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D’Angelico DLX Atlantic Baritone Solid Test

Mit der D’Angelico Deluxe Atlantic präsentiert sich eine äußerst attraktive Baritongitarre mit Solidbody und flexibler Schaltung. Baritongitarren sind mit ihrer tiefen A-Stimmung – die Gitarre klingt eine reine Quinte tiefer als das Standardtuning – gern gesehene Gäste in diversen Stilrichtungen. Ihre typischen Sounds finden sich im traditionellen Rock’n Roll genauso wie in Surfmusik, im Funk und sogar im Metal. Wie unsere Testkandidatin das berühmte Firmenerbe fortführt, gibt es hier zu lesen.

D'Angelico DLX Atlantic Baritone Solid

Die D’Angelico Deluxe Atlantic Baritone Solid – das Wichtigste in Kürze

  • Baritongitarre mit massivem Erlekorpus
  • dreiteiliger Hals aus Ahorn und Walnuss
  • zwei Seymour Duncan Seth Lover A4 Humbucker
  • splitbare Humbucker bieten acht verschiedene Schaltungen

Der Korpus der DLX Atlantic Baritone Solid besteht aus Erle

Die D’Angelico Deluxe Atlantic Baritone Solid steht in der langen Tradition der Marke, die bis heute den Namen ihres Gründers John D’Angelico trägt.                                                                                 

D'Angelico DLX Atlantic Baritone Solid Koffer geschlossen
Fotostrecke: 6 Bilder Im Lieferumfang der D’Angelico DLX Atlantic Baritone Solid ist ein stabiler Rechteckkoffer enthalten.

Die Atlantic Bariton kommt als Singlecut-Modell, für dessen Korpus, Top und Zargen Erle verwendet wurde und das hochglänzend schwarz lackiert ist. Um den Body schmiegt sich ein 7-faches Binding, das tadellos und sehr sauber eingearbeitet ist und keinerlei Ausreißer aufweist. Unterhalb der Tonabnehmer wird die vordere Korpushälfte von einem fünflagigen Schlagbrett im braunen Tortoise-Look verkleidet. Dessen Form wird aufgrund des eleganten Bogens und des eigenwilligen Looks vom Hersteller als “F-Loch Style” bezeichnet.

Die Hardware der Atlantic Baritone ist gänzlich in Gold gehalten und präsentiert sich am Korpus in Form eines D’Angelico Stopbar Tailpieces mit Tune-o-Matic Bridge. Für die Saiten fiel die Wahl auf D’Addario EXL157 Nickel Wound, Baritone Medium in der Stärke 014-068. Diese Saitenstärke ist für Baritongitarren durchaus üblich und wegen der tieferen A-Stimmung und der längeren Mensur eine sinnvolle Wahl.

D'Angelico DLX Atlantic Baritone Solid Saitenhalter
Fotostrecke: 4 Bilder Die Hardware ist in Gold gehalten…

Die Korpusrückseite beheimatet das Elektrikfach, ebenfalls in Tortoise-Optik und offenbart den sehr eleganten Hals-Korpusübergang. Hier findet eine sehr komfortable Verjüngung des Halsfußes mit einem weichen und stufenlosen Übergang zum Korpus statt, sodass selbst die höchsten Lagen problemlos zu erreichen sind. Die Gurtpins sind an den gewohnten Stellen an den Zargen zu finden und halten die 4,2 Kilo Lebendgewicht des Instruments. Hier kommen Locking-Gurtpins zum Einsatz, die z. B. mit den Schaller S-Locks kompatibel sind. Die Klinkenbuchse befindet sich an der unteren Zarge und ist mit einer goldenen Metallplatte eingefasst. Außer in Solid Black ist die DLX Atlantic Baritone Solid auch in einem braunen Satin Walnut-Ton erhältlich.

