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Darkglass Microtubes Infinity Test

Beflügelt vom immensen Erfolg des ADAM und des Alpha-Omega Photon stellten Darkglass Electronics im September 2022 ihr drittes voll digitales und programmierbares Bass-Preamp-Pedal vor. An Bord sind in dieser Version die legendären Microtubes-Verzerrer B3K und Microtubes Vintage. Daneben gibt es aber auch jede Menge Features, wie beispielsweise einen Multiband-Kompressor, zahlreiche Boxensimulationen und einen extrem flexiblen 6-Band-Equalizer mit berührungsempfindlichen Schiebereglern. Mithilfe der inzwischen massiv gereiften Software „Darkglass Suite“ erhält man zudem noch mehr Kontrolle über die einzelnen Features, sodass die Möglichkeiten schier unendlich scheinen. Genau deshalb entschied man sich bei Darkglass vermutlich auch für den Namen „Infinity“. Ob die neueste Preamp/DI-Lösung aus Finnland ihrem Namen alle Ehre macht und das Zeug zur vielzitierten „eierlegenden Wollmilchsau“ in Sachen Overdrive hat, werden wir in diesem Test ergründen.

Darkglass Microtubes Infinity
Das Darkglass Micotubes Infinity im ausgiebigen Test!

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Mehr Informationen

Darkglass Microtubes Infinity – das Wichtigste in Kürze

  • programmierbares, digitales Preamp/Overdrive-Pedal
  • vereint die Microtubes-Verzerrer B3K und Vintage
  • Tube-Preamp-Model für cleane Sounds
  • 6-Band-EQ mit berührungsempfindlichen Schiebereglern
  • Multiband-Kompressor
  • Audio-Interface-Funktion
  • Anbindung an Software „Darkglass-Suite“

Optisch dem ADAM und Photon ähnlich

Das Darkglass Microtubes Infinity gehört zur Familie der programmierbaren Darkglass-Preamps und besitzt dementsprechend denselben Formfaktor wie die älteren Modelle ADAM und Alpha-Omega Photon. Es kommt also im Querformat in einem rechteckigen Gehäuse und misst 18 x 12 x 6 cm. Farblich hebt sich das Infinty allerdings von den anderen beiden Modellen ab: Die Designer haben sich für eine zurückhaltende Farbgebung in Schwarz-Grau entschieden, die dem Pedal zu Eleganz und Wertigkeit verhilft. Apropos Wertigkeit: In Sachen Verarbeitung bietet das Infinity – kaum verwunderlich – den gewohnt hohen Standard der finnischen Firma. Das Pedal wirkt robust und edel!

Darkglass Microtubes Infinity
Fotostrecke: 3 Bilder In Sachen Form und Aufbau …

Darkglass Microtubes Infinity: Zahlreiche Features an Bord!

Jetzt gehen wir direkt in medias res und schauen uns an, welche Features sich hinter den Bedienelementen des Darkglass Microtubes Infinity verbergen: Auf der Oberseite finden wir fünf sogenannte Smart-Regler, sechs berührungsempfindliche Slider, sowie drei Fußtaster, mit denen die meisten Funktionen des flexiblen Preamp-Pedals eingestellt werden.

Wie wir sehen, ist das Layout der Bedienelemente also mit dem des ADAM und des Alpha-Omega Photon absolut identisch, und tatsächlich verbergen sich dahinter auch größtenteils gleiche oder zumindest ähnliche Funktionen.

Darkglass Microtubes Infinity
Fotostrecke: 3 Bilder Keine Sorge: Auch wenn die vielen Bedienmöglichkeiten anfangs etwas verwirrend sind, …

Den Anfang macht der Compression-Regler, mit dem die Stärke der Kompression eingestellt wird, gefolgt vom Drive-Regler, der natürlich für den Grad der Verzerrung zuständig ist. In der Mitte parkt der Tone-Era-Regler, den viele sicherlich bereits vom Darkglass Microtubes Vintage-Preamp kennen.

