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Ashdown Toneman 600 Evo III und Ashdown Toneman 410T Deep Test

Das Musikhaus Thomann und der deutschen Ashdown-Vertrieb M&T haben gemeinsam eine neue Ashdown-Serie ins Leben gerufen, die auf den beliebten MAG-Modellen basiert, jedoch abermals deutlich preiswerter angeboten werden kann. Frisch im Testlabor eingetroffen ist der Ashdown Toneman 600, ein 600 Watt starkes Transistor-Basstop, sowie eine passende Box mit vier Zehnzöllern: die Ashdown Toneman 410T Deep.

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Die MAG-Serie von Ashdown steht ja bereits seit vielen Jahren für robuste, leistungsstarke Verstärker und Boxen, die den amtlichen Ashdown-Sound auch für kleinere Budgets erschwinglich machen und deshalb (in der nunmehr bereits dritten Generation!) bei vielen Bassisten außerordentlich beliebt sind. Nun kann der attraktive Preis für dieses leistungsstarke Equipment nochmals unterboten werden.

Details

Toneman 600

Der Ashdown Toneman 600 kommt in der klassischen Bauform mit einem stabilen Tolex-überzogenen Holzgehäuse, robusten Metallecken an allen Ecken und einem Koffergriff an der linken Seite. Dicke Gummifüße sorgen bei dem 10 kg schweren Verstärker außerdem für einen sicheren Stand auf der Lautsprecherbox. Die markante Metallfront beherbergt alle Regler und Features des 600 Watt starken Verstärkers, die wir uns nun im Detail von links nach rechts ansehen werden: Zum Anschluss eines Basses hält der Toneman zwei Klinkenbuchsen bereit, die den Preamp mit aktiven und passiven Bässen kompatibel macht. Die Buchsen sind logischerweise mit den Bezeichnungen “Passive” und “Active” versehen. Direkt darüber parkt der obligatorische Gainregler zum Einpegeln der Signalstärke. Für das optische Feedback über den korrekten Pegel ist das Ashdown-typische VU-Meter zuständig – klar darf der zum Markenzeichen von Ashdown gewordene Drehzahlmesser auch beim Toneman nicht fehlen!

Fotostrecke: 5 Bilder Das Toneman 600 Top steckt in einem stabilen Holzgehäuse, das mit Tolex überzogen ist

Mittig auf der Front sitzen alle Tools zum Bearbeiten des Klanges, die wir schon von der MAG-Serie kennen. Den Anfang machen zwei EQ-Presets mit den Bezeichnungen “Deep” (+ 8 dB @ 50 Hz) und “Bright” (+ 10 dB @ 10 kHz), gefolgt von einem 5-Band Equalizer mit einem Regler für Bässe, drei Mittenreglern, die ein breites Frequenzspektrum von 340 Hz bis 1,6 kHz abdecken, und schließlich einem weiteren für die Justierung des Höhenanteils. Der gesamte 5-Band EQ kann mit einem kleinen Switch ein- oder ausgeschaltet werden. Der Amp hält also auf Knopfdruck einen zweiten Sound bereit. Das ist eine schöne Sache, aber etwas schade finde ich es doch, dass es dafür keine Fußschalter-Option gibt.
Freunde von Effekten kommen beim Toneman dafür voll auf ihre Kosten, verfügt er doch über einen eigenen Kompressor, einen Verzerrer und das von anderen Ashdown-Amps schon bekannte Sub-Harmonics Feature: eine Art Octaver. Alle drei Effekte können, genau wie der EQ, mit einem kleinen Switch aktiviert werden – der Overdrive ist sogar mit jener Fußschalter-Option, die ich mir für den EQ gewünscht hätte, bedacht worden! Die Buchse dafür sitzt auf der Rückseite des Amps, der Schalter muss jedoch gesondert erworben werden.

Fotostrecke: 2 Bilder EQ, Kompressor und Overdrive

Außer den bisher angesprochenen Features und dem noch nicht erwähnten Output-Regler für die Endlautstärke ganz rechts auf der Front hat Ashdown außerdem ein paar Anschlüsse, die normalerweise eher auf der Rückseite von Verstärkern zu finden sind, auf die Frontplatte gelegt. Leicht von vorne zugänglich sind der symmetrische Line-Out in Form einer XLR-Buchse (immer Post-EQ), der Effektweg mit seinen typischen Send- und Return-Klinkenbuchsen und ein weiterer Klinkenausgang für ein Stimmgerät. Die restlichen Anschlüsse, nämlich zwei Speakonbuchsen für die Lautsprecherboxen, den Netzanschluss und die oben bereits erwähnte Fußschalter-Klinkenbuchse, hat man wie gewohnt auf die Rückseite verbannt. Hier sitzen außerdem noch zwei dicke Lüfter, die direkt nach dem Einschalten des Amps ihren Dienst verrichten und dafür sorgen, dass beim Toneman 600 keine thermischen Probleme auftreten.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Output-Abteilung

