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D’Angelico Excel Mini DC Tour Test

Mit der D’Angelico Excel Mini DC Tour stellt sich eine Semiakustik-Gitarre mit kompaktem Korpus und einem sehr ansprechenden schlichten Look vor. Semi-Hollow-Gitarren werden üblicherweise mit Jazz, Blues und Fusion assoziiert, haben aber auch im Rock ihren Platz, was Bands wie Foo Fighters oder The Killers eindrucksvoll beweisen. Unsere Testkandidatin hat eine Korpusbreite von 14“ und ist mit einem Sustainblock ausgestattet. Features, die sie noch eine Spur „elektrischer“ klingen lassen als eine ES-335. Ob die Excel Mini auch für große Sounds zu haben ist?

D’Angelico Excel Mini DC Tour – das Wichtigste in Kürze

  • semiakustische Gitarre mit 14“ Korpus
  • Decke, Boden und Zargen aus laminiertem Ahorn
  • Korpus mit Sustainblock
  • dreiteiliger Hals mit Ebenholzgriffbrett
  • zwei Supro Bolt Bucker Humbucker
  • hergestellt in Südkorea

Korpus und Hals der D’Angelico Excel Mini DC Tour

Decke, Boden und die Zargen des 14“ großen Korpus sind aus laminiertem Ahorn gefertigt, wobei die Korpusdicke mit den ES-335-typischen 4,5 cm zu Buche schlägt. Im Korpusinneren befindet sich ein Sustainblock, dennoch legt das Instrument gerade einmal schlanke 2,8 kg auf die Waage. Die Optik ist schlicht, wirkt aber dank des tadellos ausgeführten Bindings und der Dreißigerjahre F-Löcher sehr edel und ansprechend. Unsere Testkandidatin präsentiert sich in Solid Black, ist aber auch in Solid Wine und Slate Blue erhältlich.

D'Angelico Excel Mini DC Tour GigBag
Fotostrecke: 5 Bilder Im schwarzen gepolsterten GigBag ruht die D’Angelico Excel Mini DC Tour Semi-Akustik-Gitarre.


Für den geleimten Hals mit seinem Ebenholzgriffbrett kommt eine dreiteilige Konstruktion aus Ahorn und Walnuss zum Einsatz. Die 635 mm (25″) Mensur ist minimal länger als die der Gibson ES-335. Der Sattel ist 43 mm breit und das Griffbrett besitzt einen 12“ (305 mm) Radius und 22 Medium-Jumbo-Bünde. Letztere werden von Diamond-Markierungen begleitet. Als Halsprofil ist ein sportliches C-Shape im Einsatz. Einen leicht geagten Look erhält das Instrument aufgrund der matt vernickelten Hardware, zu der neben dem D’Angelico Stopbar Tailpiece auch die Grover Vintage Deluxe Mechaniken gehören. Im Lieferumfang sind ein Gigbag sowie zwei Inbus-Schlüssel.

D'Angelico Excel Mini DC Tour Cutaway
Fotostrecke: 6 Bilder Dank zweier Cutaways lässt sich die Gitarre auch in den hohen Lagen bequem spielen.

Elektrik der D’Angelico Excel Mini DC Tour

Die D’Angelico Excel DC Tour ist mit zwei „Supro Bolt Bucker“ Humbuckern ausgestattet, beide mit matt vernickelten Kappen und über einen Dreifachschalter anwählbar. Damit steht neben der Steg- und Halsposition auch die Mittelstellung bereit, bei der beide Humbucker ungesplittet erklingen.
Bei den Supros handelt es sich um eine Auslegung der klassischen PAF-Modelle, die mit einem Alnico 2 Magneten am Hals und einem Alnico 5 an der Brücke ausstaffiert sind. Zur Klangformung stehen ein Master-Volume- und Tone-Poti bereit, die mit sehr ansprechenden Holzknöpfen versehen sind. Laut Herstellerangaben kommt für die Elektrik übrigens ein traditionelles 50’s Wiring zum Einsatz.

D'Angelico Excel Mini DC Tour Elektronik
Fotostrecke: 6 Bilder Die D’Angelico ist mit zwei Humbuckern ausgestattet.
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So werden die Klangbeispiele der D’Angelico Excel Mini DC Tour im Test aufgezeichnet

Für die Soundfiles spiele ich die D’Angelico Excel Mini DC Tour zunächst über einen 73er Fender Bassman, der durch die Faltung eines 4×12″ Celestion PreRola Greenbacks geschickt wird. Für die verzerrten Sounds verwende ich einen Wampler Tumnus Overdrive und einen Marshall Plexi, was in den Audios auch entsprechend gekennzeichnet wird. Detailliertere Eindrücke bekommt ihr außerdem im Video zu sehen.

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Mehr Informationen

Nimmt man die Gitarre in die Hand, ist sofort dieses sportlich einladende Gefühl da: Der Hals ist relativ flach, kommt aber dennoch mit genügend „Fleisch“, wobei sich das Halsprofil sehr komfortabel anfühlt. Das Werks-Setting ist tadellos und bietet neben der ausgezeichneten Saitenlage auch eine astreine Oktavreinheit. Die Bünde sind einwandfrei poliert, sauber verrundet und von zwei minimalen Ausreißern in den hohen Lagen abgesehen gut abgerichtet. Clean erhält man einen sehr differenzierten und vollmundigen Ton in allen Pickup-Positionen. Klanglich wirkt das Instrument aufgrund des 14“ Korpus nicht ganz so dick, wie das beim 16“ Korpus einer ES-335 der Fall ist. Dennoch besitzt es die typischen Frequenzanteile, die man von einer Semiakustik kennt. Jazzige Töne kommen sehr überzeugend und warm, aber man merkt, dass hier noch einiges mehr an Sounds möglich ist. Die Mittelstellung liefert schön hohle Klänge, die das Instrument auch für Funk prädestinieren, wobei glasige Sounds aufgrund der Vollaktivierung aller Spulen eher schwer umzusetzen sind.