Der Hals der Atlantic Baritone spielt sich bequem und sportlich

Der eingeleimte Hals der D’Angelico Bariton ist dreiteilig aufgebaut und besteht aus Ahorn, wobei ein durchgehender Walnussstreifen die Mitte der Halsrückseite aufhübscht. Das Griffbrett besteht aus Ebenholz und ist mit einem dreilagigen Binding eingefasst, das wie das Korpus-Binding fehlerfrei eingearbeitet ist. Baritongitarren besitzen aufgrund ihres Tunings in der Regel eine verlängerte Mensur und so treffen wir auch hier auf 679 mm (26.75″), was sogar eher auf der kürzeren Seite des Baritonspektrums angesiedelt ist. Der Halsradius beläuft sich auf 14″ und ist damit eher modern und “flacher” als z. B. bei Les Pauls. Für die Halsrückseite kommt ein schmales C-Profil zum Einsatz, das auch aufgrund der Satinlackierung, die sich von Kopfplatte bis Korpusübergang erstreckt, sehr bequem und sportlich in der Hand liegt. Bei den Bundstäbchen fiel die Wahl auf Jescar 47/104 Modelle, bei denen es sich um eine Small Jumbo-Größe handelt. Diese sind sauber eingesetzt, tadellos verrundet und poliert. Hinsichtlich der Bundabrichtung gibt es keine Ausreißer zu verbuchen und alles ist so, wie man es sich wünscht. Die 22 Bünde sind durch Split Block Inlays in Perlmuttoptik an den gewohnten Stellen markiert und auch am Griffbrettrand zeigen sich schwarze Punktinlays. Die Kopfplatte weist den typischen D’Angelico Look mitsamt Perlmutt Shield Logo und goldener  “Cupola Pin” an der Spitze auf. Die Grover 509 Super Rotomatic Locking Tuner sind ebenfalls in Gold gehalten und in symmetrischer 3/3-Anordnung montiert. Sie erledigen ihre Arbeit stimmstabil und zuverlässig. Die Saiten der D’Angelico Deluxe Atlantic laufen über einen 43 mm breiten Graph Tech TUSQ-Sattel, der perfekt und nahtlos eingesetzt ist. Dahinter verbirgt sich die goldene Aluminium Skyscraper-Abdeckung, unter der sich der Zugang zum Halsstab befindet. Da bei unserer Testgitarre die Halskrümmung ab Werk sehr gut eingestellt war, gab es von meiner Seite keinen Bedarf zur Nachbesserung.

D'Angelico DLX Atlantic Baritone Solid Cutaway
Fotostrecke: 6 Bilder Der eingeleimte Hals der D’Angelico Bariton ist dreiteilig aufgebaut und besteht aus Ahorn…

Die Pickups der Deluxe Atlantic Baritone tragen den Namen des PAF-Erfinders

Die D’Angelico Deluxe kommt mit zwei Seymour Duncan Seth Lover A4-Tonabnehmern. Diese Pickups gehen auf den gleichnamigen Erfinder des Gibson PAF-Tonabnehmers zurück und wollen den weichen, “smoothen” Ton früherer PAFs abbilden. Wie bei der klassischen Les Paul Konfiguration stehen auch hier zwei Volume- und Tone-Potis bereit, die jeweils den Bridge- und Neck-Tonabnehmer bearbeiten. Der Dreifach-Kippschalter wählt zwischen den beiden Pickups, wobei die Mittelstellung im Normalbetrieb beide Humbucker ungesplittet zusammenschaltet. Die Tone-Potis sind hier allerdings mit einer Push-Pull-Funktion zum Splitten der beiden Humbucker versehen. Diese Möglichkeit macht die D’Angelico zu einem extrem vielseitigen Instrument, denn damit stehen insgesamt satte acht unterschiedliche Sounds zur Verfügung, nämlich Bridge, Neck und Mittelstellung jeweils ungesplittet, Bridge, Neck und Mittelstellung jeweils gesplittet, Mittelstellung mit Bridge gesplittet und Mittelstellung mit Neck gesplittet. Die Potis sind übrigens mit sehr eleganten und attraktiven Potiknöpfen aus Holz bestückt, an deren weißen Markierungen man die Stellung sehr gut ablesen kann. Zum Lieferumfang gehören ein schwarzer Koffer, zwei Inbusschlüssel sowie zwei goldene Locking-Strap-Buttons.

