Denon DJ PRIME GO+ Test

Denon DJ Prime Go+ (plus) ist eine kompakte standalone DJ-Mixstation mit integrierter Batterie und Drahtlostechnik, mit der ihr Musik vom externen Datenträger, diversen Streaming-Plattformen oder mobilen Endgeräten abspielen könnt. Das Gerät offeriert euch Dutzende Bedienelemente und einen Touchscreen zur Bedienung und für das Musik-Management inklusive Playlist-Erstellung, ja sogar Licht-Steuerung. Außerdem wartet es mit integrierten Effekten und Pads auf. Damit man die Partykonsole auch abseits von Stromnetzen einsetzen kann, gibt es einen integrierten Akku, der bis zu 4 Stunden durchhält. 

Als uns der Hersteller die erste Generation der kompakten DJ-Station vor fast 5 Jahren zum Test schickte, gab es trotz allen Lobes in der Redaktion auch einige Kritikpunkte oder auch Verbesserungsideen. Wir sind gespannt, wie sich nun der redesingte Prime Go+ mit dem neuesten Engine OS und nebst Bluetooth-In/Out-Funktion sowie einem speziellen DRM-Chip präsentiert. 

Denon DJ Prime Go+ Quick Facts

  • DJ-System mit integriertem Akku
  • spielt Musik via USB, SD, WiFi oder Bluetooth
  • kompaktes Format und leichtes Gewicht
  • guter Workflow durch Engine OS
  • Touchscreen und klassische Bedienelemente

Denon DJ Prime Go+ ist ein DJ-Mediaplayer mit integriertem Akku zum Abspielen von Musik via USB, SD, WiFi oder Bluetooth. Angetrieben von Denon Engine OS wendet sich das Gerät an Party-DJs, mobile Discjockeys und Event-Dienstleister, Bedroomer, Wedding & Working-DJs, die wenig Platz haben, nicht viel umherschleppen möchten oder einfach eine kompakte „Wollmilchsau“ zum Partymachen suchen. Der Prime Go+ ist mit professionellen Ein- und Ausgängen wie XLR-Out und Combo-Mikrofonbuchsen bestückt. Zum Mixen gibt´s einen 2-Kanal-Mixer mit Klangregelung und diversen Effekten. Die Bedienung erfolgt über Buttons, Regler und Touchscreen.

Erstkontakt mit dem Denon DJ Prime Go+

Wer keinen Laptop verwenden möchte, darf sich zudem darüber freuen, dass Prime Go+ alternativ zur Windows/Mac-App die Track-Analyse selbst vornehmen kann. Dabei dürft ihr Playlisten und Tags bequem an der Konsole erstellen, respektive eure Musikverwaltung sogar unterwegs noch im Flieger, Zug oder zuhause auf dem Sofa erledigen. Auch der Umstieg von rekordbox, Serato oder Traktor ist dank Bibliotheksimport möglich.

Nachdem ich den Testkandidaten, der in Begleitung eines USB-Kabels, Netzteils, Poliertuchs, Handbuchs und diversen Beipackzetteln inkl. 3 Monate Soundswitch-Gutschein aus dem Karton befreit habe, erfolgt die visuelle Erkundungstour. 

Fotostrecke: 3 Bilder Auspacken ist angesagt: Denon DJ Prime Go+ 

Zunächst ist zu bemerken, dass Denon dem Plus-Modell ein neues Finish verpasst hat. Silbersteingrau-somewhat statt schwarz. Hier und da wurden weitere Designelemente erneuert. 

Das Chassis – wenngleich aus Kunststoff gefertigt – macht einen durchaus soliden Eindruck. Am Boden sind vier Gummiplättchen verklebt, damit der Prime auch bei impulsiveren Tweaks nicht ins Rutschen kommt, was ich bestätigen kann. 

Die Belüftungsschlitze an den Seiten, wo sich auch der Denon-Schriftzug befindet, sind rund 2 cm vom Boden erhöht. Die Anschlussbuchsen und Regler an Front- und Backpanel geben sich fest verschraubt. Fader und Potis sind angenehm im Widerstand und die Tasten machen einen vertrauenswürdigen Eindruck. 

Und nicht zu vergessen: Mit gerade mal 3,7 kg Gewicht bei Maßen von 411 x 274 x 53 mm lässt sich der kompakte Partymaschine problemlos in so manchen Rucksack stecken und auf Reisen transportieren, egal ob Fahrrad, Bus, Auto oder Bordgepäck!

