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Electro-Voice Evolve 50 Test

Das System Electro-Voice Evolve 50 ist das portable, aktive Säulen-Array aus dem Hause Electro-Voice. Stattliche 500 Watt RMS sind möglich, interessant also auch für Live-Bands. Dabei können bis zu sechs dieser PAs kombiniert werden. Mit einer differenzierten Klangregelung, Bluetooth-Audio-Streaming und Ansteuerbarkeit per App wird amtlicher Sound versprochen. Und schnell auf- und abgebaut soll die kompakte Anlage obendrein sein. Hier sind die Ergebnisse des bonedo-Praxistests.

Darf ich vorstellen: Die Electro-Voice Evolve 50
Darf ich vorstellen: Die Electro-Voice Evolve 50

Details

Wer nach einer tragbaren Säulen-PA von Electro-Voice sucht, findet diese, nur diese eine. Keine größere, keine kleinere. Ein Vergleich zwischen verschieden großen Subwoofern und unterschiedlichen Features entfällt. Die Evolve 50 ist das portable Array mit Subwoofer aus dem Hause Electro-Voice.

Der erste Eindruck

Die Evolve 50 ist eine kompakte PA, bestehend aus einem Subwoofer und einem Säulen-Array. Sie wird in zwei Kartons geliefert, sodass schon bei der Ankunft alles gut tragbar ist. Die PA ist in üblichem schwarz und zudem in weiß erhältlich. Das matte Finish lässt sie dezent erscheinen. Die helle Variante durfte ich testen. Auf einer weißen Bühne, bei einem White Dinner oder bei Hochzeiten kann sie hervorragend eingesetzt werden.

Zum Test angereist mit Topteil und Distanzstange in einer Reisetasche und Subbass
Zum Test angereist mit Topteil und Distanzstange in einer Reisetasche und Subbass

Die Komponenten

Das Set besteht aus Subbass mit Netzkabel, Distanzstange und Ton-Säule. Die beiden letzteren sind in eine formstabile Tasche gepackt. Der Subbass kann an drei Griffen gut getragen werden. Vor allem für die weiße Variante empfehle ich dennoch den Kauf der optionalen Tasche für 59 € oder besser noch gleich das Transportcase auf Rollen für 195 €. Das Gehäuse besteht aus Sperrholz, das Frontgitter aus Stahl mit Pulverbeschichtung. Er wiegt 20,3 kg. Die Distanzstange besteht aus Aluminium und ist mit nur 1,25 kg sehr leicht. Die Tonsäule aus Verbundmaterial bringt 4,7 kg auf die Waage. Der Subwoofer ist 530 mm hoch, 345 mm breit und 471 mm tief. Die Tonsäule hat die Maße 825 mm x 102 mm x 172 mm , die Distanzstange 929 mm x 48,5 mm x 55 mm. Sollte sie einmal defekt sein, kann für 99 € Ersatz erworben werden. Zur optimalen Nahfeld-Beschallung ist der untere Teil der Tonsäule leicht nach unten geneigt, der obere Teil zeigt senkrecht nach oben. Dieser Winkel ist nicht verstellbar.

Fotostrecke: 7 Bilder Dem Subbass der Evolve 50 ins Gesicht geschaut

Anschlüsse und Bedienfeld

Anschlüsse und Bedienpanel befinden sich im oberen Teil der Subwoofer-Rückseite, die leicht angeschrägt ist. Dies erleichtert die Bedienung im Stehen. Der Netzstecker mit Anschalter befindet sich hinten ganz unten. Darüber liegen die Lüftungsschlitze. An Eingängen stehen zwei XLR/TRS-Kombibuchsen, ein 3,5-mm-Miniklinken- sowie ein Stereo-Cinch-Anschluss zur Verfügung, außerdem Bluetooth Audio Streaming. Es gibt zwei XLR-Ausgänge, einen Thru und einen Mix Out. Der Thru führt das am Input 1 anliegende Signal pre fader heraus, um es zum Beispiel in weitere Lautsprecher einzuspeisen. Am Mix Out liegen die Signale der Inputs 1 bis 3 post fader an. Jeder Input hat ein Poti zur Regulierung des Eingangssignals, wobei der Gain des Inputs 3 auch den Pegel der Bluetooth-Quelle regelt. Mit dem Master-Volume regelt man schließlich den gesamten Ausgangspegel. Wird der Master gedrückt, geht’s ins Menü der Anlage, das Display befindet sich links neben dem Master.

Fotostrecke: 3 Bilder Hier ein Überblick über die Rückseite des Subwoofers

Die inneren Werte

Die Evolve 50 liefert einen Maximalpegel von 127 dB bei 500 W RMS, 1000 W Peak. Verbaut sind ein 12″-Subwoofer aus 18 mm Holz und acht 3,5″-Neodymium-Treiber. Die PA hat einen Abstrahlwinkel von horizontal 120° und vertikal 40°. Der Class-D-Verstärker schickt 500 Watt an den Subwoofer und 500 Watt an die Tonsäule.

