Eich Amplification T500 Test

Der deutsche Amp-Wizard Thomas Eich ist seit über drei Jahrzehnten erfolgreich im Geschäft und startet mit seiner neuen Firma Eich Amplification derzeit noch einmal richtig durch. Kompromisslose Qualität steht bei Eich im Vordergrund, weshalb sämtliche Produkte aus hochwertigsten Komponenten von einem kleinen Team in Deutschland handgefertigt werden. Aus dem umfangreichen Portfolio von Eich Amplification haben wir uns für diesen Test das 500 Watt starke Class-D-Top T500 ausgesucht.

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Details

Schon beim ersten Blick auf den schicken T500 wird klar, dass es sich bei diesem Kompakt-Topteil um eine Weiterentwicklung des äußerst populären Puma-Tops aus dem Portfolio Thomas Eichs früherer Firma Tecamp handelt. Die Gehäuseformen und die Maße der beiden Tops sind nahezu identisch und selbst bei der Ausstattung gibt es nur wenige Unterschiede. Trotz aller Gemeinsamkeiten wirkt der neue T500 allerdings eine Spur edler und hochwertiger als sein Vorgänger.

Fotostrecke: 4 Bilder Der Eich T500 zeigt sich äußerst kompakt und kann dennoch mit 500 Watt Leistung aufwarten.

Das mattschwarze Metallgehäuse ist ultra stabil gebaut, die griffigen Regler auf der Aluminium-Front laufen außerordentlich geschmeidig, und die Verarbeitungsqualität aller Komponenten befindet sich auf allerhöchstem Niveau. Für seinen neuen Sprössling hat sich Thomas Eich außerdem ein cleveres Feature einfallen, um ein lästiges Problem im Umgang mit den super leichten Micro-Tops zu beseitigen: Auf dem Boden des T500 sitzen zwei kleine Magnete, die den Amp auf einer Metallleiste fixieren, welche auf der Oberseite sämtlicher Eich-Boxen angebracht ist. Ärgerliche Amp-Unfälle bei der Bühnen-Show durch zu kurze Kabel gehören damit hoffentlich der Vergangenheit an – zumindest, wenn man Boxen von Eich verwendet!

Die Front des T500 ist klar und übersichtlich gegliedert, sodass die Bedienung des Amps wirklich keinerlei Rätsel aufgibt. Auf der linken Seite sitzt die Eingangs-Sektion, die eine Klinke für die Verbindung mit dem Bass, den obligatorischen Gain-Regler und eine Clip-LED zum komfortablen Einpegeln des Signals bietet.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Bedienung erklärt sich dank klar strukturiertem Bedienfeld fast von selbst.

Darauf folgt mit dem sogenannten Taste-Regler bereits das erste Klangwerkzeug des T500. Dreht man den Taste-Regler nach rechts in Richtung der Bezeichnung “Rich”, wird der Sound zunehmend voller und runder, entgegen dem Uhrzeigersinn in Richtung “Dry” liefert das Taste-Feature zunehmend drahtigere und schlankere Sounds. Der Grundsound des T500 kann also bereits vor dem Vierband-Equalizer an den verwendeten Bass oder die akustischen Raumverhältnisse angepasst werden.

Die eigentliche Klangzentrale sitzt mittig auf der Front und setzt sich aus insgesamt vier Reglern zusammen: Der Bassregler justiert die Tiefbässe bei ultratiefen 30Hz, der Mittenbereich kann mit zwei Reglern bei 250Hz und bei 800Hz angepasst werden, und der Höhenregler bearbeitet das obere Frequenzspektrum bei 8kHz.

Ganz rechts auf der Front sitzt der Master-Regler für die Endlautstärke, ein Mute-Schalter zum Stummschalten aller Ausgänge und der symmetrische XLR-Ausgang für die Weiterleitung des Vorstufen-Signals an ein Mischpult oder das Recording-Equipment. Das Signal des XLR-Ausgangs kann darüber hinaus mit dem Post-Switch wahlweise vor oder nach den Equalizer geschaltet werden, und zum Eliminieren von Nebengeräuschen steht zusätzlich ein Groundlift-Schalter zur Verfügung.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Rückseite des T500 gestaltet sich überschaubar und bietet alle wichtigen Features wie…