Denon DJ Prime Go Plus

Welche Anschlüsse bietet der Denon DJ Prime Go+ ?

Die Bedienoberfläche hält sich ansonsten an die „Steilvorlage“ der Erstversion. Ebenso ist es beim Frontpanel, das mit zwei Kopfhörerbuchsen und Regelwerk für eben diese sowie einem Aux-Poti für den rückseitigen Cinch-Eingang und SD-Card-Einschub ausgerüstet ist. Nach einer 180-Grad-Drehung zeigt der Blick auf die Rückseite:

  • Netzschalter, Netzteilbuchse und Zugentlastung
  • Kensington-Lock-Vorrichtung
  • USB-Typ-A (Datenträger) und USB-Typ-B (PC/MAC)
  • XLR- und Cinch-Ausgänge für Master (inkl. Mono-Schalter)
  • Klinke für Booth
  • 2x XLR/Klinke-Kombo-Buchse für Mikrofone 
  • Cinch-Aux-Input für weitere Zuspielmöglichkeiten 
Ein Blick auf die Rückseite des Denon DJ Prime Go+ Teaserbild

Soweit bekanntes Design, nur dass Denon die Netzwerkbuchse wegrationalisiert hat, die zuvor zur Synchronisierung von Licht gedacht war. Dabei muss allerdings berücksichtigt werden, dass Lichtsteuerung hier mittlerweile über WiFi-Soundswitch erledigt werden kann, was bei der Erstausgabe zum Release-Datum noch nicht der Fall war. 

Möchte man noch etwas zu kritteln finden, könnte man diskutieren, warum es keine Klangregelung an der Hardware für Mike und Aux gibt. Bliebe auch noch USB-A und B statt USB-C. Für aktuelle Laptops eigentlich eher schade, für Datenträger okay, ist zumindest meine Meinung.

Dass es nach wie vor keinen USB-Anschluss vorn gibt, ist etwas schade. Zwar dürfte man heutzutage potenzielle Plattenwünsche auf einer Party mit Smartphone oder Streaming bedienen können. Für den nahtloses DJ-Handover zweier Protagonisten mit Stick oder SSD wäre es indes vorteilhaft. Mitunter könnte man auch – und wenn nur kurz – die SD-Card bei der Übergabe nutzen, sofern nicht gerade darauf aufgezeichnet wird.

Den Aux-In nehmen wir gern mit, lässt sich dadurch doch zum Beispiel eine Ableton-Link synchronisierte Groovebox wie MPC Live 2 einbinden, mit der man zur Konservenmucke jammen kann. Oder ein iPad mit einer coolen App. Oder ein Mediaplayer, auf den man nicht verzichten möchte. 

Etwas schade finde ich allerdings, dass man den Aux-In nicht als Phono/Line ausgelegt hat, um den Mini-Mixer in den eigenen vier Wänden auch zum Plattenhören nutzen zu können. Mit einem line-fähigen Turntable ginge das natürlich, aber diese Funktion ist kein Standard bei Plattenspielern. Wenn sogar zwei Cinch-Paare dran wären, und der GO+ wie der Prime4+ einen „Standalone-Mischpult-Modus“ anbieten würde, wäre es sogar noch cooler. Man bedenke: Das Ergebnis wäre eine superkompakte Zentrale für das heimische DJ-Setup inklusive Turntables und eine Party-Konsole für unterwegs. Hatte ich früher schon mal angeregt. Vielleicht wäre das doch etwas für ein zukünftiges Modell?

Touch & Turn beim Denon DJ Prime Go+ 

Die Denon DJ Prime Go+ Bedienoberfläche erstrahlt im Dual-Deck-Layout und bietet euch folgende Bedienmöglichkeiten.

