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Hotone Ampero Mini Test 

Mit dem Hotone Ampero Mini liefert der chinesische Hersteller einen extrem kompakten Modeler, der neben einer Fülle an Amps und Effekten auch mit einem mehrfarbigen 4“ Touchscreen aufwartet. Damit stellt der Testkandidat neben Ampero, Ampero One und Ampero II Stomp den jüngsten und gleichzeitig kompaktesten Multi der Reihe. Gemessen an seinen Funktionen überrascht das handliche Kästchen vor allem beim niedrigen Preis, weshalb man zurecht gespannt sein darf, wie sich das Pedal in der Praxis schlägt.

Hotone Ampero Mini Modeler Top

Hotone Ampero Mini – das Wichtigste in Kürze

  • digitaler Amp- und Effekt-Modeler
  • digitaler Amp- und Effekt-Modeler 199 Effekte, 52 Amp- und 42 Cab-Modelle
  • mehrfarbiger 4“ Touchscreen
  • Software-Editor inklusive
  • kompakte Maße von 120 x 132 x 49 mm
  • Herstellungsland: China

Das Gehäuse des Hotone Ampero Mini 

Der Hotone Ampero Mini steckt in unserem Fall in einem Metallgehäuse in der Farbe Vanilla, kann mit äußerst kompakten Maßen von 120 x 132 x 49 mm (L x B x H) aufwarten und wirkt in jeder Hinsicht solide und robust. Die Oberseite beherbergt einen mehrfarbigen 4″ Touchscreen, der durch seine hohe Auflösung von 800 x 480 Pixel sehr gut abzulesen ist. Da alle Editiervorgänge über das Display vorgenommen werden können, entfallen weitere Bedienelemente und so finden sich unterhalb der Anzeige lediglich zwei Fußschalter. Sämtliche Anschlüsse sind an die Stirnseite gewandert. 

Hier zeigen sich Ein- und Ausgang jeweils im 6,3-mm-Klinkenformat, wobei Letzterer mit einem TRS-Kabel sogar den Stereobetrieb ermöglicht. Auch an einen Expression- bzw. Control-Anschluss wurde gedacht, sodass der Steuerung diverser Parameter oder der Bedienung der Wah-Algorithmen nichts im Wege steht. Des Weiteren befinden sich hier ein Aux-In und ein Headphones-Out im Miniklinkenformat, ein USB-C-Anschluss sowie der Eingang für das mitgelieferte Netzteil, das 9 Volt und mindestens 500 mA liefern muss. Zum Lieferumfang gehören das oben erwähnte Netzteil, ein Quickstart-Manual sowie zwei Kunststoffaufsätze für die Fußschalter.

Hotone Ampero Mini Modeler Totale
Fotostrecke: 5 Bilder Der Hotone Ampero Mini steckt in unserem Fall in einem Metallgehäuse in der Farbe Vanilla und kann mit äußerst kompakten Maßen von 120 x 132 x 49 mm (L x B x H) aufwarten.

Die Bedienung des Hotone Ampero Mini Vanilla

Der Hotone Ampero Mini bietet 198 Voreinstellungen, die sich aus 99 Factory- und 99 überschreibbaren User-Presets speisen. Insgesamt hat man beim Editieren die Möglichkeit, neun Effektblöcke einzusetzen, die in ihrer Reihenfolge flexibel platzierbar sind. Diese sind FX1, FX2, FX3, Amp, Noise Reduction, Cab, EQ, Delay und Reverb. Die einzelnen FX-Blöcke beheimaten eine Fülle an Effekten, wie Gates, Wahs, Booster, klassische Overdrives und Distortions, Pitch Shifter, Octaver, Akustiksimulationen und eine riesige Auswahl an Modulationseffekten. 

Im Amp-Block trifft man auf 52 archetypische Amp-Modelle, unter denen neben diversen Marshall-, Fender-, Vox- und Mesa Boogie-Varianten auch einige Bass- und Akustikverstärker anzutreffen sind. Satte 50 Boxenmodelle zuzüglich diverser Akustik-IRs sind ebenfalls im Ampero Mini untergebracht, der Editor ermöglicht jedoch auch, bis zu 10 eigene Impulsantworten auf das Gerät zu spielen. Bei den Werkssimulationen lässt sich sogar die Mikrofonierung hinsichtlich der Platzierung und des Mike-Modells frei wählen. EQ-, Delay- und Reverb-Block geizen ebenfalls nicht mit Optionen, und so steht pro Effekt eine üppige Auswahl an klassischen Modellen bereit. 