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Wenn man diesen Regler im Uhrzeigersinn dreht, verändert sich der Charakter der Verzerrung von warmen und mittigen Sounds im Stil der Siebziger bis hin zu transparent-wuchtigen Röhrensounds der Achtziger und Neunziger Jahre. Das ist allerdings nur bei der Verwendung der beiden Vintage-Modi der Fall. Schaltet auf einen der drei anderen Overdrive-Modi, so lässt sich mit dem Regler ganz einfach der Höhenbereich abdimmen.

Den Abschluss in der Reglereihe bildet schließlich der Blend-Regler zur Mischung des Overdrive-Signals mit dem cleanen Signal und der Level-Regler für die Endlautstärke des Pedals.

Berührungsempfindliche Slider

Zentral auf der Front des Darkglass Microtubes Infinity sitzen sechs futuristisch anmutende Bedienelemente, die für die Abstimmung des 6-Band-Equalizers zuständig sind. Es handelt sich um berührungsempfindliche Slider, die Darkglass zum ersten Mal bei ihrem Übe-Tool „Element“ und anschließend bei den Preamps ADAM und des Alpha-Omega Photon verbaut hat.

Ein Vorteil dieser Slider ist, dass die EQ-Einstellung durch die integrierten LEDs auch von größerer Distanz sehr gut ablesbar ist. Ich werde allerdings ehrlich gesagt mit der Bedienung der neuen Technik immer noch nicht richtig warm: Bei mir reagieren die virtuellen Slider häufig nervös oder wahlweise zum Teil einfach gar nicht. Andere User kommen damit aber offenbar gut klar – vielleicht liegt’s also auch einfach an mir, frei nach Steve Jobs: „You are touching it wrong“?!

Darkglass Microtubes Infinity
Fotostrecke: 2 Bilder Eines der interessantesten Features sind …

Darkglass Rotary Footswitch Encoder

In der unteren Reihe finden wir drei sogenannte Rotary Footswitch Encoder. Es handelt sich dabei um drehbare Fußtaster, hinter denen sich weitaus mehr Funktionen verbergen, als man auf den ersten Blick vermuten würde. In der normalen Funktion als Taster werden die Presets 1, 2 und 3 aufgerufen, die im Pedal gespeichert sind. Die Speicherplätze sind ab Werk mit Sounds bestückt, aber selbstverständlich kann man auch eigene Kreationen sichern – ein langer Druck auf einen der drei Taster genügt.

Darkglass Microtubes Infinity
Fotostrecke: 3 Bilder Hinter jedem der drei Rorary Footswitch Encoder …

Jeder der drei Taster besitzt davon abgesehen aber auch eine Funktion als Drehregler mit jeweils sechs Positionen: Mit Taster A kann man die Ratio des Kompressors (4:1,8:1, 12:1,20:1, All-In) verändern oder den Kompressor komplett auf Bypass schalten.

Mit Taster B wechselt man zwischen den insgesamt fünf Verzerrungs-Modi des Darkglass Microtubes Infinity oder schaltet den Verzerrer auf Bypass. Zur Verfügung stehen beim Infinity die bekannten Microtubes-Modelle B3K und Vintage jeweils in der normalen und in einer Multi-Band-Version. Zudem gibt und einen nicht genauer beschriebenen cleanen Tube-Preamp.

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Taster C ist schließlich für die Cabsim zuständig – hier finden wir fünf verschiedene Cabsims bzw. in der letzten Position wird die Cabsim komplett abgeschaltet. Die Speicherplätze können via Software mit beliebigen anderen Impulsantworten aus dem reichhaltigen Darkglass-Programm oder auch eigenen Files bestückt werden.

Mute-Funktion und Tuner

Weitere Funktionen stehen beim Darkglass Microtubes Infinity zur Verfügung, indem man zwei der Fußtaster gleichzeitig bedient. Drückt man Taster A und B gleichzeitig, so werden alle Ausgänge des Pedals stummgeschaltet. Bei gleichzeitiger Betätigung der Taster B und C ruft man hingegen das integrierte chromatische Stimmgerät des Pedals auf: Der zu stimmende Ton und die Tonhöhe werden dann mit den LEDs der berührungsempfindlichen Slider angezeigt.

Den sogenannten Performance-Lock-Modus schaltet man mit der gleichzeitigen Betätigung der Taster A und C scharf. Der Perfomance-Lock-Modus verhindert versehentliche Parameter-Veränderungen, man kann aber immer noch zwischen den gespeicherten Presets A, B und C wechseln und den Tuner- oder Bypass-Modus aufrufen.

