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ESI Midimate II Test

Die Produkte des deutschen Anbieters ESI Audio erfreuen sich nicht zuletzt aufgrund erschwinglicher Preise einer großen Beliebtheit. Neben Audio-Interfaces, Abhörmonitoren und Masterkeyboards befinden sich verschiedene MIDI-Interfaces im Produktsortiment des Herstellers, von denen das Midimate II das preisgünstigste Modell darstellt.

ESI_Midimate-II_00_Aufmacher Bild

Ob dieses in seiner Kabelform ungewöhnlich puristisch daherkommende Interface ein solides Produktionswerkzeug ist, wollen wir in dem folgenden bonedo-Testbericht herausfinden.

Details

Konzept

Bei dem MIDIMATE II handelt es sich um ein abwärtskompatibles USB 2.0 MIDI-Interfacekabel mit zwei 5-poligen DIN MIDI-Steckern sowie einem USB-Stecker Typ A. Das Interface ermöglicht die Verbindung von bis zu zwei mit klassischen MIDI-Buchsen ausgestatteten MIDI-Geräten mit einem Computer ohne zusätzliche Stromversorgung.

Die Umverpackung
Die Umverpackung

Weitere Features

ESI´s MIDIMATE II ist Class Compliant und läuft laut Herstellerangaben treiberlos unter den folgenden Betriebssystemen:

  • Windows XP
  • Windows Vista (32/64bit)
  • Windows 7 (32/64bit)
  • Windows 8 (32/64bit)
  • Mac OS X

Obwohl dies von Seiten des Handels nicht explizit erwähnt wird und man Hersteller-seitig diese Information intensiv suchen muss, verträgt sich der MIDIMATE II auch als Class Compliant-Interface anstandslos mit dem iPad, vorausgesetzt, man betreibt ihn über das Camera Connection Kit oder den Lightning-to-USB-Adapter bei neueren Modellen. Laut einiger Internetforen läuft der MIDIMATE II aber auch problemlos unter UNIX, was ich hier weder bestätigen noch verneinen möchte, weil ich das kompakte ESI-Interface ausschließlich unter Windows XP, OS X und dem iPad getestet habe. Zu welchen Erkenntnissen bin ich gelangt?

Auf der einen Seite USB und auf der anderen Seite zwei bidirektionale MIDI-Buchsen, so einfach kann das sein.
Auf der einen Seite USB und auf der anderen Seite zwei bidirektionale MIDI-Buchsen, so einfach kann das sein.
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Praxis

Die Verwendung des ESI-Interfacekabels gestaltet sich genauso simpel wie das Herstellen einer gewöhnlichen MIDI-Verbindung. Stecker rein, den Port im Hostprogramm (oder anderer Anwendung) anwählen und los geht´s!

Fotostrecke: 2 Bilder Die Anwahl in Logic …

Ein Anwendungsbeispiel: Mein Hardware Synthesizer-Setup besteht u.a. aus einem Korg Polysix mit nachgerüstetem MIDI-Eingang (kein MIDI-Ausgang!) und einem DSI Prophet 12 mit herkömmlichem MIDI-Trio auf einem Keyboard-Doppelständer. Nun verbinde ich meinen Computer über USB und die MIDI-Anschlüsse 1 und 2 mit dem MIDI-Eingang des Polysix (Anschluss 1) und dem MIDI-Ausgang des Prophet 12 (Anschluss 2), dessen Tastenbetätigung sofort vom Hostprogramm erkannt wird. Bilde ich nun eine externe MIDI-Spur und wähle MIDI-Anschluss 1 als Ausgang meiner DAW, kann ich den Polysix über den anderen Synthesizer spielen und gleichzeitig im Hostprogramm aufnehmen. Und das alles mit nur einem Kabel! Okay, genau genommen sind es ja irgendwie zwei zusammenhängende Kabel, dennoch ist es eine effiziente und gut funktionierende Lösung!
Lediglich die Beschriftung der Anschlüsse (1/2) ist kaum lesbar, was aber angesichts der überschaubaren Anzahl nicht zu unlösbaren Problemen führen sollte. Gegebenenfalls kann man bei der Markierung selber nachbessern.