D'Angelico DLX Atlantic Baritone Solid Elektronik
Fotostrecke: 7 Bilder Die Elektronik besteht aus zwei Tonabnehmern, vier Potis und einem Schalter.
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Die D’Angelico DLX Atlantic Baritone Solid in der Praxis

Für die Soundfiles spiele ich zunächst direkt in ein 73er Fender Bassman-Topteil und gehe von dort in die Faltung eines 4×12″ Celestion PreRola Greenbacks.

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Trocken angespielt zeigt sich ein kraftvoller Ton, der aber auch sehr drahtige Eigenschaften in den Hochmitten aufweist. Das Handling des Instruments ist wirklich vorbildlich und man fühlt sich trotz der größeren Halsdimension sofort heimisch. Dies liegt sicherlich auch darin begründet, dass eine 679 mm Mensur zwar länger als die einer Standard E-Gitarre ist, aber immer noch deutlich unter z. B. der Danelectro Bariton mit ihren 756 mm liegt. Die Saitenlage ist sehr gut eingestellt und auch in puncto Oktavreinheit gibt es nichts zu mäkeln. Intonationsprobleme aufgrund von Mensur oder Biegesteifheit der dicken Saiten sind hier nicht im Geringsten zu verzeichnen. Verstärkt generiert das Instrument einen dicken, massiven Ton mit viel Autorität, der aber dennoch viel Klarheit hat. Die mittlere Ausgangsstärke der Pickups steht der Atlantic Baritone extrem gut zu Gesicht und qualifiziert sie als vielseitig einsetzbares Instrument. Das wird durch die enorme Auswahl an Schaltoptionen noch unterstützt. Druckvolle, dichte Pickings gehen ebenso mühelos wie warme Jazztöne. Die Splitstellungen bieten eine Fülle an Optionen, die von glasigen Akkordzerlegungen bis hin zu perkussiven Funktönen reichen. Der Grad der Saitentrennung und die Ausgewogenheit im Klang über alle sechs Saiten ist wirklich vorbildlich.

Audio Samples
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Clean Picking – alle Pickups (ungesplittet) Clean Picking – alle Pickups (gesplittet) Clean Picking – Split Kombinationen (Bridge ungesplittet /Neck gesplittet, Bridge gesplittet /Neck ungesplittet) Jazzy – Neck (ungesplittet) Funky – Mittelstellung (beide gesplittet)

Mit Verzerrern versteht sich die DLX Atlantic Baritone Solid prächtig

Als Nächstes stöpsele ich einen Wampler Tumnus vor den Amp und möchte mir ein paar Crunchsounds zu Gemüte führen. Die Seth Lover-Pickups sind eine sehr gute Wahl, denn unabhängig vom gewählten Stil, dem Grad der Verzerrung, ob gesplittet oder nicht: Jeder Sound überzeugt! Die ungesplitteten Pickup-Positionen klingen druckvoll, aber dennoch transparent, wohingegen die Split-Positionen einen lebendigen Twang und eine Spritzigkeit bieten, die gar nicht so weit vom Lipsticksound der Danelectros entfernt ist. Natürlich wollte ich es mir auch nicht nehmen lassen, typische Surf- bzw. Westernsounds anzutesten und parke das Tremolo meines AxeFx vor den Amp. Das Spielen mit Effekten bereitet eine wahre Freude und selbst mit leichtem Crunch und dem Halstonabnehmer mit beiden aktivierten Spulen behält das Instrument einen astrein glockigen Sound.

Audio Samples
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Wampler Tumnus – Bridge (ungesplittet) Wampler Tumnus (Bridge gesplittet – Neck gesplittet) Wampler Tumnus – Neck (ungesplittet) – Tremolo (AxeFx)
D'Angelico DLX Atlantic Baritone Solid Beauty Shot
Klanglich kann die Gitarre durch ihr vielseitiges Splitting in allen Stilen punkten.

