Dreht man dann noch den Drive-Regler dazu gewinnt die Sache noch an Schmutz und lässt sich bis ins Schrille steigern. Selbstoszillation beherrscht das Filter allerdings nicht. 

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Filterfahrt (Resonanz medium/stark) Ein Oszillator (Grundlang, Modulation der gesamten Wellenform)

Auffällig: Sowohl der VCA wie auch das Filter schließen nicht hundertprozentig. Im Fall des VCA, der ja dafür sorgt, dass die Lautstärke der Oszillatoren – obwohl sie konstant weiterlaufen – so weit runter geregelt wird, dass es wirkt als ob der ausklingt, hört man auch beim Loslassen und nach Ende des Release ein leises Nachklingen. Im Fall des Filters bekommt man es nicht so weit runter (Lowpass) beziehungsweise rauf (Highpass) geregelt, dass der Sound vollständig verstummt. Aber das ist auch immer eine Frage des eingesetzten Filterdesigns.

Video: Oszillator (no Talking)

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Fazit

Der UNO Synth ist wirklich eine ganz erstaunliche, kleine Kiste. Man merkt ihr deutlich an, dass sie aus einer äußerst ungewöhnlichen Kooperation entstanden ist. Nämlich auf der einen Seite von einer Firma die bislang vornehmlich „digitale“ Produkte hervorgebracht hat (IK Multimedia) und auf der anderen einer (Soundmachines), die das diametrale Gegenteil gemacht hat – nämlich überwiegend Eurorack-Module. Entsprechend trägt auch der UNO Synth die Merkmale zweier Welten in sich: Da eine analoge Klangerzeugung, die an vielen Stellen, wie etwa dem nicht ganz schließenden VCA oder der „Rotzigkeit“ des Filters, fast schon ein bisschen „punkig“ wirkt. Dort die digitale Steuerung bei der sich die Entwickler sichtlich Mühe gegeben haben, so viele Features (u. a. Sequenzer, Performance-Effekte, Midi-Implementation) wie möglich zu realisieren. Dazu kommt dann noch, dass man in Hinblick auf haptische Anmutung deutlich merkt, dass hier hart an der zweihundert Euro Grenze gesegelt wurde.
In der Summe macht das den UNO Synth zu einem wirklich „originellen“ Synthesizer. Einer, dem man auf der reinen Sachebene nicht alle Punkte geben kann, denn bestimmte funktionale (z. B. Resonanz-Poti-Platzierung) und klangliche (z. B. nicht ganz schließendes Filter) Faktoren sind nicht ideal gelöst. Der auf der anderen Seite aufgrund seines Charakters, der Funktionsvielfalt, der guten Midi-Integration samt Editor und der bereits erwähnten Originalität – auch und gerade vor dem Hintergrund des Preises – so charmant rüberkommt, dass man ihn einfach liebhaben muss. 

PRO
Günstiger Preis
Digitale Steuerung
Ungewöhnliches Design
Step-Sequencer mit Parameter-Sequenzen
Handlicher Formfaktor
LFO in metrischen Teilern
Software-Editor
CONTRA
Ungünstige Positionierung des Resonanz-Reglers
VCA schließt nicht hundertprozentig
Leichte Rauschfahne
Delay nicht Tempo-synchronisierbar
Keine Akzente/Überbindung im Sequenzer
Kurze Batterielaufzeit
IK Multimedia UNO Synth Test (Foto: Numinos)

FEATURES

Analoge Klangerzeugung mit 2 unabhängigen VCOs mit variabler Wellenform, Rauschgenerator und Multimode-Filter mit Resonanz
LFO mit Sinus, Dreieck, Puls, aufsteigendem/absteigendem Sägezahn, Random und Sample-and-Hold zur Modulation von Pitch, Filter und Amp (über Editor auch Pulsweite)
AD (Filter) + AR (Amp) Hüllkurven (volle ADSR-Kontrolle via MIDI CC oder Software-Editor)
40 Bedienelemente mit LED-Display
100 Onboard-Presets
4-Oktaven Arpeggiator mit 10 verschiedenen Modi
Realtime und Step-edit 16-Schritt Sequenzer mit 20 automatisierbaren Parametern
Chromatisches 27-Note Touch-Keyboard mit 13 Skalen
Delay-Effekt und 5 Performance-Effekte
Selbst-stimmend mit automatischer Kalibrierung
USB MIDI und 2.5 mm-Miniklinke MIDI IN/OUT (Kabel inklusive)
Audio-In zum Kaskadieren
Mac/PC/iOS Editor
Vollständige MIDI-Implementation: Alle Parameter und Clock können via MIDI CC gesteuert werden

PREIS
IK Multimedia UNO Synth: Ca. 229 € (Straßenpreis, Stand: 30.08.2018)

Weitere Informationen zu diesem Produkt gibt es auf der Webseite des Herstellers.

Kommentieren
Profilbild von Andy Franke

Andy Franke sagt:

#1 - 25.12.2018 um 12:52 Uhr

0

Also mir ist der Kleine ans Herz gewachsen. Er setzt sich im Mix immer gut durch, was die halbe Miete ist. Wenn ich mich recht erinnere wurde in Interviews immer wieder behauptet er würde 10 Stunden auf Batterie laufen (https://youtu.be/e2VnVhAVE4U?t=776), was totaler Dünnpfiff ist, 2 Stunden ist wohl realistisch. Ist trotzdem praktisch, dass man die Möglichkeit hat, zumal der UNO sehr leicht ist. Ich habe 179,-€ im Handel bezahlt und für diesen Preis ist das Teil ein No Brainer.

Profilbild von Mario

Mario sagt:

#2 - 12.09.2019 um 14:52 Uhr

0

Ganz Cooles Ding.
Kann man den mit den Korg Volcas nur Tempo Synchronisieren über die Klinke?
Bei den Volcas geht das ja untereinander.

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