Ferner bietet der Ampero Mini eine Drum-Machine mit 100 Pattern, einen Looper mit 100 Sekunden Mono- und 50 Sekunden Stereo-Aufnahmezeit und auch die Verwendung als zweikanaliges USB-Audiointerface ist vorgesehen. Da ich PC-User bin, erfreut es mich hier besonders, dass der Hotone Ampero Mini von meiner DAW als Interface erkannt wird und man keinen externen, zusätzlichen Asio-Treiber wie z. B. Asio4All zurate ziehen muss.

Das Editieren des Hotone Ampero Mini per Touchscreen, Mac oder PC

Das Erstellen eigener Presets kann einerseits über den Touchscreen oder aber die kostenlose Editorsoftware erfolgen. Im ersten Fall erweist sich die Programmierung als extrem intuitiv und selbsterklärend. Die Bedienung ist dank der übersichtlichen Darstellung sehr gut und die Reaktion der virtuellen Buttons überraschend zackig. Über das Edit-Icon gelangt man zu den Effektblöcken und kann dort sämtliche Einstellungen vornehmen. Das Ändern der Effektreihenfolge ist hier ebenfalls möglich und wird über einen schnellen Doppelklick auf die Block-Symbole umgesetzt. Auch das Abspeichern auf einen beliebigen Platz und das Umbenennen der Presets geht mühelos vonstatten. 

Hotone Ampero Mini Display
Die Oberseite beherbergt einen mehrfarbigen 4″ Touchscreen, der durch seine hohe Auflösung von 800 x 480 Pixel sehr gut abzulesen ist.

Über die Fußschalter werden die Presets auf- oder abwärts geschaltet. An dieser Stelle muss erwähnt werden, dass der Ampero Mini nicht über MIDI-Anschlüsse verfügt. Presetwechsel müssen demnach auch in einem komplexeren Setup mit Switcher oder anderen Effekten über die beiden Schalter erfolgen. Das ist zwar bedauerlich, aber bei dem aufgerufenen Preis muss man wohl mit kleinen Abstrichen leben. Ein kurzes Drücken beider Fußschalter führt zum Tuner und das lange Gedrückthalten zum Looper. Grundlegende Einstellungen werden im Global Menü vorgenommen, wobei sich hier auch die Speakersimulation global deaktivieren lässt, möchte man das Pedal über ein Cabinet samt Endstufe einsetzen. 

Noch angenehmer verläuft die Programmierung über den kostenlosen und ebenfalls sehr intuitiven Editor, der ein sehr anschauliches und sogar frei skalierbares GUI bietet. Hier können sehr luxuriös Presets erstellt, eigene IRs in den Cab-Block geladen oder auch Firmware-Updates vorgenommen werden.

Hotone Ampero Mini Modeler Menue
Fotostrecke: 4 Bilder Hauptansicht

Um den Ampero Mini in die Gesamtpalette aller Ampero-Modelle einzuordnen, muss man wissen, dass der Testkandidat – auch wenn es sich um ein aktuelles Release handelt – in Bezug auf seinen Prozessor noch der 1. Generation (wie Ampero und Ampero Stomp) angehört. Im Unterschied zum Ampero II Stomp bietet er demnach weniger an DSP-Power, Konnektivität, Schaltoptionen und auch die Wandler sind im II-er Stomp hochwertiger, der allerdings auch mehr als das Doppelte kostet.

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So werden die Klangbeispiele des Hotone Ampero Mini aufgezeichnet

Für die Soundfiles stöpsele ich den Hotone Ampero Mini zunächst direkt in mein Audio-Interface, eine RME Fireface UFX, und gehe von dort in meine Presonus Studio One 6 DAW. Die Gitarren werden jeweils angegeben.