Für den Power-Schalter war auf der schmalen Front kein Platz mehr, er sitzt deshalb neben sämtlichen Anschlussmöglichkeiten auf der Rückseite des T500. Diese ist zwar nicht so dicht besiedelt wie die Front, in Sachen Konnektivität bietet der T500 aber allemal sämtliche Features, die man von einem modernen Amp erwartet.
An der Tuner-Out-Klinke kann ein Stimmgerät betrieben werden, der Line- Ausgang leitet das Signal bei Bedarf an eine andere Endstufe, und zwei weitere Klinken mit den Bezeichnungen “Send” und “Return” dienen zum Einschleifen eines Effektgerätes. Für die Übe-Session ist ebenfalls gesorgt: An die beiden Miniklinken im sogenannten “Rehearsal-Bereich” des T500 kann eine externe Audioquelle und ein Kopfhörer angeschlossen werden. Den Abschluss auf der Rückseite macht schließlich eine Speakon/Klinke-Kombibuchse zum Anschluss der Lautsprecherboxen.

Praxis

Thomas Eich hat unser Testexemplar mit einer Tasche ausgeliefert, die optional für die T-Serie der Eich-Amps erhältlich ist. Die Qualität dieser Tasche ist sehr gut, der T500 passt perfekt und wird von einer Polsterung zumindest gegen leichte Rempler geschützt. Im einen Zubehörfach ist außerdem Platz für Kleinkram wie Kabel oder ein Stimmgerät. Einmal aus der Tasche gepellt, geht das Setup mit dem Micro-Amp blitzschnell vonstatten, sodass wir uns direkt mit den Klangqualitäten des T500 beschäftigen können.
Im ersten Audiobeispiel hört ihr den Amp mit neutraler Einstellung, der Taste-Regler und alle vier EQ-Regler stehen also auf 12 Uhr. Der T500 liefert aus dem Stand einen Wohlfühl-Sound mit satten Tiefbässen und transparent-offenen Höhen, den ich als sehr organisch und extrem praxistauglich empfinde. Mein passiver Jazz Bass klingt in keiner Weise kalt oder steril; gleichzeitig wird der Sound sehr detailreich abgebildet. Der kleine Amp fühlt sich zudem sehr knackig an und reagiert ungemein schnell auf die Spieldynamik:

Audio Samples
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Flat

Als nächstes wollen wir einmal hören, welche Klangmöglichkeiten hinter dem Taste-Feature des T500 sitzen. Dafür habe ich den Taste-Regler im ersten Audio-Clip in Richtung “Dry” auf 9 Uhr gedreht, im zweiten Clip steht der Regler auf 3 Uhr, es geht also in die entgegengesetzte Richtung “Rich”.

Audio Samples
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Taste-Regler: 9 Uhr

Mit einem Dreh wird der Jazz-Bass-Sound knackiger und drahtiger. Die Hochmitten und Höhenanteile im Sound werden verstärkt und das Fundament klingt deutlich schlanker, sodass sich der Bass in dichten Bandsounds besser durchsetzten kann. Auch dröhnende Klanganteile in akustisch problematischen Räumen kann man mit den Taste-Regler schnell wieder in die Spur bringen.

Audio Samples
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Taste-Regler: 15 Uhr
Der Eich T500 liefert aufgeräumte und organische Sounds für sämtliche Musikrichtungen.
Der Eich T500 liefert aufgeräumte und organische Sounds für sämtliche Musikrichtungen.

Geht man mit dem Taste-Regler in die andere Richtung, wird der Sound runder und weicher. Mein Jazz Bass klingt mit der Einstellung bei 3 Uhr etwas gedeckter und vintagemäßiger – der Sound bleibt aber dennoch stets differenziert. Das Feature eignet sich zudem hervorragend zum Abmildern von zu harsch und aufdringlich klingen Bässen.
Der Taste-Regler ist wirklich ein effektives Tool, mit welchem man den Charakter des Basssounds unkompliziert und blitzschnell verändern kann. In manchen Fällen sind aber gezieltere Eingriffe in den Sound nötig, die beim T500 mit einem flexiblen Vierband-Equalizer vorgenommen werden.
Den Slapsound im nächsten Audiobeispiel habe ich mit einer kräftigen Bass- und Höhenanhebung bei einer gleichzeitigen Hochmittenabsenkung am EQ des T500 aufgenommen. Resultat ist ein knackiger Scoop-Sound mit mächtigem Low-End und crispen Höhen.
Der Bassregler sollte hingegen vorsichtig eingesetzt werden, denn er greift bei 30Hz im Klangspektrum und boostet damit wirklich ultratiefe Frequenzen. Zur Trockenlegung von dröhnenden Basssounds ist die niedrige Einsatzfreqeunz allerdings genau richtig – eine leichte Absenkung mit dem Bassregler kann hier wirklich Wunder bewirken!