Toneman 410T Deep

Die Toneman 410T Deep kommt mit der Optik einer lupenreinen Vintage-Box und sieht mit dem weiß umrandeten Gewebegrill, auf dem das stylische Ashdown-Logo prangt, wirklich elegant aus. Komplettiert wird der schlichte Retro-Look mit kleinen Chromecken, die das Tolex-überzogene Holzgehäuse vor Beschädigungen schützen. Gummifüße an der Bodenplatte sorgen für einen sicheren Stand der Box. Das Anschluss-Panel liegt natürlich auf der Rückseite und hält eine Klinken- und eine Speakonbuchse zur Verkabelung bereit. Auf der Waage macht sich die Toneman 410T mit 37 kg bemerkbar. Damit ist sie nicht gerade leicht, doch mit den großen Griffschalen an den Seiten lässt sich die Box zu zweit relativ angenehm zum Einsatzort bewegen. Im Inneren des Gehäuses verrichten vier 10″-Lautsprecher von Ashdown und ein zusätzlicher Tweeter für den Höhenbereich ihren Dienst. Zudem besitzt das Gehäuse auf der Rückseite zwei Bassreflexöffnungen zur Unterstützung der Basswiedergabe.

Fotostrecke: 8 Bilder Die Toneman 410T Deep präsentiert sich in stimmiger Vintage-Optik
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Praxis

Mein Ashdown Test-Stack lässt sich mit einer zusätzlichen Box zu einem größeren Stack ausbauen, denn mir steht die Toneman 410T Deep in einer 8-ohmigen Variante zur Verfügung. Seine volle Power liefert der Toneman 600 hingegen erst an eine Box oder eine Boxenkombination mit einer Gesamtimpedanz von 4 Ohm. Meine “abgespeckte” Test-Kombination verfügt allerdings schon über ausreichend Leistungsreserven für mittelgroße Gigs und liefert erfreulicherweise einen sehr soliden und griffigen Basston mit viel Durchsetzungskraft.
Typisch für ein Ashdown-Stack ist der attackreiche Sound mit einer leichten Betonung in den Mitten. Ultrafette Tiefbässe sind dagegen nicht unbedingt das Metier der 410T Deep-Bassbox. Der Höhenbereich wird mit meinem Stack trotz Tweeter eher milde abgebildet, ist aber präsent genug für ein transparentes Klangbild und damit keinesfalls unterbelichtet. Das Toneman-Stack bietet letztlich genau den typischen markanten und warmen Ashdown-Sound, der mit seiner leichten Vintage-Note viele Bassisten anspricht – bevorzugt diejenigen aus dem Rock-Metier!

Audio Samples
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Bass-Topteil: Alle Regler auf Neutral (Flat)

Man sollte die Flexibiltät des Stack allerdings nicht unterschätzen, denn die Equalizer-Tools des Toneman 600 ermöglichen zahlreiche Variationen des Ashdown-Signature-Sounds. Eine schnelle Richtungsänderung ermöglichen etwa die zwei EQ-Presets Bright und Deep mit relativ heftigen Anhebungen von Höhen und Bässen. Das ganze Stack klingt mit aktivierten Switches entsprechend etwas Hifi-mäßiger und breiter. Man sollte allerdings bei höheren Lautstärken ein Auge – oder besser gesagt ein Ohr – darauf haben, dass der Sound nicht aus der Spur gerät und im Publikum dröhnt. Hier hilft beispielsweise ein gezieltes Absenken der tiefen Frequenzen mithilfe des Bassreglers, den der 5-Band EQ bereitstellt.

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Deep und Bright Preset
Beim Toneman 600 bekommt man einiges für sein Geld geboten
Beim Toneman 600 bekommt man einiges für sein Geld geboten

Die fünf EQ-Regler bieten davon abgesehen viele Möglichkeiten, den Sound für verschiedene Stilrichtungen oder Spieltechniken anzupassen. Gerade die Mittensektion, die mit ihren drei Reglern ein sehr breites Frequenzspektrum abgedeckt, sorgt für große Flexibilität und viele Klangvariationen. Das Toneman 600-Topteil hat aber zum Thema Klangbearbeitung noch mehr zu bieten, denn es kommt mit einigen Effekten, die wir bereits von anderen Ashdown-Verstärkern kennen. Sehr nützlich finde ich dabei die Verzerrer-Schaltung, die eine Röhrenamp-ähnliche Situation simulieren soll. Der Overdrive klingt sehr angenehm und sahnig. Bei dezenter Dosierung wird der Sound leicht verzerrt und durch den zusätzlichen Obertongehalt rauer. Voll aufgedreht lassen sich aber auch heftige Overdrive-Sounds für den Basssolo-Spot aus dem Stack herauskitzeln.