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Praxis

Mein Test startete mit einem Anruf des Kuriers, er habe eine Palette Ware von Bosch für mich, die er gern in wenigen Minuten abliefern wolle. Erstaunt sah ich mich schon vor einem Berg von Haushaltsgeräten stehen, erfuhr aber auf diese Art, dass Electro-Voice zu Bosch gehört. Zum Testen erhielt ich zwei weiße Evolve-50-Systeme.

Die als Palette von Bosch avisierten zwei PAs von Electro-Voice
Die als Palette von Bosch avisierten zwei PAs von Electro-Voice

Das Aufbauen der PA

Die Evolve 50 ist sehr solide verarbeitet. Die beiliegende Bedienungsanleitung benötigt man zum Zusammenstecken nicht. Das Prinzip ist überaus einfach. Die verbauten Magnete sorgen für eine tolle Stabilität der Distanzstange. Kurz gesagt, da wackelt nix.

Der Klang der Evolve 50

Schon in der Grundeinstellung überzeugt der druckvolle und gleichzeitig brillante Klang. 300 Personen können mit diesem Modell von Electro-Voice beschallt werden. Ob Sprache oder Musik, im gesamten Frequenzbereich ist die Performance ein Genuss. Besteht die Möglichkeit, zwei dieser Systeme einzusetzen, wird der Klang noch druckvoller. Verkabelt wird dann der Mix Out des ersten Systems in einen Input des zweiten. Damit das Signal des Inputs 3 in Stereo an die rechte und linke Seite ausgegeben wird, ist im Menü für Mix Out die Einstellung R auszuwählen.

Fotostrecke: 5 Bilder Schon eine Evolve 50 macht ordentlich Druck.

Die Menüführung und Bedienung

Das DSP-Steuermenü wird durch Drehen und Drücken des Master-Volume-Reglers bedient. Es bietet ausgesprochen viele Einstellmöglichkeiten. Um in die Auswahl einzusteigen, drückt man auf den Master Volume. Es stehen die Untermenüs Mode, Sub-Level, Treble, Mid, Mid Freq, Bass, Phantom 1 und 2, Mix Out, Delay, LED, Display, Store, Recall, Bluetooth, Reset, Info und Exit zur Verfügung.
Mode bietet die Auswahl zwischen Music, Live, Speech und Club. Das Level des Subbasses lässt sich getrennt regeln. Höhen, Mitten und Tiefen der Tonsäulen sind einstellbar. Dabei ist sogar die Mittenfrequenz, um die herum die Mitten abgesenkt oder betont werden sollen, variierbar.
Wer Kondensatormikrofone an die Inputs 1 oder 2 anschließen möchte, kann die Phantomspannung aktivieren. Am Mix Out liegt in der Werkseinstellung die Mono-Summe an. Wie oben erwähnt, muss, wer einen Stereo-Aufbau möchte, hier R wählen, damit Input 3 in Stereo zu beiden verwendeten Systemen gelangt.
Im Unterpunkt Delay befindet sich ein Line-Delay, mit dem die Zeitverzögerung zwischen dem Schall, der direkt von der Bühne kommt, und dem Signal aus den Lautsprechern ausgleichbar ist. Praktischerweise sind hier außer Feet auch Meter als Maßeinheit im Menü auswählbar.
Im Auslieferungszustand leuchtete eine LED auf der Front der angeschalteten Subbässe. Bei manchen Anlässen könnten sie stören. Im Unterpunkt LED lässt sich diese ausschalten. Die Helligkeit des Displays kann umfangreich angepasst werden. Dies erleichtert die schnelle und sichere Bedienung auf Bühnen, ohne dass es Gästen auffallen wird.
Bemerkenswert sind die fünf Szenenspeicher, wie man sie eher von Digitalpulten kennt. Praktisch ist diese schnelle Umschaltmöglichkeit für feste Settings. Alleinunterhalter oder Duos können sich damit Szenen bauen für Moderationen, musikalische Darbietungen zu zweit, Solo-Gesangsauftritte oder Gesang mit Playback.
Im Untermenü Bluetooth lässt sich zum einen aktivieren, dass die Evolve 50 mit der App EV QuickSmart Mobile bedient werden kann. Bis zu sechs Electro-Voice-Systeme sind mit der App ansteuerbar. Entscheidend ist ja selten, wie etwas auf der Bühne klingt, sondern wie es beim Publikum ankommt. Mit der App auf dem Handy kann der Klang der PA bequem vom Saal aus gestaltet werden. Zum zweiten wird im Untermenü Bluetooth das Audio-Streaming gestartet. Wichtig dabei ist, nicht nur das Streaming einzuschalten, sondern zu Beginn auch die Pairing-Funktion. Sonst können Beschallungsanlage und Audio-Device nicht gekoppelt werden.
Mit Reset geht’s zurück auf die Werkseinstellungen. Über Exit wird das Menü verlassen. Derselbe Effekt tritt übrigens auch nach zwei Minuten Inaktivität des Displays ein.