Anschlüsse des Darkglass Microtubes Infinity

Auch in Sachen Konnektivität gibt es beim Infinity das volle Programm, so wie wir es von den Geräten ADAM und AO-Photon bereits kennen. Auf der linken Gehäuseseite sitzt ein symmetrischer XLR-Ausgang (inklusive Groundlift-Switch) zur Weiterleitung des Signals, zum Beispiel an ein Mischpult.

Alle andere Anschlüsse finden wir auf der Rückseite: Ganz links parkt die Input-Klinke für den E-Bass, gefolgt von zwei Miniklinken für den Anschluss einer Audioquelle respektive eines Kopfhörers. Zwischen den beiden Miniklinken finden wir außerdem einen kleinen Regler, mit dem die Lautstärke des Kopfhörerausgangs bestimmt wird. Externe Audioquellen, wie etwa Smartphones oder Tablets, können übrigens auch auf kabellose Weise mittels Bluetooth verbunden werden. Hierzu muss man nur einen der drei Fußtaster drücken und gleichzeitig drehen, bis alle LEDs aufleuchten. Das Pedal erscheint dann mit dem Namen “Infinity” auf dem bluetoothfähigen Gerät.

Darkglass Microtubes Infinity
Fotostrecke: 5 Bilder Die Darkglass-Entwickler haben zahlreiche …

Weiter geht es mit zwei symmetrischen Ausgängen (rechts/links) in Klinkenform. Bei der Verwendung des Infinty als Audio-Interface können beispielsweise Studiomonitore mit dem rechten und linken Ausgang des Pedals verbunden werden. In Verbindung mit einem Bassamp reicht natürlich der Anschluss auf herkömmliche Art mit nur einem der beiden Ausgänge.

Ganz rechts parkt die USB-C-Buchse zur Verbindung mit dem Computer und ein Midi-Eingang in Form einer Miniklinke. Der USB-Anschluss wird logischerweise für die Audio-Interface-Funktion benötigt, außerdem kann das Pedal damit – ebenfalls via Rechner – mit der Darkglass-Suite verbunden werden, um beispielsweise weitere Impulsantworten oder Sound-Presets auf das Pedal zu laden.

Darkglass: Noch mehr Möglichkeiten dank Software!

Zudem bietet die an das Darkglass Microtubes Infinity angepasste Oberfläche der Software einige zusätzliche Funktionen, die nur via Software zugänglich sind. Wir finden hier zum Beispiel Low-Cut  – und High-Pass-Filter für die Multiband-Verzerrer und Schalter für die bekannten Darkglass-EQ-Features „Grunt“ und „Mid Boost“, die auf die beiden B3K-Verzerrer wirken.

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Wie schon beim AO-Photon können außerdem natürlich auch beim Darkglass Microtubes Infinity die Attack- und Releasezeiten des Kompressors eingestellt werden, mit weiteren Schaltflächen lässt sich die Boxensimulation entweder vor oder nach der Blend-Sektion positionieren, die Empfindlichkeit des Eingangs an passive und aktive Bässe anpassen und zwischen den beiden EQ-Modellen „Darkglass“ und „Generic“ wechseln.

Im Bereich „Preset List“ der Software erhält man Zugriff auf zahlreiche Presets von anderen Usern (via Darkglass-Wolke), und im Bereich „Signal Chain“ finden wir zahlreiche Impulsantworten von Bassboxen und Mikrofonen, die für jeden Sound separat konfiguriert werden können.

Wenn man das volle Potential des Darkglass Microtubes Infinity ausschöpfen möchte, führt also offensichtlich kein Weg an der Darkglass-Suite vorbei. Berührungsängste sind dabei unbegründet, denn die Software ist erfreulicherweise sehr übersichtlich gestaltet und läuft auf meinem Mac absolut geschmeidig und stabil. Mithilfe der nachfolgenden Screenshots könnt ihr euch einen groben Überblick über die Funktionen der Software verschaffen.

Darkglass Suite
Fotostrecke: 4 Bilder Screenshot aus der Darkglass Suite
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