Bei vielen Bassmodellen von ESP/LTD handelt es sich unverkennbar um eigene Designs. Im Programm der Firma finden sich allerdings auch zahlreiche Modelle, die von legendären Bassmodellen inspiriert sind. Die AP-Serie beispielsweise bietet Bässe mit klassischer Optik und modernen Features, welche die Handhabung und den Sound auf ein höheres Level trimmen sollen. Unser heutiger Testkandidat, der ESP LTD AP-4 in einem schicken Candy Apple Red Satin, wirkt auf den ersten Blick wie ein altbekannter Klassiker. Die hochwertige Ausstattung mit EMG-Tonabnehmern und einer Babicz-Bridge erinnert allerdings eher an Boutique-Bässe. Ob der LTD AP-4 wirklich eine gelungene Weiterentwicklung eines Klassikers darstellt, werden wir in diesem Test herausfinden.
ESP LTD AP-4 CARS – das Wichtigste in Kürze
- Erlekorpus mit Candy Apple Red Satin Finish
- Ahornhals mit Macassar-Ebenholz-Griffbrett
- EMG-Tonabnehmer in Gehäusen aus gebürstetem Aluminium
- Babicz FCH-4 Brücke
- Grover-Mechaniken
- D’Addario XL165-Saiten (.045/.065/.085/.105)
Erster Eindruck
Wir haben es beim LTD AP-4 mit einem klassisch konstruierten Schraubhals-Bass zu tun, der unverkennbar an den Fender Precision Bass angelehnt ist. Der Korpus wirkt allerdings etwas graziler und die Ausstattung ist wesentlich moderner, sodass sich AP-4 letztendlich doch deutlich vom Original unterscheidet.
Bei den Farben hat sich LTD im Wesentlichen auf Rot und Schwarz beschränkt, was dem Viersaiter einen coolen und cleanen Look beschert. Die Lackierung in Candy Apple Red ist seidenmatt, passend dazu wurde auf den Korpus ein schwarzes Pickguard geschraubt. Die gesamte Hardware ist ebenfalls schwarz und die EMG-Tonabnehmer sitzen in grauen Gehäusen aus Metall (Brushed Black Chrome) – das Ganze sieht schon echt lecker aus! Tatsächlich ist der AP-4 derzeit auch nur in dieser Variante erhältlich.
Hölzer
Unter der schönen und fehlerfrei verarbeiteten Lackierung verbirgt sich ein Korpus aus Erle. Bei der Halskonstruktion fiel die Wahl auf Ahorn. Es kommen also bewährte Hölzer zum Einsatz. Für eine stabile Verbindung mit dem Korpus wurde der einstreifige Hals nicht – wie bei traditionellen Konstruktionen üblich – vierfach verschraubt, sondern mithilfe von sechs in Hülsen sitzenden Schrauben. Hier bewegt sich wirklich gar nichts mehr, zumal die Ausfräsung für den Hals nicht exakter sein könnte.
Auf den Ahornhals wurde schließlich ein Griffbrett aus Macassar-Ebenholz geleimt, das mit 21 extra breiten Bünden und runden Lagenmarkierungen bestückt wurde.
Hardware
Ein besonderes Merkmal des ESP LTD AP-4 ist die hochwertige Hardware-Ausstattung, für die ausnahmslos solide und funktionale Produkte von renommierten Herstellern zum Einsatz kommen. Die “Full Contact Hardware”-Brücke des Herstellers Babicz ist mittlerweile hinlänglich bekannt und passt hervorragend zum Konzept des ESP LTD AP-4.
Durch die großflächig aufliegenden Saitenreitern kann die solide und in sich extrem stabile Brücke die Schwingung der Saiten sehr effektiv in die Holzkonstruktion transferieren, was im besten Fall ein längeres Sustain und einen volleren Ton zur Folge hat. Die Babicz FCH-4 besitzt zudem alle Einstellmöglichkeiten einer modernen Brücke und lässt sich dementsprechend in drei Richtungen komfortabel justieren.
Die Stimmmechaniken kommen von der US-amerikanischen Traditionsfirma Grover – auf der rot lackierten Kopfplatte sitzen in einer Reihe vier gekapselte Tuner in sattem Schwarz, die ihren Dienst zuverlässig verrichten. Wir finden hier zudem einen Saitenniederhalter für die beiden höheren Saiten und natürlich den Zugang zum Halsspannstab.
P/J-Pickup-Set von EMG
Beim Thema Klangübertragung setzen die Konstrukteure auf ein sogenanntes P/J-Setup, welches für ein große Flexibilität beim ESP LTD AP-4 sorgen soll. In der Halsposition sitzt also ein Preci-typischer Splitcoil-Tonabnehmer und vor dem Steg parkt ein Jazz-Bass-typischer Singlecoil-Tonabnehmer.
Die beiden aktiven Tonabnehmer mit den Bezeichnungen P und LJ stammen von der Firma EMG aus dem sonnigen Kalifornien und sitzen ungewöhnlicherweise in Metallgehäusen mit gebürsteter „Black Chrome“-Optik.
Die aktiven EMG-Pickups benötigen zum Betrieb logischerweise eine 9V-Batterie, die in einem kleinen verschraubten Fach auf der Rückseite des Basses sitzt. Geregelt wird der Sound des LTD AP-4 mit einem Lautstärke-Regler, einem Balance-Regler und einer Tonblende zum Absenken der Höhen.
Klaus sagt:
#1 - 13.03.2024 um 08:41 Uhr
Schick ist er ja (tatsächlich sieht er auf euren Fotos besser aus als auf der Website der Affiliate-Kaufgelegenheit, wo er mir gar nicht gefällt) und er klingt auch sehr gut, aber: Ein verschraubtes Batteriefach geht mMn in dieser Preisklasse gar nicht. Und leider beantwortet der Test auch die Frage nicht, ob der Bass bei einem Batterieausfall stumm wird oder passiv bespielt werden kann. Schade!
Rainer Wind sagt:
#1.1 - 13.03.2024 um 12:01 Uhr
Hallo Klaus, danke für deinen Kommentar! Die Elektronik ist passiv aber die verbauten EMG Tonabnehmer brauchen eben Strom. Darum geht logischer ohne Batterie nix. Rainer Sturm ;) hat den entscheidenden Satz im Test ja bereits zitiert. Danke, Rainer
Antwort auf #1 von Klaus
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenKlaus sagt:
#1.1.1 - 14.03.2024 um 08:46 Uhr
Und ich hab's tatsächlich überlesen ... Schande über mein Haupt!
Antwort auf #1.1 von Rainer Wind
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenRainer Sturm sagt:
#2 - 13.03.2024 um 11:01 Uhr
"Die aktiven EMG-Pickups benötigen zum Betrieb logischerweise eine 9V-Batterie,..." ... ... ... . .... ..!