Audio Samples
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Clean – alle Positionen Jazzy – Hals PU Funky – Mittelstellung
Im verzerrten Low- bis Medium-Gain-Sektor liegt die Paradedisziplin der Gitarre, die sich charaktervoll und kernig für Classic-, Stoner- und Indierock qualifiziert.

Verzerrt bietet die D’Angelico Excel Mini DC Tour kernige Rocksounds

Wirft man nun ein Zerr-Aggregat an, wird ein sehr kerniger Sound generiert, der sich für Classic Rock und Indie bestens eignet. Hier fällt auf, dass das Instrument in der Mittelposition und am Hals erstaunlich differenziert bleibt. Dies ist auch der moderaten Pickup-Ausgangsleistung zu verdanken, die das Instrument zu einem flexiblen Workhorse macht. Das Master-Volume-Poti ermöglicht feine Abstufung des Zerrgrads und die Excel Mini erweist sich als eine äußerst dynamische Zeitgenossin. Die Pickups reagieren sehr direkt auf die Spielweise und unterschiedliche Anschlagsstärken. Auch die Tone-Potis überzeugen mit einem schönen Regelweg, und selbst in den Minimal-Settings erhält man einen charmanten Filterton. Mit höheren Gainwerten, wie hier von meinem Marshall Plexi, kann die Excel ebenfalls sehr gut umgehen und bietet eine transparente Textur. Griffige Classic Rock-Leads und Stoner- oder Indiesounds können hervorragend umgesetzt werden, aber auch singende Leads sind durch die Pickups und die tolle Bespielbarkeit ein wahres Vergnügen. Für mich persönlich punktet die Gitarre bei dezent angezerrten Sounds bis hin zu charaktervollem Medium-Gain-Riffing am stärksten. Metal-Töne oder stark polierte Hardrocksounds sind nicht ihre Kerndisziplin, aber dafür sind Korpus und Pickups auch nicht ausgelegt.

Audio Samples
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Crunch – alle Positionen – Wampler Tumnus Crunch – Hals PU – Wampler Tumnus Dynpick – Steg PU – Wampler Tumnus Tone Knob Check – Steg PU – Wampler Tumnus Tone Knob Check – Hals PU – Wampler Tumnus Medium Gain – alle Positionen – Marshall Plexi Lead – Medium Gain – Steg und Hals PU – Marshall Plexi
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Die D’Angelico Excel Mini DC Tour entpuppt sich im Test als Allround-Workhorse, das in einem großen Stilspektrum punkten kann. Hier erhält man dicke Cleantöne, die zwar etwas voller rüberkommen als bei einer Solidbody, aber nicht ganz so viel Raum einnehmen wie bei einer 16“ Semiakustik. Aber so kann das Instrument auch mit mittelhohen Gainwerten umgehen und legt eine tolle Transparenz an den Tag. Im verzerrten Low- bis Medium-Gain-Sektor liegt die Paradedisziplin der Gitarre, die sich charaktervoll und kernig für Classic-, Stoner- und Indierock qualifiziert. High-Gain oder glatte Metalsounds sind nicht ihr Kerngeschäft, aber das würde man von einer Semiakustik auch nicht erwarten. Die Verarbeitung ist tadellos und die Optik besticht durch eine elegante Schlichtheit. Von meiner Seite gibt es hier nichts zu meckern, zumal auch der Preis absolut gerechtfertigt ist.

Die D’Angelico Excel Mini DC Tour entpuppt sich im Test als Allround-Workhorse, das in einem großen Stilspektrum punkten kann. Daumen hoch!
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • tadellose Verarbeitung
  • elegant-schlichte Optik
  • Charaktersounds von clean bis kerniger Zerre
  • hervorragendes Werks-Setting
  • sehr flexibel einsetzbar
Contra
  • keins
Artikelbild
D’Angelico Excel Mini DC Tour Test
Für 679,00€ bei
  • Hersteller: D’Angelico
  • Modell: Excel Mini DC Tour
  • Typ: 14” Semi Hollow mit Centerblock
  • Herstellungsland: Korea
  • Farbe: schwarz (Solid Black), auch erhältlich in Solid Wine und Slate Blue
  • Korpus (Decke, Boden und Zargen): Ahorn laminiert
  • Hals: Ahorn/Walnuss/Ahorn
  • Griffbrett: Ebenholz
  • Griffbrettradius: 305 mm (12″)
  • Halsprofil: C
  • Sattelbreite: 43 mm (1.6875″)
  • Sattel: Knochen
  • Bünde: 22 Medium Jumbo Blacksmith Bünde
  • Mensur: 635 mm (25“)
  • Tonabnehmer: 2 Supro Bolt Bucker Humbucker
  • Bedienung: 1 Volume- und 1 Tonregler, Dreiwegschalter
  • Hardware: D’Angelico Stopbar Tailpiece, Grover Vintage Deluxe Mechaniken
  • Besaitung ab Werk: D’Addario EXP110
  • Lieferumfang: Gigbag
  • Gewicht: 2,8 kg
  • Ladenpreis: 1399,00 Euro (Mai 2023)
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