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Um mich vom grundlegenden Sound zu überzeugen, steppe ich zunächst durch ein paar Werkspresets. Für meinen ersten Eindruck sind Sound und Ansprache gemessen am Preis überraschend gut. Die Factory-Voreinstellungen sind musikalisch brauchbar programmiert und hier zeigt sich eine Fülle an praxisnahen Settings, die nicht allzu effektgetränkt rüberkommen.

Audio Samples
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Preset F01-1 – Stratocaster Preset F03-3 – Stratocaster Preset F20-1 – Les Paul Preset F32-1 – Les Paul

Nun mache ich mich an das Erstellen eigener Presets, wobei ich mich zunächst auf den Amp-Block und erst danach auf die Effekte konzentriere. Das Editieren ist dank der übersichtlichen Darstellung die reinste Freude und man kommt extrem schnell zu den gewünschten Settings. Und hier zeigen sich für mich auch deutlich bessere Ergebnisse als bei den Werkspresets. Für knapp 220 Euro ist das Klangpotenzial absolut beachtlich. Die Auswahl der emulierten Amps ist extrem breit aufgestellt und die Vorlagen sind überwiegend authentisch getroffen. Der Sound ist relativ direkt und auch die Dynamik, wenn auch nicht vergleichbar mit einem Röhrenamp, wirkt lebendig. So steht dem Spiel mit dem Volume-Poti an der Gitarre oder abgestufter Anschlagstärke nichts im Wege. Dennoch ist klar erkennbar, dass die Modeling-Qualität logischerweise unter den Platzhirschen wie Line6 Helix, Quad Cortex oder gar Kemper und AxeFx angesiedelt ist, die jedoch ein Vielfaches der kleinen Stompbox kosten. 

Der Cab-Block erweist sich als sehr gut klingend und ungeheuer flexibel, auch wenn die Verwendung von hochwertigen Drittpartei-IRs für meinen persönlichen Geschmack den Sound nochmal aufwertet. Die Effekte können klanglich absolut überzeugen und liefern ebenfalls eine gigantische Palette. Delay-, Reverb- und Modulationssounds kommen natürlich und transparent und auch die Pitch-Shift-Effekte bieten ein gutes Tracking.

Zahlreiche Effekt-Varianten ermöglichen eine sehr flexible Klangestaltung

Neben Brot-und-Butter-Effekten gibt es innerhalb einer Effektkategorie unzählige Varianten, die alle mit ihrem eigenen Sound aufwarten und eine sehr flexible Klanggestaltung erlauben, wobei auch an speziellere Module, wie z.B. einen Vintage Tape Simulator, Filtereffekte oder einen Bit Crusher gedacht wurde. Die Drive-Modelle klingen ebenfalls ziemlich authentisch und so liefert auch das Tube Screamer Modell, hier Green Drive genannt, den vertrauten Sound. Weniger überzeugend sind aus meiner Sicht die Fuzzes, wobei man sagen muss, dass diese Zerrkategorie auch sehr schwer digital abzubilden ist.

Audio Samples
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Black Twin – Stratocaster Voxy 30HW TB – Stratocaster Marshell 50+ – Stratocaster Soloist 100 Crunch – Les Paul Dizzle VH+S – Les Paul Black Twin + Compressor – Stratocaster Baseman Bright + Green Drive + Spring Reverb – Stratocaster Glacian Clean + Bend Fuzz + Tape Eko – Stratocaster Black Twin + Custom Trem + Ping Pong – Les Paul Black Twin + Clean Octa + Revolver – Les Paul Marshell 800 + eigene IR – Les Paul

Auch an einer Röhrenendstufe macht der Hotone Ampero Mini eine gute Figur

Zum Abschluss möchte ich natürlich den Ampero Mini auch in Kombination mit einem echten Amp hören. Zu diesem Zweck stöpsele ich den Output in den Return meines Peavey 5150, der in die Faltung eines 4×12“ Greenback Cabs geführt wird. Auch hier gibt der Ampero Mini eine tolle Figur ab und überzeugt mich sogar fast noch mehr als bei der Anwendung direkt ins Pult. Die Röhrenendstufe wärmt den Sound nochmal deutlich an, verleiht etwas mehr Dreidimensionalität und alles kommt etwas griffiger rüber.

