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Fender Player Plus Telecaster Test

Die Fender Player Plus Telecaster ist ein Mitglied der beliebte Player-Serie, die damit um eine neue Reihe an Instrumenten erweitert wird. Die Serie beinhaltet normalerweise die traditionellen Modelle aus dem Hause Fender, die zu einem erschwinglichen Kurs in Mexiko gefertigt werden. Da der neue Zweig der Familie ein Plus im Namen trägt, liegt die Vermutung nahe, dass hier die Ausstattung über der Standardvariante liegt. Und tatsächlich sind es neben Locking Mechaniken, neuen Finishes und einer Tele-Brücke mit sechs Saitenreitern vor allem die Tonabnehmer, bei denen sich das Plus bemerkbar macht: Bei den Instrumenten der Player Plus-Serie sind ab Werk Fender Noiseless-Pickups im Einsatz.

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Für den Working Musician, der viel und an unterschiedlichen Orten spielt, und auch dort, wo der Dimmer für die Bühnenbeleuchtung noch aus den 50ern stammt oder eine Bahnlinie direkt nebenan verläuft, der hat mitunter keine Freude mit Singlecoil-Gitarren und deren Sensibilität für Einstreuungen und Nebengeräusche. Tonabnehmer, die solchen Problemen einen Riegel vorschieben, machen das Leben deutlich leichter, vorausgesetzt, sie liefern auch den typischen knackigen Singlecoil-Sound. Die Instrumente aus der Player Plus Serie sind daher etwas höher im Preis angesiedelt als die Gitarren der Player Serie, knacken aber noch nicht die Tausendermarke. Die Telecaster, die uns zum Test zur Verfügung gestellt wurde, gibt es aktuell für runde 950 Euro, eine Tele mit Standardausstattung aus der Player Serie liegt bei 670 Euro. Ob sich der höhere Preis lohnt, erfahrt ihr gleich.

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Details

Zubehör

Die Player Plus Telecaster wird mit einem Standard-Gigbag ausgeliefert, was ebenfalls ein Unterschied zur normalen Player Serie ist, bei der Gigbags oder Koffer fehlen. Dazu gibt es natürlich die üblichen Werkzeuge in Form von Inbus-Schlüsseln zum Einstellen von Halsneigung und Saitenlage.

Fotostrecke: 5 Bilder Die in Mexico gefertigte Fender Player Plus Telecaster ist mit ein paar modernen Features ausgestattet.

Korpus

Der Korpus der Player Plus Tele ist traditionsgemäß aus Erle gefertigt und hat die typische Singlecut-Form der Telecaster, allerdings mit einem auf der Rückseite eingearbeiteten sogenannten Rippenspoiler für eine bessere ergonomische Anpassung. Die Gitarre bringt 3,7 kg auf die Waage und unser Testmodell kommt in einem satten Grün. Außer in diesem Cosmic Jade gibt es sie auch in einem 3 Color Sunburst, in Aged Candy Apple Red und in Silver Smoke. Das Schlagbrett in hellem Mintgrün passt übrigens sehr gut zum knalligen Grün des sonstigen Finishs. Der Rest ist Standard-Telecaster-Optik mit zwei Reglern mit Metall-Potiknöpfen auf einer Metallplatte, daneben der Kippschalter zur Pickup-Anwahl mit schwarzer Kappe. Eine solche hat auch der Steg-Pickup, während der Halstonabnehmer mit einer aus Metall bestückt ist. 

Fotostrecke: 5 Bilder Die Hardware der Fender Player Plus Telecaster ist komplett in Chrom gehalten.

Das einzige optische, nicht traditionelle Element ist der bereits erwähnte Steg, der mit sechs einstellbaren Saitenreitern ausgestattet ist, wodurch die Oktavreinheit besser einstellbar wird. Das ist ein Manko der traditionellen Tele Bridge mit drei Saitenreitern, aber in dieser Sache streiten sich bekanntlich die Gelehrten. Für die einen verdient den Namen Telecaster nur ein Instrument mit einer Drei-Reiter-Bridge, die ein Intonationsfan als erste Modifikation austauschen würde. Aus praktischer und musikalischer Sicht ist die neue Brücke auf unserer Gitarre ein klares Update. Was die Optik anbetrifft, so ist sie aber ganz traditionell auf der großen Metallplatte platziert, die auch den Steg-Pickup beheimatet.

Pickups

Zwei Noiseless-Singlecoils, speziell auf Tele-Sounds zugeschnitten, sind bei unserem Testinstrument im Einsatz. Laut Hersteller werden brillante Höhen, ausgewogene Mitten und sanfte warme Bässe geliefert, das Ganze mit dem typischen Tele-Twang, aber komplett ohne Nebengeräusche durch Einstreuungen, womit man auch problemlos in höheren Zerrgefilden spielen könnte. Ob das der Fall ist, werdet ihr gleich im Praxisteil hören. Die Pickups werden mit einem Master-Volume und Master-Tone-Poti geregelt, wobei das Tone-Poti noch eine Überraschung parat hält: Mit der Push/Pull-Funktion werden bei herausgezogenem Potiknopf beide Pickups seriell aktiviert, und zwar unabhängig von der Position des Pickup-Schalters. Mit dem können die üblichen Kombinationen angewählt werden, entweder jeder Pickup einzeln oder beide Pickups parallel, wenn der Schalter in der mittleren Position steht.