Audio Samples
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Bass und Mittenboost + Overdrive

Über das Sub-Harmonics-Feature habe ich mich schon bei anderen Ashdown-Tests zwiespältig geäußert, und auch beim Toneman-Test hinterlässt der Oktaver-Effekt wieder einen etwas schalen Nachgeschmack bei mir. Das Tracking des Sub-Harmonic-Effekts ist in den tieferen Lagen einfach noch nicht gut genug – es entsteht somit schnell ein etwas diffuser Sound, der in der Praxis nicht problemlos zu verwenden ist.
Zum Abschluss meines Tests wollte ich die Kapazitäten des leistungsstarken Toneman 600-Verstärkers aber doch noch einmal komplett ausloten und habe eine zusätzliche Box mit 15″-Bestückung an das Ashdown-Stack angeschlossen. Ein klasse Kombination, der 15-Zöller erweitert das Klangspektrum nach unten im Bassbereich deutlich und gleicht die freche Mittenbetonung der 410T Deep etwas aus. In Sachen Lautstärke ist man mit dem Toneman 600-Top und zwei Boxen außerdem auch für noch größere Gigs bestens gerüstet und muss auf keinen Fall befürchten, dass dem Ashdown-Stack einmal die Puste ausgeht.

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Fazit

Mit der Ashdown Toneman-Serie bekommen Bassisten, denen lediglich ein überschaubares Budget für ihr Equipment zur Verfügung steht, ohne Frage sehr viel Gegenwert für ihr mühsam Erspartes! Der Toneman 600-Verstärker und die Toneman 410T Deep-Bassbox sind professionell konstruierte Produkte, die viele Features mit der MAG-Serie und der teuren ABM-Serie gemeinsam haben und sowohl in Sachen Leistung als auch bezüglich der Klangqualität den Ansprüchen von Einsteigern und Semiprofis genügen sollten. Negativ schlagen allerdings die lauten und ständig laufenden Lüfter des Toneman 600 zubuche, weshalb ich z.B. einen Einsatz als Übeverstärker in den eigenen vier Wänden nicht unbedingt empfehlen kann. Davon abgesehen ist die Toneman 410T Deep-Box mit ihren 37 kg vergleichsweise schwer. Wer mit diesen zwei Kritikpunkten allerdings keine Probleme hat und ein leistungsstarkes Stack für wirklich kleines Geld sucht, der sollte der Ashdown Toneman-Serie auf jeden Fall eine Chance geben.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • solider Sound
  • Flexiblität, guter EQ, Effekte
  • gute Verarbeitung
  • gutes Preis/Leistungsverhältnis
Contra
  • laute Lüfter
  • Box ziemlich schwer
  • Sub-Harmonics-Feature hat keinen großen Nutzwert
Artikelbild
Ashdown Toneman 600 Evo III und Ashdown Toneman 410T Deep Test
Für 439,00€ bei
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Toneman 600:
  • Hersteller: Ashdown
  • Herstellungsland: China
  • Modell: Toneman 600 Evo III Transistor-Basstopteil
  • Leistung: 600 Watt @ 4 Ohm
  • EQ: Bass +/-15dB@100Hz, Lo Mid +/-15dB@340Hz, Middle +/-15dB@660Hz, Hi Mid +/-15dB@1,6kHz, Treble +/-15dB@7kHz shelving, Deep +8dB@50Hz, Bright +10dB@10Hz
  • Effekte: Overdrive, Kompressor, Sub-Harmonics
  • Anschlüsse: Input passiv und aktiv, symm. Line-Out XLR (post EQ), Effekt Send und Return, Tuner-Out, 2 x Speakon für Boxen, Overdrive Footswitch, Netz
  • Sonstiges: Lüfterkühlung mit zwei Ventilatoren, VU-Meter
  • Maße: 15 x 47 x 31,5 cm (H x B x T)
  • Gewicht: 10 kg
  • Preis: 349,- Euro
Toneman 410T Deep:
  • Hersteller: Ashdown
  • Herstellungsland: China
  • Modell: Toneman 410T Deep-Bassbox
  • Lautsprecher: 4×10“ Custom Ashdown, 1 Tweeter
  • Belastbarkeit: 450 Watt
  • Anschlüsse: Klinke, Speakon
  • Maße: 655 x 604 x 335 mm (H x B x T)
  • Gewicht: 37 kg
  • Preis: 239,- Euro
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