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Apogee Symphony I/O Mk II 8×8 8MP Test

Apogee ist eine Macht, wenn es um hochwertige Audiointerfaces für Apple-Rechner geht. Das Flaggschiff Symphony I/O Mk II ist modular aufgebaut und bietet bei Computer- und Audioschnittstellen einige Konfigurationsmöglichkeiten. Ganz billig ist der Spaß allerdings nicht: Kommende Sinfoniker müssen wenigstens 2700 Euro bereit halten. Wir prüfen, ob dieses Geld gut angelegt ist.

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Details

Allgemeines

Das Apogee Symphony I/O Mk II belegt zwei Höheneinheiten im Rack, misst 30 cm in der Tiefe und wirkt außerordentlich solide. Das Interface wandelt mit 24 Bit und 192 kHz und kann bei voller Auflösung gleichzeitig 16 Ein- und Ausgangskanäle übertragen. Wie alle Apogee Interfaces ist es Mac-Only (Thunderbolt ab Mac OS 10.9.5 und höher).

Handbuch, Stromkabel, Gummifüße – ein Thunderbolt-Kabel muss man selber kaufen.
Handbuch, Stromkabel, Gummifüße – ein Thunderbolt-Kabel muss man selber kaufen.

Konfiguration

Bei den Computer-Verbindungen stehen Thunderbolt, Pro Tools HD und Waves DigiGrid zur Wahl. Die Audio-I/Os lassen sich wie folgt konfigurieren: 2×6, 8×8, 16×16 und 8×8+8MP. Die Preise liegen zwischen empfohlenen 3000 und 6400 Euro. 

Die Rückseite ist modular aufgebaut und bietet für Audio-Verbindungen zwei Slots. Rechts finden wir hingegen einen Slot für die Thunderbolt-Anschluss-Alternativen DigiGrid und Pro Tools.
Die Rückseite ist modular aufgebaut und bietet für Audio-Verbindungen zwei Slots. Rechts finden wir hingegen einen Slot für die Thunderbolt-Anschluss-Alternativen DigiGrid und Pro Tools.

Beim 2×6 handelt es sich um das kleinste Interface. Es ist mit zwei Mic Pres, sechs analogen Ausgängen sowie je einem AES, ADAT und SPDIF I/O ausgestattet. Das 8×8 bohrt die MicPres und die analogen Ausgänge auf acht Kanäle auf und bietet via AES nun gleicht acht digitale Kanäle. Der ADAT I/O ist beim 8×8 ebenfalls doppelt vorhanden, sodass S/MUX möglich wird. Das 16×16 hingegen ist vergleichsweise simpel ausgestattet und kommt mit 16 Line-Ins und 16 Line-Outs, digital gibt es nur einen S/PDIF. Weitere Unterschiede der Konfigurationen seht ihr am besten online hier ein
Der Testkandidat erreichte uns in Topausstattung (8×8+8MP) mit zunächst acht analogen Ein- und Ausgängen. Diese werden über 25polige Sub-D-Buchsen (Tascam-Format) aus dem Gerät herausgeführt und benötigen daher entsprechende Adapterpeitschen. Außerdem gibt es acht Kanal-Inserts (ebenfalls Sub-D-Buchse), die allerdings nur von Mic- und Instrumentenkanälen genutzt werden können – wenn man die Mic-Pres im Gain herunterregelt landet man jedoch auch auf Line-Niveau.

Die Anschlüsse des "voll ausgebauten" 8x8+8MP: 8 Line-Ins, 8 Line-Outs, 8 MicPres, 4 Instrumenten-Eingänge. Dazu digital 8 AES/EBU I/OS ( alternativ auch Dual-Adat (S/MUX)) sowie SPDIF machen das Thunderbolt-Interface komplett!
Die Anschlüsse des “voll ausgebauten” 8×8+8MP: 8 Line-Ins, 8 Line-Outs, 8 MicPres, 4 Instrumenten-Eingänge. Dazu digital 8 AES/EBU I/OS ( alternativ auch Dual-Adat (S/MUX)) sowie SPDIF machen das Thunderbolt-Interface komplett!

Die Eingänge lassen sich zwischen Line-, Mikrofon- und Instrument-In umschalten, für letztere sind zusätzlich vier Klinkeneingänge vorhanden. Laut Hersteller liefern Mikrofonvorverstärker stattliche 85 dB Gain, bei den Line-Ins sind es immerhin noch 65 dB.
Die Line-I/Os können mit -10 dBV und +4 dBU Bezugspegel betrieben sowie digital mit verschiedenen Bezugspunkten ausgelesen werden. Jeder Preamp verfügt außerdem über Phantomspannung, Phasenumkehr, Trittschallfilter, Gruppenfunktion und natürlich den Apogee-Klassiker „Soft Limit“. Die Umschaltung erfolgt per Software oder direkt am Gerät. 
Weiterhin gibt es acht digitale Ins und Outs, die wahlweise per AES/EBU zur Verfügung stehen (wiederum per Sub-D) oder per ADAT-Lightpipe – eine simultane Nutzung ist also nicht möglich. Per kleinem Drucktaster auf der Rückseite wird umgeschalten – es handelt sich hierbei also eher um eine “statische” Wahlmöglichkeit. Damit auch bei Sampling-Frequenzen über 48 kHz alle acht Kanäle per Lightpipe übertragen werden können (Stichwort SMUX), gibt es gleich zwei optische Ein- und Ausgänge. Ein stereophoner, koaxialer S/PDIF ist ebenso vorhanden, kann aber nur unter Verzicht auf einen der AES/EBU- bzw. ADAT-Kanäle genutzt werden. 