  • 2-Kanal-Mixer mit Line und Crossfader, je 45 mm
  • 3-Band EQ und Level-Regler
  • Master-Volume-Meter
  • Sweep-FX pro Kanal mit Dual-Funktion (A= HPF/LPF-Filter, B=Wash Out)
  • Transportsektion mit Cue und Play/Pause
  • Sync und Key-Sync
  • 80 mm Jogwheel mit Vinyl-Mode-Taste
  • 45 mm Pitchfader mit Pitchbend-Tasten
  • Loop-Encoder mit Jump/Move-Funktion
  • vier Pads mit drei Modi (Hotcue, Loop, Roll) und zwei Banks
  • separate FX-Sektion mit Zuweisungstasten und Effektreglern
  • Bedienfeld für Master- und-Booth-Level sowie Mikrofon
  • Navigationsbereich mit Encoder, Track-Lade-Tasten sowie Shift und View (Menü)
  • 7-Zoll-Touchscreen

Das ist schon einiges, oder? Und das ist nur die Hardware. Dazu kommen noch einige Funktionen über Touchscreen, wie Touch-FX, ein Beatgrid-Editor, On-Screen-Tastatur, Lightning etc. Zu den zahlreichen Setup-Möglichkeiten kommen wir gleich im Praxisteil.

Denon DJ Prime Go+ Bedienoberfläche 

Erste Station vor dem Praxischeck ist allerdings die Ladebuchse. Das Aufladen des Prime Go+ dauert maximal 3 Stunden, die Akkuleistung beträgt ebenfalls 3,5 bis 4 Stunden – genug für einen Ausflug auf die Piste oder eine Runde im Heißluftballon. Findet ihr abwegig? Dann schaut euch mal die Videos am Ende des Artikels an.

Denon DJ Prime Go+ und Engine OS im Praxiseinsatz

Der Denon DJ Prime Go+ reiht sich, was die Feature-Fülle angeht, in die Riege der großen Geschwister-Modelle ein, wobei sein kompakter Formfaktor selbstredend einige Einschränkungen mitbringt, beispielsweise bei der schieren Anzahl an I/Os oder auch der Steuerbarkeit der Features von Engine OS. 

Für die erste Proberunde mit dem Denon Prime Go braucht ihr eigentlich gar nichts – außer vielleicht einem Kopfhörer für die Musikausgabe – denn der Hersteller hat ein paar Musikstücke direkt auf der Konsole mitgeliefert. 

Der Hersteller hat ein paar Musikstücke direkt auf der Konsole mitgeliefert. 

Musik abspielen zum Ersten: USB/SD

Ich besitze bereits eine Engine-kompatible Festplatte mit einer Datenbank darauf, was den Sofort-Start-Prozess beschleunigt. Aber auch wer neu im Denon-Kosmos ankommt, kann sofort mit einem USB-Datenträger im Standalone-Workflow loslegen, da die Konsole Tracks autonom analysiert und mit den erforderlichen Daten nebst Beatgrid versieht. Das wiederum wird auf dem Datenträger abgespeichert. 

Für die Analyse eines 5 Minuten USB-Tracks genehmigt sich der GO etwa 15 Sekunden, aber man braucht nicht darauf zu warten, sondern kann die Titel sofort abspielen, sofern man das Beatgrid nicht benötigt. Wer keine Lust auf diese Wartezeiten bei der Analyse der einzelnen Titel seiner kompletten Musiksammlung hat, kann seine Festplatte mittels Denon Engine Desktop App in einem Rutsch auswerten lassen. Leider offeriert das Gerät keine Batch-Track-Analyse für das gesamte angeschlossene Medium.

Zur Liste der kompatible Datenträger zählen exFAT und FAT32 jedoch kein Mac-Dateiformat wie HFS.

Folgende Musikformate unterstützt der Denon Prime Go:

  • AAC/M4A
  • AIF/AIFF (44,1-192 kHz, 16-32 Bit)
  • ALAC
  • FLAC
  • MP3 (32-320 kbps)
  • MP4
  • Ogg Vorbis
  • WAV (44,1-192 kHz, 16-32 Bit)

Musik abspielen zum Zweiten: Bluetooth

Via Bluetooth lassen sich Smartphone, Tablet und Co. (seit Engine 3.4) als Klangquelle an die Konsole schicken. Dabei dürft ihr auswählen, ob das Signal auf dem Master landet oder auf dem jeweiligen Deck, wo es dann mit den integrierten Bordmitteln wie Channel-EQs oder Touch-FX weiterbearbeitet werden kann. Die Abspielsteuerung (Start/Stopp) funktioniert hier ebenso. Loops und Cue-Tasten sowie Jogwheel und Beat + Channel-FX jedoch (noch) nicht. 