ESI_Midimate-II_07_Detail2.jpg-1003924 Bild

Stabilität

Als serielle Schnittstelle unterliegt die Übertragung von MIDI-Daten naturgemäß gewissen Verzögerungen, die sich bei einem hohen Datenaufkommen negativ auf das Timing auswirken können. Aus diesem Grund vermeide ich bei Musikproduktionen grundsätzlich multitimbrale Anwendungen mit inflationärem Controller-Einsatz bei Timing-sensiblem Material.
Bei „bestimmungsgemäßem“ Gebrauch kann ich dem MIDIMATE II tadellose Timing-Eigenschaften bescheinigen. Beim Spielen externer MIDI-Instrumente ist für mich keine Latenz wahrnehmbar. Im folgenden Audiobeispiel konkurriert ein per MIDI angesteuerter Synthesizer mit dem sample-genauen Klopfgeist von Apple Logic, beide Klangquellen sind hart links und rechts im Panorama verteilt.

Bild_04_MIDI_Latenz20-1003927 Bild
Audio Samples
0:00
Klopfgeist vs. externes MIDI

Sonstiges

Der Einsatz des MIDIMATE II ist nicht ausschließlich an einem herkömmlichen Computer möglich. Beim Anschluss an die USB-MIDI-Buchse meines Apogee Duett 2 und auch am iPad hat das ESI-Interfacekabel seinen Job ebenfalls ohne zu murren erledigt.

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Fazit

Durch seine, in Relation zum Material- und Kostenaufwand, hohe Flexibilität bezüglich des Einsatzes als MIDI-Ein- und Ausgang, seiner Stabilität und seiner Anpassung an verschiedene Arbeitsumgebungen als Class Compliant MIDI-Interface kann ich ESI´s MIDIMATE II eine uneingeschränkte Empfehlung aussprechen!

Pro:
  • Preiswert
  • Läuft stabil
  • Kompakt und äußerst transportfreundlich
  • Flexibel durch die jeweils wahlweise Verwendung als MIDI-Ein- oder MIDI-Ausgang
Contra:
  • Schlecht lesbare Beschriftung der Anschlüsse 1 und 2
Auf der einen Seite USB und auf der anderen Seite zwei bidirektionale MIDI-Buchsen, so einfach kann das sein.
Auf der einen Seite USB und auf der anderen Seite zwei bidirektionale MIDI-Buchsen, so einfach kann das sein.
FEATURES
  • USB 2.0 MIDI-Interfacekabel
  • Zwei fünfpolige DIN MIDI-Stecker, ein USB-Stecker Typ A
  • Beide MIDI-Stecker als Ein- und Ausgang verwendbar
  • Class Compliant
  • Abwärtskompatibel zu USB 1.1
  • Stromversorgung über USB
  • Länge: ca. 1,8m / Testexemplar 2,06m inklusive Stecker
Preis:
  • EUR 23,- (UVP)
  • EUR 19,- (Straßenpreis)
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Profilbild von Bernd.MW

Bernd.MW sagt:

#1 - 15.04.2015 um 14:40 Uhr

0

Hallo,ich habe auf meinem Android Smartphone etwas an Midi-Software. Das Midimate-Kabel dort angeschlossen (mittels Adapter auf Micro-USB am Smartphone) wurde ebenfalls einwandfrei erkannt. Werde mal testen ob sich die eine oder andere Android Midi-App für sinnvolle Steuerung meiner "midifizierten" Effektgeräte verwenden lässt.

Profilbild von Irenaeus Blaszkiewicz

Irenaeus Blaszkiewicz sagt:

#2 - 12.01.2018 um 22:48 Uhr

0

Ich habe für ca. 16€ ein ähnliches Kabel gekauft. Das Problem ist nur, wenn ich mein Digitalpiano mit Garageband benutze und mal das Pedal etwas stärker drücke, ertönt bloß ein bestimmter Ton, anstatt für Sustain zu sorgen. Ich habe ein P-85 von Yamaha. Funktionieren Pedale in Kombination mit diesem MIDI-Kabel zuverlässig?Ich habe auch in einem Forum mein Problem dargelegt.
https://www.apfeltalk.de/co...

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