Fotostrecke: 3 Bilder Wie viel Subbass darf es sein?
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Fazit

Das portable Säulen-Array Evolve 50 von Electro-Voice macht nicht nur bella figura. Es überzeugt auch in klanglicher Hinsicht vollkommen. Hat man sich einmal zwischen der schwarzen und der weißen Ausführung entschieden, stellt sich nur noch die Frage, wie viele Systeme gleichzeitig an den Start gehen sollen. Schon eines allein macht im Vergleich zu ähnlichen PAs einen sehr druckvollen Sound und ist neben kleinen auch für mittelgroße Venues geeignet. Mit einem weiteren System als Stereo-PA wird es für Bands interessant. Das Stecksystem ist ausgesprochen stabil, sodass die Evolve 50 gut für mobile Anwendungen geeignet ist. Zwar ersetzt das umfangreiche Menü kein Mischpult. Dieses lässt sich jedoch ohne Weiteres anschließen. Wem das DSP genügt, der findet zahlreiche Einstell- und Speichermöglichkeiten, die nicht jede Kompakt-PA bietet. Die Phantomspeisung ist kanalweise zuschaltbar. Der Klang kann sehr differenziert geregelt werden. Bluetooth-Audio-Streaming ist möglich. Bis zu sechs Electro-Voice-PAs sind per App ansteuerbar. Sogar ein Line-Delay wird geboten. Und die Szenenspeicher gestatten schnelles Umschalten auf bis zu fünf Bühnensettings.

PRO

  • in schwarz und weiß erhältlich
  • sehr stabiles Stecksystem
  • Phantomspeisung pro Kanal einzeln zuschaltbar
  • Delay
  • druckvoller, aber transparenter Klang
  • differenzierte Klangregelung für Höhen, Mitten, Tiefen und Subwoofer
  • Bluetooth-Audio-Streaming
  • Line-Delay
  • bis zu sechs Electro-Voice-PAs per App ansteuerbar
  • Szenenspeicher

CONTRA

  • keins
Fotostrecke: 2 Bilder Solo performt die Evolve 50 beeindruckend.

Technische Spezifikationen

  • Frequenzgang (-3 dB): 43 Hz bis 20 kHz in der DSP-Einstellung Music
  • Frequenzbereich (-10 dB): 37 Hz bis 20 kHz in der DSP-Einstellung Music
  • max. Schalldruckpegel: 127 dB
  • Abstrahlwinkel 120° horizontal, 40° vertikal
  • Leistung: 500 W RMS, 1000 W Peak
  • LF-Kanal-Leistung: 500 W
  • HF-Kanal: 500 W
  • Übergangsfrequenz: 200 Hz
  • 8 x 3,5“-Treiber
  • 12“ Subwoofer
  • 3-Kanal-Verstärker
  • Inputs: 2 x XLR/TRS-Kombibuchse, 1 x 3,5-mm-Klinke, 1 x Stereo-Cinch
  • Bluetooth-Audio-Streaming
  • Ausgänge: 1 x XLR Thru, 1 x XLR Mix Out
  • mit EV-Quick-Smart Mobile Control-App bis zu 6 EV-Systeme ansteuerbar
  • Farben: schwarz, weiß
  • Maße des Subwoofers (H x B x T): 530 x 345 x 471 mm
  • Maße der Distanzstange (H x B x T): 929 x 48,5 x 55 mm
  • Maße der Tonsäule (H x B x T): 825 x 102 x 172 mm
  • Gewicht des Subwoofers: 20,3 kg
  • Gewicht der Distanzstange: 1,25 kg
  • Gewicht der Tonsäule: 4,7 kg
  • inkl. Tragetasche für Distanzstange und Tonsäule
  • Preis für die schwarze Ausführung: 1599 Euro
  • Preis für die weiße Ausführung: 1699 Euro
Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • in schwarz und weiß erhältlich
  • sehr stabiles Stecksystem
  • Phantomspeisung pro Kanal einzeln zuschaltbar
  • Delay
  • druckvoller, aber transparenter Klang
  • differenzierte Klangregelung für Höhen, Mitten, Tiefen und Subwoofer
  • Bluetooth-Audio-Streaming
  • Line-Delay
  • bis zu sechs Electro-Voice-PAs per App ansteuerbar
  • Szenenspeicher
Contra
  • keins
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Electro-Voice Evolve 50 Test
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