Vorteilhaft ist hier: Auf dem Smartphone lassen sich Musikstücke – anders als beim DJ-Streaming mit der Konsole – ja bekanntlich auch innerhalb der jeweiligen Streaming-App downloaden. Oder ihr könnt eure Spotify-Playlist nutzen, obwohl kein Spotify auf dem Prime Go läuft. Was man allerdings im Hinterkopf haben muss, sind die lizenzrechtlichen Aspekte beim Thema DJ-Apps und Musik-Streaming

Endlich: Bluetooth Boxen Support!

Außerdem gibt es (seit Engine 4.1) einen Bluetooth-Out-Stream beim Prime Go+ zur Verbindung von Bluetooth-Lautsprechern. Somit könnt ihr – mal abgesehen vom Kopfhörer – komplett kabellos agieren. Sei es beim Techno-Set am Strand, der Party im Park oder am Baggersee oder mit einer umgeschnallten Box auf dem Rücken – oder beim besagten DJ-Set im Heißluftballon. Allerdings heißt es entweder BT-In oder Out.

Mal noch ein Beispiel: Nehmen wir mal fünf autoverbindende SKAA-fähige „Soundboxen“ (zum Soundboks 4 Test), steuern eine davon, die als Host deklariert ist, mit dem GO+ an, der Rest verbindet sich im Join-Modus automatisch und schon gibt’s ordentlich eins aufs Ohr!  Ganz ohne Strom vor Ort. Idee für die nächste Prime-Go-Edition hier: Ein Wechselakku, damit er nicht vor den Speakern leerläuft. 

Okay, und für Live-Remix-Feuerwerke mag die BT-Latenz auch ein Aspekt sein, aber dann halt Kabel. Und wer lediglich ein paar Chart-Hits oder autosynchronisierte Tunes via Crossfader-Blende auf die Boxen schickt und dabei mit dem Kopfhörer mischt, dürfte dem Delay beim Bluetooth-Output sicherlich entspannter gegenüberstehen. Letztlich könnt ihr auch noch eine Bluetooth-Tastatur verbinden. Auch praktisch.

Musik abspielen zum Dritten: Streaming

Mit dem Prime Go+ lassen sich – ganz am Puls der Zeit – auch Streaming-Services nutzen. Aktuell sind dies Amazon Music Unlimited, TIDAL, Beatport, Beatsource und SoundCloud GO+. 

Apple Music ist leider nicht dabei. Dafür könnt ihr allerdings noch auf Dropbox zugreifen. Für eine nahtlose, stabile Performance wird der jeweilige Track in den internen Speicher gepuffert. Die einmal berechneten BPM, Grid- und Co-Daten können beim erneuten Download wieder genutzt werden. Außerdem könnt ihr auf Cloud-Metadaten zugreifen. Bedeutet: Hat jemand diesen Track bereits analysiert, stehen diese Infos direkt bereit – dafür müsst ihr allerdings ein Engine DJ Profile nutzen.

Das neue Engine DJ 4  Performance Layout
Das neue Engine DJ 4 Performance Layout

Dass die Download-Raten vom verfügbaren Netz abhängen ist logisch, aber wenn dies einigermaßen flott ist, könnt ihr als Hochzeits- oder Party-DJ nicht nur Plattenwünsche jederzeit erfüllen, sondern auch auf 100+ Millionen Tracks diverser Stilrichtungen selektieren, sei es Open-Format, Rock, Indie, Elektro oder Dance-Musik.

Auch dürft ihr euch von kuratierten Listen inspirieren lassen und nach neuer Musik suchen, die ihr gleich im Mix ausprobieren könnt. Da geht einiges. Eure Schaltzentrale und Anlaufstelle dabei sind natürlich das 7 Zoll große …

Knackiges Display und die Library

Hier kann ich nur sagen, dass der Bildschirm in Kombination mit den Navigationselementen eine nahezu perfekte Methode ist, euch durch Musiksammlungen aller Art zu navigieren. Ihr dürft ohne Computer via On-Screen-Tastatur Tracks suchen, Playlisten erstellen und Titel bearbeiten, Listen organisieren, editieren und eure Tracks in die Player laden, ohne dass es träge erscheint. 

Mittlerweile gibt es je nach Konsole diverse neue Layout-Möglichkeiten für Engine OS und natürlich vertikales und horizontales Wellenform-Layout, Daylight-Mode in hell statt dunkel, einblendbare Features und mehr.