Die Potis der Atlantic Baritone ermöglichen eine effiziente Klangregelung

Die Potis erlauben sehr musikalisches Arbeiten und reagieren äußerst feinfühlig. Der Volume-Regler ermöglicht tolle dynamische Abstufungen und das stufenlose Bestimmen des Zerrgrades. Auch dynamische Spielnuancen, die mit der Anschlagsstärke erzielt werden, kann das Instrument gut abbilden. Die Tone-Regler liefern über den kompletten Regelweg und selbst in den Minimalwerten musikalisch brauchbare Ergebnisse. Dies resultiert beim kompletten Zurückdrehen in dem typischen Filtersound, den man auch von Les Pauls kennt und fast Wah-artige Züge aufweist.

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Dynapick – Bridge (ungesplittet) Tonepot – Bridge (ungesplittet) Tonepot – Neck (ungesplittet)

Auch mit High-Gain Sounds weiß die Deluxe Atlantic Baritone umzugehen

Da Baritongitarren auch gerne im Metal eingesetzt werden, gibt es zum Abschluss noch ein paar Beispiele vor einem Peavey 5150. Auch hier liefert die Atlantic einen klaren und punchigen Sound und beweist, dass man keine High-Output-Pickups benötigt, um stark verzerrte Sounds überzeugend abliefern zu können. Die Bässe bleiben definiert und das Instrument bestätigt den Eindruck eines äußerst stiloffenen Workhorses. Trotz der Saitenstärke macht das Solieren richtig Spaß und fühlt sich überraschend natürlich an. Der sehr bequeme Hals sowie dessen matte Lackierung verleihen ein organisches Spielgefühl und auch Bendings gehen wie gewohnt von der Hand.

Audio Samples
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High Gain – Bridge (ungesplittet) Lead – Bridge (ungesplittet)
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Die D’Angelico Deluxe Atlantic ist eine extrem vielseitige Baritongitarre, die sich mit einer tadellosen Verarbeitung und einem hervorragenden Sound präsentiert. Die Optik ist ebenfalls bestechend. Das Binding, die Potiknöpfe aus Holz und die goldene Hardware machen das Instrument zu einem wahren Hingucker. Auch was das Handling anbelangt, gibt es nur Positives zu berichten. Möglich wird das durch eine tolle Werkseinstellung, einen komfortablen Hals und eine gut gewählte Mensur. Ich muss gestehen, dass es beim Spielen Momente gab, in denen ich fast vergaß, dass es sich um eine Baritongitarre handelt. Klanglich kann die Gitarre durch ihr vielseitiges Splitting in allen Stilen punkten und die Seth Lover-Pickups sind für die Atlantic ein tolles Match. Dass das Instrument für knapp unter 1.500 Euro den Besitzer wechselt, mag zwar bei einer Gitarre aus Fernost überraschen, dennoch halte ich den Preis für ein Instrument dieser Güte und mit einer solchen Hardware und Elektrik für absolut angemessen.

Die  D’Angelico DLX Atlantic Baritone Solid kommt mit einer hervorragenden Werkseinstellung und fühlt sich in alle Genres zu Hause.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • hervorragender Sound
  • tadellose Verarbeitung
  • klangliche Flexibilität
  • edle Optik
Contra
  • keins
Artikelbild
D’Angelico DLX Atlantic Baritone Solid Test
Für 1.399,00€ bei
  • Hersteller: D’Angelico
  • Name: Deluxe Atlantic Baritone
  • Typ: Bariton E-Gitarre, Solidbody
  • Herstellungsland: Korea
  • Farbe: Solid Black, hochglänzend
  • Korpus: Erle
  • Hals: Ahorn/Walnuss/Ahorn
  • Griffbrett: Ebenholz
  • Griffbretteinlagen: Perlmutt/Abalone
  • Halsprofil: schmales C
  • Sattelbreite: 43 mm
  • Mensur: 679 mm (26.75″)
  • Bünde: 22 Jescar 47/104, Small Jumbo
  • Tonabnehmer: 2 Seymour Duncan Seth Lover A4 Humbucker
  • Potis: 2 Volume-Regler, 2 Tonregler mit Coil-Split-Funktion
  • Schalter: Dreiwegschalter
  • Grover 509 Super Rotomatic
  • Mechaniken: vergoldete Hardware
  • Lieferumfang: Koffer
  • Ladenpreis: 1.499,00 Euro
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D Angelico Deluxe Atlantic Bariton 004 FIN Bild

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