Fotostrecke: 5 Bilder In der Stegposition sitzt ein schräg montierter Single-Coil in Noiseless Ausführung,…

Hals

Der Hals unserer Telecaster besitzt ein Modern C-Profil bei einem 12″ Radius und besteht aus Ahorn. Er ist mit vier Schrauben am Korpus befestigt und trägt wie alle Instrumente der Serie ein Griffbrett aus Ahorn. Eine Ausnahme bildet die Gitarre im Silver Smoke Finish, bei der stattdessen Pau Ferro eingesetzt wird. 22 Medium Jumbo Bünde sind auf dem Griffbrett (12″ Radius) eingearbeitet und zur Orientierung gibt es dort und an der Halskante schwarze Punktmarkierungen. Die Saiten laufen über einen Sattel aus synthetischem Knochen geradlinig zu den Stimmmechaniken an der Kopfplatte. Hier gibt es auch das praktische Upgrade, denn es sind geschlossene Locking-Mechaniken im Einsatz, die für einen schnellen Saitenwechsel und eine gute Stimmstabilität sorgen. Sie verrichten ihre Arbeit ohne Übertragungsfehler oder tote Punkte. Die Kopfplatte kommt im typischen Tele-Design mit Fender Spaghetti-Logo. Am Übergang zum Hals befindet sich der Zugang zum Halsstellstab.

Fotostrecke: 6 Bilder Der Ahornhals sitzt wackelfrei in der Halstasche…
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Praxis

Die Tele kam ab Werk mit ausreichend polierten Bünden, auch die Abrichtung ist in Ordnung für ein Instrument in dieser Preisklasse. Allerdings musste in puncto Halsneigung, Saitenlage und vor allem Oktavreinheit noch einmal ordentlich Hand angelegt werden. Da war die Endkontrolle etwas schludrig, aber es ist nicht gesagt, dass es bei jedem Instrument so ist. Die Strat aus der Player Plus Serie, die ich ebenfalls zum Test habe, ist wesentlich besser eingestellt. Trocken angespielt bringt das Instrument den Toncharakter, den man von einer Tele erwartet: schneller Antritt, spritziger und brillanter Klang mit drahtigen Bässen und einer moderaten (unverstärkten) Lautstärke. Das Modern C-Shape liegt gut in der Hand, die Bünde sind sauber verarbeitet, keine Kante steht ab. Durch die dünne Lackierung fühlt sich der Halsrücken sehr angenehm an, Lagenwechsel lassen sich ohne “Halsbremse” flott erledigen.

Wie gewohnt geht es zu Beginn erst einmal mit unverzerrten Tönen los und dafür steht ein Sovtek MIG-50 bereit, der an eine Marshall 4×12 Box (Celestion G12M) angeschlossen ist. Die Box wird mit einem Neumann TLM-103 abgenommen. Der grundsätzliche Klangcharakter des Instrumentes wird von den Pickups auch entsprechend übertragen, der Halstonabnehmer liefert bei unverzerrtem Ampsound einen runden Klang mit ausreichend Wärme, aber immer noch klar im Bassbereich. Der Steg-Pickup bringt den gewünschten schneidigen Sound mit einer guten Portion Twang, ist aber nicht zu bissig oder extrem scharf in den Höhen. Die Kombination beider Pickups ist das Mittelding aus beiden Charakteren. Betreibt man beide Tonabnehmer im seriellen Modus, wird der Klang gravierend anders, es gibt etwas mehr Pegel und einen Schub im tieferen Mittenbereich. Die Höhen gehen dabei ordentlich zurück. Diese Kombination lässt sich gut für jazzig angehauchte Begleitungen nutzen, vor allem, wenn man den Tone-Regler noch etwas zurücknimmt. Die beiden Extreme – knackiger, höhenbetonter Ton und weicher Jazz-Sound – hört ihr im zweiten und dritten Beispiel. Aber zuerst kommt der Rundgang mit den vier Pickup-Kombinationen.

Audio Samples
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Clean: Alle PU Kombinationen (Neck > Neck & Bridge > Bridge > beide in Reihe) Clean: Neck & Bridge Clean: Neck & Bridge in Reihe (Tone halb zurück)

Bei den etwas dreckigeren Klängen kann die Player Plus Telecaster auch überzeugen, ebenfalls mit der typischen Bandbreite von messerscharfen Sounds mit guter perkussiver Ansprache bis zu den etwas wärmeren Klängen mit dem Hals-Pickup.