Audio Samples
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Slap: Bass Boost, Hi Mid Cut, Treble Boost

Jetzt geht es mit dem Vierband-Equalizer in die andere Richtung und wir boosten weder Bässe noch Höhen, sondern die Mittenfrequenzen. Bei der Aufnahme standen beide Mittenregler des T500 auf etwa 2 Uhr, um einen aggressiven und prägnanten Fingerstyle-Sound aus dem Eich-Sprössling zu kitzeln – und das Ergebnis kann sich hören lassen, wie ich finde:

Audio Samples
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Fingerstyle: Lo Mid Boost, Hi Mid Boost

Zum Abschluss hört ihr den Eich T500 mit einer ordentlichen Bass- und Tiefmittenanhebung. Gleichzeitig habe ich den oberen Bereich mit dem Höhenregler abgemildert. Der Sound schiebt ordentlich und eignet sich hervorragend für fette Reggae-Grooves:

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Reggae-Groove: Bass Boost, Lo Mid Boost, Treble Cut

Klanglich hat der kleine Eich-Amp also trotz seiner einfachen und bedienerfreundlichen Konzeption einiges zu bieten, und mit seiner Leistung von 500 Watt eignet sich der Micro-Amp durchaus auch für größere Gigs – vorausgesetzt, man verwendet ihn zusammen mit einer effizienten Boxenausstattung. Der Sound bleibt selbst bei erstaunlich hohen Pegeln noch clean und fundamentstark. Die Leistungsangabe scheint also durchaus realistisch zu sein und der T500 performed in der Tat so souverän, wie man es von einem 500 Watt starken Amp erwartet.

Fazit

Seine Verwandtschaft mit dem Puma von Thomas Eichs früherer Firma Tecamp kann der Eich T500 nicht verbergen, denn er hat sämtliche positive Eigenschaften von seinem Vorgänger geerbt. Er ist angenehm einfach zu bedienen, liefert aufgeräumte und organische Sounds für sämtliche Musikrichtungen und bietet viel Leistung in einem enorm kompakten und leichten Format. Die konsequente Verwendung von hochwertigen Komponenten sorgen beim Eich T500 allerdings für einen hörbar transparenteren Klang und für eine insgesamt souveränere Performance. Wer einen erstklassig klingenden und flexiblen “Plug and Play”-Amp in der mittleren Leistungsklasse sucht, kommt deshalb an Thomas Eichs neuem T500 kaum vorbei. Volle Punktzahl!

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • super kompakte Bauweise
  • sehr einfache Bedienung
  • hochwertige Materialqualität/Verarbeitung
  • musikalischer und effektiver Equalizer
  • transparenter, voller Sound
Contra
  • keins
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Eich Amplification T500 Test
Für 899,00€ bei
Mit dem Eich T500 erhält der Bassist einen erstklassig klingenden und flexiblen „Plug and Play“-Amp.
Mit dem Eich T500 erhält der Bassist einen erstklassig klingenden und flexiblen „Plug and Play“-Amp.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Eich-Amps
  • Modell: T500, Basstop mit Class-D-Endstufe und Schaltnetzteil
  • Herstellungsland: Deutschland
  • Leistung: 500W@4Ohm, 300W@8Ohm
  • EQ: Bass +/-15dB 30Hz, LoMid +/-12dB 250Hz, HiMid +/-12dB 800Hz, Hi +/-15dB 8kHz
  • Regler/Schalter: Gain, Taste, Bass, LoMid, HiMid, Hi, Master, Mute, Post/Pre EQ, Ground/Lift
  • Anschlüsse: Input, DI-Out XLR, Speaker Out Speakon/Klinke, Tuner, Line-Out, Effects Send/Return, Phones, Aux-In
  • Maße: 27 x 4,5 x 21 cm (B x H x T)
  • Gewicht: 1,49kg
  • Preis: 749,- Euro (Ladenpreis im Januar 2018)
  • Preis Tasche: 49,- Euro (Ladenpreis im Januar 2018)
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Mit dem Eich T500 erhält der Bassist einen erstklassig klingenden und flexiblen „Plug and Play“-Amp.

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