Aber auch funktional sind diverse Anpassungen über den Bildschirm möglich, darunter Crossfader-Einstellungen, Effekt und Mikrofon-Vorlieben (Talkover, Dämpfung etc.) Deck, Mixer- und System-spezifische Voreinstellungen.

Und nicht zu vergessen hat Denon auch EQ- und Filteranpassung integriert. Selbst Beatgriddig, Quantisierungsoptionen, Standard-Loop-Größen, Key-Notation, Deck-Farbe usw. Die Liste scheint kein Ende zu nehmen und wird von Update zu Update erweitert.

Das ist ein nicht zu unterschätzendes Kaufargument. Wenn ich bedenke, wie sich Engine OS V1 zur Auslieferung präsentiert hat und was es nachgelegt hat…

Auflegen mit dem Denon Prime Go+

Vielleicht mag einem das Format zuerst etwas sehr kompakt vorkommen, aber das Mischen mit dem Prime Go+ macht definitiv Laune. Der Prime Go+ klingt außerdem sehr ordentlich, besonders via XLR-Out kommen DJs auf ihre Kosten. Und auch Moderatoren finden dank zweier Inputs und Talkover an Kanal 1 Beachtung, zumal sich auch die Mikrofonausgabe am Booth deaktivieren lässt. Mit dem Jogwheel, Line- und Crossfader ist der Mix durchaus gut zu bewerkstelligen. 

Cross- und Linefader

Besonders wenn eure Tracks bereits von Engine OS analysiert wurden und ihr sie mit Hotcues ausgestattet habt oder Beat-Sync nutzt. Für Cross-Genre Mixes ist die Konsole ebenso sehr gut gerüstet, bringt sie doch zwar kleine, aber gut funktionierende Handräder mit und zwei Pitchfader, die hundertstel genaue Anpassungen zulassen. Manuellem Beatmatching steht nichts im Wege. Dazu kommen Pitchbends, Loops und zahlreiche Übergangs-FX oder Samples, die einem in-the-mix behilflich sein können. Die Crossfader-Curve ist anpassbar, der CF abschaltbar, invertieren kann man ihn hingegen nicht.

Monitoring beim Denon Prime Go+

Für das Monitoring, beziehungsweise „Vorhören“, bekommt ihr einen Cue-Mix-Regler an die Hand und zudem noch die Option zum Track-Preview direkt aus der Musikbibliothek heraus, ohne dass ihr den Titel in ein Deck laden müsst. Außerdem ist eine GUI-seitige Split-Cue-Funktion integriert. Der Klang des Kopfhörerausgangs ist transparent. Zudem ist er laut genug für Strand/Rooftop-Partys oder Tanzveranstaltungen im Saal. 

Monitoring beim Denon Prime Go+

Soundschraubereien

Die Equalizer greifen beim Mischen gut ins Klangeschehen ein. Dabei habt ihr die Wahl zwischen einem Cut/Boost von +/-6 dB Low und +/-10 dB Hi und Mid oder alternativ die ISO-Einstellung zu selektieren. Für die ISO EQs (Hi und Low) werden außerdem einstellbare Grenzfrequenzen gereicht. Sind die Channel-EQs auf etwa 12 bis 13 Uhr-Stellung gedreht und der DJ dreht auch den Master auf die zur extradicke 13-Uhr-Markierung, sollte man in puncto Verzerrung im sicheren Bereich sein und nach diesen Maximalpositionen die PA-Anlage ausrichten. 

Filtermixing wird bekanntlich auch gern genutzt und so verwundert es nicht, dass ihr die Resonanz anpassen könnt.
Das Metering finde ich jedoch nicht wirklich angemessen. Fünf Schritte Output-Meter sind mir ehrlich gesagt zu wenig bei einer 1.000,- Euro Konsole. Channel-Metering gibt’s gar nicht, dabei wären Channel-Meter ein klarer Vorteil, selbst wenn es nur virtuelle Pegelmeter im Display wären. Oder hätte man sie nicht horizontal unterhalb der Equalizer setzen können? Das haben wir schon beim letzten Test angeregt – schade.