Audio Samples
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Crunch: Bridge PU (Walrus Ages) Crunch: Neck & Bridge PU (Walrus Ages) Crunch: Neck PU (Walrus Ages & Blackhole Reverb)
Die Fender Player Plus Telecaster besitzt ein gutes Durchsetzungsvermögen und kann mit modernen Features überzeugen.
Die Fender Player Plus Telecaster besitzt ein gutes Durchsetzungsvermögen und kann mit modernen Features überzeugen.

Wir kommen nun zu den mittleren Zerrgraden, in denen sich die Noiseless-Pickups sehr positiv bemerkbar machen. Die üblichen Einstreuungsgeräusche sind nämlich nicht vorhanden, was nicht nur auf der Bühne bei höheren Lautstärken eine feine Sache ist, sondern auch bei Aufnahmen, damit bei einem ausklingenden Akkord die Nebengeräusche nicht langsam die Oberhand gewinnen. Leichte Abstriche muss man allerdings bei Aktionen mit dem Volume-Poti an der Gitarre machen, mit dem sich der Sound nicht so schön aufklaren lässt, wenn man es zurücknimmt. Auch bei der Anschlagsdynamik könnte unter der Lupe betrachtet vor allem bei Mid-Gain-Sounds noch etwas mehr Spielraum zum Steuern der Verzerrung über den Anschlag vorhanden sein.

Audio Samples
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Overdrive: Reaktion auf Guitar Volume – Bridge PU > beide PU in Reihe (Okko Diablo) Overdrive: Anschlagsdynamik – Bridge PU (Okko Diablo) Overdrive: Neck PU (Okko Diablo)

Die Tele kann auf jeden Fall ordentlich rocken und sägen. Logischerweise punkten in diesen Zerrgraden die Noiseless-Pickups ebenfalls. Mit der zusätzlichen Option, dass man beide Pickups in Reihe schaltet, lässt sich noch mal ein etwas druckvollerer Sound mit kräftigen Tiefmitten erzeugen.

Audio Samples
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High Gain: Bridge PU > beide PU in Reihe (Friedman BE-OD) Fuzz: Neck PU (Beetronics Vezzpa)

Im Bandkontext fügt sich das Instrument sehr gut ein und verschafft sich vor allem mit dem klaren und etwas scharfen Grundsound Gehör, ohne dass man bei Aufnahmen im Mix groß am EQ drehen muss. Hier ist ein Beispiel mit Drums, Bass und mehreren Gitarrenspuren, die alle mit der Tele aufgenommen wurden.

Audio Samples
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Player Plus Tele im Bandkontext
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Fazit

Die Fender Player Plus Telecaster hat einige praktische Features im Angebot, die sich von einer “normalen” Telecaster absetzen. Da wären als Erstes die Noiseless-Pickups zu nennen, die jeder zu schätzen weiß, der dort spielt, wo es zu starken Einstreuungen kommen kann. Mit den Noiseless Pickups herrscht Ruhe, sie tragen ihren Namen zu Recht. Auch klanglich sind sie in Ordnung, sie bringen den typischen Tele-Charakter mit Twang und gutem Durchsetzungsvermögen, allerdings mit ein paar kleinen Abstrichen, verglichen mit hochwertigen Tele Singlecoil-Pickups. Die dynamische Bandbreite ist minimal schwächer, aber dafür brummt nichts – eine Abwägung, die jeder für sich selbst treffen muss. Ansonsten macht das Instrument einen sehr guten Eindruck, lässt sich gut bespielen und die Brücke mit sechs Saitenreitern bietet eine präzise Einstellung der Oktavreinheit.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • brummfreie Singlecoils
  • gute Verarbeitung
  • gute Bespielbarkeit
  • durchsetzungsfähiger Sound
  • zusätzliche Option mit beiden Pickups in Reihe geschaltet
Contra
  • werkseitige Einstellung von Halsneigung, Oktavreinheit
Artikelbild
Fender Player Plus Telecaster Test
Für 959,00€ bei
Die Fender Player Plus Telecaster baut auf der Standard-Tele auf und kann mit praxistauglichen Modernisierungen punkten.
Die Fender Player Plus Telecaster baut auf der Standard-Tele auf und kann mit praxistauglichen Modernisierungen punkten.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Fender
  • Bezeichnung: Player Plus Telecaster
  • Typ: E-Gitarre, 6-saitig
  • Herstellungsland: Mexiko
  • Finish: Cosmic Jade
  • Korpus: Erle
  • Hals: Ahorn
  • Profil: Modern C
  • Griffbrett: Ahorn
  • Halsbr.Sattel: 42,8 mm
  • Mensur: 628 mm
  • Bünde: 22 Medium Jumbo
  • Mechaniken: Deluxe Cast Locking Mechaniken
  • Pickups: 2 Fender Noiseless Singlecoil Telecaster
  • Regler: Master Volume, Master Tone
  • Brücke: 6 Saddle String Through Body Tele
  • Gewicht: 3,7 kg
  • Zubehör: Gigbag, Inbus Schlüssel
  • Verkaufspreis: 949,00 Euro (September 2021)
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Der Erlekorpus im typischen Telecaster Single-Cut Design von einem satten Grün - Cosmic Jade genannt - umhüllt.

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