Audio Samples
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Black Twin – Les Paul Marshell 45+ – Les Paul
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Der Hotone Ampero Mini bietet, gemessen am Preis, beeindruckende Features und die Verarbeitung wirkt sehr hochwertig. Eigene Presets zu erstellen läuft sowohl mit der kostenlose Editorsoftware als auch am tadellos arbeitenden Touchscreen extrem intuitiv und in Windeseile sind sämtliche Einstellungen vorgenommen. Auch was den Sound anbelangt, steckt in dem kleinen, kompakten Kästchen so einiges. Die Ansprache wirkt ziemlich direkt und die simulierten Ampmodelle sind überwiegend gut abgebildet. Selbstverständlich darf man hier nicht die Dynamik und Dreidimensionalität von höherwertigen Modelern erwarten, die aber auch ein Vielfaches des Testkandidaten kosten. 

Die integrierte Cab-Simulation erweist sich als sehr flexibel und gut klingend, für meinen Geschmack kann der Gesamtsound jedoch durch die Verwendung von Drittpartei-IRs noch einmal deutlich aufgewertet werden. Die Effekte sind ebenfalls relativ gut und bieten eine gigantische Fülle an Optionen, auch wenn mich z. B. die Fuzz-Modelle weniger überzeugen. Aber für etwas mehr als 200 Euro ist der Hotone Ampero Mini ein erstaunliches Paket mit einem extrem guten Preis-Leistungs-Verhältnis!

Hotone Ampero Mini Modeler Test
Der Hotone Ampero Mini bietet, gemessen am Preis, beeindruckende Features und die Verarbeitung wirkt sehr hochwertig.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Klangqualität gemessen am Preis
  • intuitive Bedienung durch Touchscreen
  • anschaulicher Software-Editor
  • solide Verarbeitung
  • kompakte Maße
Contra
  • kein MIDI
Artikelbild
Hotone Ampero Mini Test 
Für 219,00€ bei
  • Hersteller: Hotone
  • Name: Ampero Mini
  • Type: Amp- und Effekt-Modeling Pedal
  • Herstellungsland: China
  • Farbe: Vanilla
  • Regler: Volume
  • Touchscreen: ja
  • Schalter: 2x Fußschalter
  • Anschlüsse: In- & TRS-Output, EXP/Control (je 6,3 mm Klinke), Phones, Aux In (je Miniklinke), USB C, Netzteileingang (9 V)
  • Batteriebetrieb: nein
  • Stromverbrauch: 500 mA
  • Abmessungen (L x B x H): 120 x 132 x 49 mm
  • Gewicht: 555 g
  • Ladenpreis: 219,00 Euro (Januar 2024)

Herstellerseite: https://www.hotoneaudio.com

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Profilbild von Skinner

Skinner sagt:

#1 - 08.01.2024 um 15:12 Uhr

0

Ich habe nur das Fazit gelesen, weil das Gerät für mich eh nicht in Frage kommt, weil komplett China-Ware. Aber ein Pro fand ich bemerkenswert: "anschaulicher Software-Editor" Ist "anschaulich" eine anderen Umschreibung für "nett", als kleine Schwester von Scheiße oder bedeutet es: kann man sich anschauen und mehr eben nicht. "Anschaulich" wäre für nicht grade ein Pro. sondern eher ein ganz klein wenig davon aber macht auch die Pro-Liste voller.

    Profilbild von Haiko (Bonedo)

    Haiko (Bonedo) sagt:

    #1.1 - 08.01.2024 um 21:21 Uhr

    0

    Hallo Skinner, mit "anschaulich" meinte ich, dass der Editor optisch überaus ansprechend und in der Bedienung sehr intuitiv ist, was bei günstigen Produkten nicht immer der Fall ist. Daher ein ehrlich gemeintes "Pro";)!

    +1
Profilbild von Peter, K.

Peter, K. sagt:

#2 - 16.04.2025 um 09:49 Uhr

0

Ups, ich habe meinen Kommentar falsch platziert. Hi, ich vermisse eine Aussage zu den Drum-Patterns. LG Peter

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