Soundschraubereien

Effekte en masse

26 Beat-Effekte bringt der Prime Go + mit, dazu kommen bereits erwähnte Channel-Filter/Wash-Out. Obendrein gibt es noch 10 Touch-FX und den Crossfader-Echo-Effekt – meine Herren. Also der Reihe nach:

Denon DJ PRIME GO+ GUI

Effekte, Part 1: Beat FX

Beat FX: Diese werden mit der Effekt-Sektion an der Hardware gesteuert, die euch neben Level und Timing auch FX-Parameter und Frequenz variieren lässt. Nicht schlecht. Zuweisen lassen sich die FX auf die Decks 1 und 2. Diese Effekte sind an Bord:

  1. Reverb
  2. Swell Verb
  3. Reverse Verb
  4. Reverse Drop
  5. Reverb Rise
  6. LFO Verb
  7. Echo
  8. Echo Out
  9. Hold Echo
  10. Recycler
  11. Delay
  12. Ping Pong
  13. Flanger
  14. LFO-Filter
  15. Flanger (-)
  16. Roll
  17. Beatbreak
  18. Flex Gate
  19. Crush
  20. Brake
  21. Stutter Out
  22. Riser
  23. Pitch Down
  24. Scale Down
  25. Backspin
  26. LFO Filter

Hier ein Auszug aus dem Repertoire

Audio Samples
0:00
BeatFX #1 BeatFX #2 BeatFX #3 BeatFX #4

Effekte, Part 2: Touch FX beim Denon DJ PRIME GO+

Touch FX

Wie der Name schon sagt, bedient der DJ diese 10 Effekte über den Bildschirm. Dabei handelt es sich um Kombinationen, dirigiert auf einem X/Y-Pad, das eine gute Bedienbarkeit an den Tag legt. Adressiert ist entweder Deck 1, Deck 2 oder Master. 

Touch FX

Das klingt so:

Audio Samples
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Touch FX #1 Touch FX #2

Effekte, Part 3: Channel FX

Das sind das bipolare Filter mit per GUI einstallbarer Resonanz und der Sweep-FX „Echo Wash Out“ – ein Kompromiss in meinen Augen, denn die volle Palette des Prime4 via Preferences austauschbar, wäre auch nicht schlecht gewesen, aber irgendwo muss eine Produktabgrenzung nun mal auch stattfinden. Dafür lassen sich, wie bereits erwähnt, ja auch die Touch-FX und Beat-Effektsektion für das Deck nutzen. 

Audio Samples
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CFX Echo CFX Filter

Keine Mikrofoneffekte?!

Schade auch: Leider können Moderatoren nicht auf das Effektrepertoire für das Mikrofonsignal zugreifen. Nun stellt ihr euch vielleicht die Frage, welche der FX man auch auf ein eingebundenes Smartphone-Signal loslassen kann. Mit den Touch-FX ist dies möglich, mit den Channel- und Beat-FX nicht. 

Denon DJ PRIME GO+
Zweimal Mikro + Talkover für Moderation

Kleine Pads mit Dual-Layer

Drei Pad-Modi sind auf der Konsole aufgedruckt: Loop, Roll, Hotcues. Dank Quantisierung lassen sich Sprungmarker zielgenau platzieren und abfeuern. Das Gleiche gilt für Wiederholschleifen. Roll-Stakkatos laufen ebenfalls beatgenau. Wer möchte, kann aber auch bei abgeschalteter Quantisierung arbeiten, dazu manuelle Schleifen einfangen und speichern. 

Auf dem zweiten Arbeitsebene (Modus Taste + Shift) befinden sich Autoloops in diversen Größen. Der Sample-Player darf ebenfalls mit 8 Plätzen agieren. Einige Sound-FX, wie Sirene, Horn, Kickdrum und dergleichen, sind bereits enthalten.  Selbstbeladen geht selbstverständlich auch (Stichwort DJ Jingle usw.) – von Stems aktuell jedoch noch keine Spur. Das Arrangement oberhalb der Jogwheels ist in Anbetracht der kompakten Konsolenmaße und der Tatsache, dass hier nicht der „Performance -Faktor à la Prime4+ im Vordergrund steht, okay. Die Pads sind eine Bereicherung für den Arbeitsalltag und für die kreative Spielwiese – keine Frage. 

Die kleinen Pads des Denon DJ Prime Go+ steuern Loops, Rolls etc.
Die kleinen Pads des Denon DJ Prime Go+ steuern Cups, Loops, Rolls etc.