Der Lüfter, die Thunderbolt-Anschlüsse, der Wordclock I/O und die Power-Buchse.
Der Lüfter, die Thunderbolt-Anschlüsse, der Wordclock I/O und die Power-Buchse.

Maestro 2 Software und Monitor-Controller

Die Software-Bedienconsole der Apogee-Interfaces hört traditionell auf den Namen Maestro 2. In ihr nimmt man alle Routings, Konfigurationen und weitere Einstellungen vor. Sie ist äußerst übersichtlich gehalten, schick anzuschauen und im Nu verstanden. Das ist bei anderen Herstellern nicht immer der Fall. DSP-Effekte oder ähnliches gibt es nicht, braucht man meiner Meinung nach aber auch nicht. Es gibt noch vier Submixer und das war es! 
Die Monitor-Controller-Fähigkeiten sind ebenfalls üppig. Sie bieten die Steuerung von drei Speaker-Paaren bzw. Surround-Definitionen bis 7.1! Und all das lässt sich auch am Display einstellen, weshalb man das Gerät eigentlich immer in Greifnähe aufstellen sollte. Doch dazu gleich mehr.

Saubere GUI, logische Bedienung: Maestro 2 Software.
Saubere GUI, logische Bedienung: Maestro 2 Software.
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Praxis

Traumhafte Verarbeitung, tolles Handling

Das Apogee Symphony I/O Mk II ist ein durchdachtes, äußerst professionelles Interface, das kaum Wünsche offenlässt. Die Preamps haben unglaublich viel Power, die Routing-Optionen sind erstklassig, die Latenz ist verschwindend gering und die Bedienung sowie die Verarbeitung sind ein Träumchen. Hier dazu ein kleines Video:

Top Preamps und erstklassige Wandler

Auch die Audioqualität ist hervorragend. Hört selbst:

Audio Samples
0:00
Bass DI – Softclip Off Bass DI – Softclip On Acoustic Stereo – Softclip Off Acoustic Stereo – Softclip On Acoustic Mono – BPM CR-73 Acoustic Mono – Shure SM7 Shaker Stereo – Softclip Off

Die Aufnahmen bestätigen die Rauscharmut. Der Klang ist klar, ohne wirkliche Färbung und damit für jedes Signal geeignet. Auch die D/A-Wandler klingen erstklassig, bieten einen sehr musikalischen Klang und lösen detailliert auf. Die Stereostaffelung ist ebenfalls auf einem sehr hohen Niveau.

Fotostrecke: 7 Bilder Die Latenzen für das Interface sind top!

Das Interface hat allerdings ein kleines Manko. Der Lüfter ist viel zu laut und in seinem Laufverhalten nicht konstant. Da das Interface ohne Lüfter zu heiß wird (ca. 68 °C), müsste ich es also in ein Silent Rack einbauen, um der Geräuschkulisse zu entgehen. Aber wie soll ich dann das tolle Display und den Encoder bedienen? Hier wurde einmal zu wenig nachgedacht, leider.

Fotostrecke: 10 Bilder Acht analoge Eingänge: Wahlweise MicPre, Instrumenten-Eingang oder Line-In steht zur Verfügung.
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Fazit

Das Apogee Symphony I/O Mk II ist ein Premium-Interface, das durch seine Modularität perfekt in verschiedene Anwendungsszenarien passt. Die Mic-Pres klingen spitze, die schaltbaren Inserts sind ebenfalls praktisch. Allerdings ist das Interface kein Schnäppchen, es hat keine Front-I/Os und der Lüfter nervt. Die Pro-Tools-Schnittstelle relativiert den Preis, denn auch die AVID-Interfaces agieren in dieser Preisregion – und besitzen einen Lüfter. Wenn man also acht Mic-Pres auf hochwertigem Niveau sucht, etwas Outboard sein Eigen nennt (Inserts), erstklassige Wandlung schätzt und das Ganze komfortabel sowie unkompliziert bedienen möchte, sollte man das neue Symphony I/O definitv antesten.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • acht sehr gute Preamps
  • schaltbare Inserts
  • modulares Konzept
  • hochwertiger Touchscreen
  • Monitor-Controller-Funktionalität
  • sehr gute Verarbeitung
Contra
  • lauter Lüfter
  • keine Front-I/Os
Artikelbild
Apogee Symphony I/O Mk II 8×8 8MP Test
Für 5.999,00€ bei
Apogee_SymphonIOTB_01_Aufmacher
Features:
  • Modulares Audio Recording Interface
  • Chassis inkl. 2 I/O Module
  • Modul 1: 8 × 8 Analog I/O + 8 × 8 AES/Optical I/O (Mk II)
  • Modul 2: 8 Channel Mic Preamp
  • 1 freier Einbauschacht für optionale System-Erweiterung (z.B. ProTools HD)
  • Dual Multi-Funktions Encoder
  • intuitive Bedienoberfläche mit Touch-Display
  • 1 unabhängiger Kopfhörer-Ausgang
  • Stand-Alone Funktionalität
  • 2 Thunderbolt Anschlüsse
  • abwärtskompatibel mit allen I/O-Modulen aus der ersten Symphony-Generation
  • Kompatibilität: Thunderbolt ab Mac OS 10.9.5 und höher
  • Format: 19″ / 2 HE (Rackohren abnehmbar)
  • Maße: 450 x 292 x 89 mm
Preis:
  • Apogee Symphony I/O MK2 Chassis: EUR 2378,81 (UVP)
  • Apogee Symphony I/O MK2 2×6: EUR 3330,81 (UVP)
  • Apogee Symphony I/O MK2 8×8: EUR 4520,81 (UVP)
  • Apogee Symphony I/O MK2 16×16: EUR 5829,81 (UVP)
  • Apogee Symphony I/O MK2 8×8+8MP: EUR 6424,81 (UVP)
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