Steuerung eures Licht-Setups via Touchscreen

Damit ihr eure Performance mit einer amtlichen Lightshow untermauern könnt, die sich direkt über den Touchscreen des Prime GO, benötigt ihr entweder Soundswitch-DMX, Philips Hue oder Nanoleaf. Richtig gelesen: Nicht nur Profis kommen hier mit ihren DMX-Setups auf ihre Kosten, sondern auch der Bedroom DJ, der mitunter keine Profi-Lampen einsetzen kann oder will, kann für sein Home-Experience oder Twitch-Streaming auf was Dezentes setzen. 

Das Soundswitch-GUI stellt dafür zahlreiche Interaktionen, wie manuelle Farbwechsel, Strobes und Blackouts, zur Verfügung. Ihr könnt automatische taktgenaue Lightning-Loops und Moods einsetzen. Auch die Steuerung von Gruppen oder die Nutzung eines X/Y-Pads ist kein Problem. Etliche DMX-Fixtures sind ebenso verfügbar wie Setups für Moving-Lights und mehr. Klasse Sache. 

Bei den großen Brüdern gab es zudem die Möglichkeit, den Soundswitch-Hardware-Controller an die Konsole anzuschließen und mit zu nutzen. Das dürfte in Ermangelung eines USB-Hubs zumindest hier für Anwender keinen Sinn ergeben, die von Festplatte auflegen.

Fotostrecke: 6 Bilder Soundswitch GUI

Recording leicht gemacht

Letzter Punkt auf der Tagesordnung: Mix-Recording. Richtig gelesen – ihr könnt eure Mixe direkt für die Ewigkeit festhalten, beispielsweise auf SD-Card bannen. Allerdings gilt folgende Einschränkung: Streaming-Mixe werden nicht aufgezeichnet. Herkömmliche Tracks allerdings schon. Entscheidet selbst, ob das Glas halb voll oder halb leer ist.

Wer kann das gebrauchen?

Wie ich bereits eingangs erwähnte, bringt der kompakte Formfaktor selbstredend einige Einschränkungen mit, sei es bei der schieren Anzahl an I/Os oder auch der Steuerbarkeit der Features von Engine OS. Prime GO+ ist nicht so stark auf Live-Remix-Action wie ein Prime 4 ausgelegt. Er hat auch keine integrierten Boxen wie der Numark Mixstream. Aber der Prime Go ist eine echte Allzweckwaffe für den mobilen DJ und auch wenn sich die Neuerungen in Grenzen halten, wohl der Maßstab für als kompakte standalone DJ-Lösungen für Party- und Hochzeits-DJs, als Zweitbesteck, für Home-DJs und Club- und Kneipen-Gigs, besonders wenn wenig Platz vor Ort ist. 

Denon DJ PRIME GO+ – mögliche Alternativen

Denon DJ Prime 4+Denon Prime Go+Denon SC Live 4
Kanäle4-Kanal-Mixer2-Kanal-Mixer4-Kanal-Mixer
Display10 Zoll HiRes7-Zoll HiRes7-Zoll HiRes
Inputs2 x XLR/Klinke Combo-Mike2x Mikrofon,Aux-In, BluetoothMikrofon
4 x L/R-Cinch Phono-Line
Outputs3 x XLR (Master, Booth, Zone) Bluetooth, XLR, Cinch (Master)XLR, Cinch (Master)
Cinch Master, 2 x Kopfhörer2 x Kopfhörer2 x Kopfhörer
Media-Inputs4 x USB-A, 1x SD, 1x HDD-Fach1 x USB-A, SD2 x USB-A, 1x SD
Streaming/WiFi/LANLAN/Wi-Fi: Beatport, Tidal,Amazon,Beatsource, Soundcloud, DropboxBeatsource, Beatport, Tidal ,Amazon, Soundcloud, DropboxWi-Fi: Tidal, Beatport, Beatsource, Amazon,Soundcloud, Dropbox
Standalone-Mixerja, 4 x Phono/Line In neinnein
EffekteSweep FX, Beat FX,Touch FXSweep FX, Beat FX,Touch FXSweep FX, Beat FX,Touch FX
Performance Pads844
Audiointerfacejajaja
USB USB-Typ-BUSB-Typ-BUSB-Typ-B 
Mix-Recoring integr.jajaja
DJ-Software komp.Serato, Virtual DJn.A.Serato, Virtual DJ
sonstigesStems-Splitting, Engine Lighting GUIEngine Lighting GUIeingebaute Lautsprecher 
Zone-Out / Playlist-DeckEngine Lighting GUI
Sata-Festplattenfach
Preis (UVP)2.399,- Euro1.099,- Euro1.299,- Euro

Fazit: Denon DJ PRIME GO+ macht Laune

Denon DJ Prime Go+ kommt in neuer Optik und mit zusätzlichen Features via OS-Update, was die standalone DJ-Workstation einmal mehr zu einem hervorragenden Begleiter für mobile DJ-Einsätze macht, bei denen kompakte Maße im Vordergrund stehen. On-Board-Analyse, Bluetooth, Streaming, Lichtsteuerung, DJ-Effekte, Pads für Sampler, Loops und Hotcues, dazu eine tolle Musikverwaltung mit Touchscreen. Engine OS bringt eine Fülle an Features mit, die sich zudem noch individualisieren lassen. 

Mit dem Prime Go+ lässt sich dank gelungenem Hardware Layout und dem Zusammenspiel von haptischen Bedienelementen und Touchscreen nahtlos performen, ohne dass ein Netzteil nötig wäre, denn der integrierte Akku schafft bis zu vier Stunden. Zugegeben: Ich persönlich hätte nichts gegen ein Festplattenfach, Front-USB und Channelmeter gehabt, sodass in meinen Augen hier noch mehr drin gewesen wäre. Allerdings muss man unterm Strich wohl festhalten:

Eine vollständige DJ-Lösung mit so vielen Möglichkeiten, die in einen Rucksack passt, ohne dass man auf Annehmlichkeiten wie Touchscreen, FX, SD-Card/USB-Stick-Ports oder Streaming (Beatport, Tidal, Soundcloud) mittels WiFi und Bluetooth verzichten muss, ist sicher nicht nur für Bedroomer mit wenig Platz, mobile Dienstleister, Party-DJs, Party & Working eine gute Sache. Zudem können nun auch Bluetooth-Boxen angesteuert werden. Klasse. Vor dem Hintergrund, dass Denon DJ die Betriebssoftware stetig erweitert und unter Berücksichtigung, was sich seit dem ersten EngineOS getan hat, gibt es trotz des eher dezenten Hardware Upgrades von mir 4,5 Sterne.

Der Workflow, die Performance und Bedienbarkeit des Denon Prime GO+, Sound und Verarbeitungsqualität und die zahlreichen Möglichkeiten in puncto Audiozuspielung (Datenträger, Bluetooth, Streaming) sowie die kreativen Möglichkeiten machen diese hochkompakte DJ-Workstation zu etwas Besonderem am DJ-Hardware Kosmos.

Denon DJ – Website des Herstellers

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Denon DJ Prime Go + Features

  • 2-Kanal DJ Controller
  • vollwertige 2-Deck Standalone Smart DJ-Konsole mit 7-Zoll Touchscreen
  • wiederaufladbare Lithium-Ionen-Batterie für bis zu 4 Stunden Performance ohne Stromquelle
  • integriertes Wi-Fi und Unterstützung von Amazon Music Unlimited und weiteren Streamingservices
  • Engine Lighting Lichtsteuerungs-Option für Soundswitch, Philips Hue, Nanoleaf und DMX lighting
  • Bluetooth Streaming Input und Output
  • Steckplätze: 1 x USB und 1 x SD
  • integrierte Internetverbindung über WLAN oder Kabel für Musikstreaming
  • Dual-Bank Performance Pads für das Triggern von Hot-Cues, Loops und Rolls
  • optionales Upgrade für STEMS Unterstützung (Drums, Bass, Melody, Vocals) möglich
  • Aux-Eingang für Medienplayer, Tablets, Smartphones
  • Touch-kapazitive Jogwheels
  • interne Analyse von Musikdateien und Rekordbox-Kollektionen direkt von USB/SD
  • Standalone Track-Vorschau, um Songs vor dem Laden vorzuhören
  • zuweisbares Effektmodul, 3-Band EQ und Filter/Sweep Effekte
  • 2 dedizierte Mikrofoneingänge mit Pegel und Talk Over: XLR / 6,3 mm Combobuchsen
  • Abmessungen (B x T x H): 411 x 274 x 53 mm
  • Gewicht: 3,7 kg
  • Preis: 1085 Euro

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