Als MIDI Controller mit integrierten Soundmodul möchte sich die Neuauflage des MPK Mini Play ihren Platz im Marktangebot sichern. Die MPK Mini Serie geniest bereits einen guten Ruf als mobiler Keyboard Controller mit reichlich Bedienelementen auf engem Raum. Mit dem Zusatz „Play“ hat Akai Professional eine erweiterte Variante im Sortiment, die mit integriertem Soundmodul aufwartet. Mit erhältlich in der neuen Version ist die Software MPC Beats sowie ein großzügiges Softwarepaket. Ist die Neuauflage gelungen?
Details
Bedienoberfläche
Auf den ersten Blick fällt sofort auf, dass das Interface rundum erneuert wurde. Zum einen wurde das Design nochmals moderner gestaltet, zum anderen wurden die Bedienelemente nun anderweitig positioniert. So befinden sich die Drehregler jetzt direkt über den Pads, was ich als Rechtshänder im Workflow angenehmer empfinde. So muss man beim Spielen der Pads oder Keys nicht mit der linken Hand quer über die Bedienoberfläche greifen, um Soundparameter zu steuern.
Links neben den Pads ist die Bedienoberfläche im Grunde unverändert geblieben. Hier befinden sich der X/Y-Joystick, Arpeggiator, die Oktav-Tasten, Note Repeat und Full Level. Die Buttons zur Steuerung des internen Soundmoduls sind auf der rechten Seite direkt unterhalb des OLED-Displays untergebracht. Mit diesen können Key-Programme und Drum-Kits geladen und sogar als Favoriten-Sounds abgespeichert werden. Ferner können die acht Pads und Drehregler in zwei Bänken entsprechend 16 Parameter steuern bzw. Noten abfeuern. Die internen Klänge lassen sich mit Filter, Resonanz, Attack, Release, Reverb, Chorus und EQ anpassen. Rechts des Displays befindet sich ein gerasteter Encoder, mit dem sich die Soundpatches wechseln lassen und zusätzlich ein Volume-Poti, mit welchem die internen Sounds bzw. Mixer-Kanäle einer DAW-Software in der Lautstärke justiert werden können.
Interner Speaker und Anschlüsse
Auf der rechten Seite ist der interne Lautsprecher untergebracht, welcher im Vergleich zum Vorgängermodell nicht nur größer, sondern auch etwas lauter ist und das Low-End etwas besser wiedergibt. Um mal ein bisschen herumzuklimpern, reicht er aus, solange man sich in einer ruhigen Umgebung befindet. Für eine Jamsession ist er jedoch viel zu leise und kann mich auch klanglich nicht wirklich überzeugen.
Auf der Rückseite befinden sich ein 6,3 mm Sustainpedal-Anschluss, ein 3,5 mm Kopfhörerausgang und ein USB-Port zur Verbindung mit dem Computer sowie der Powerswitch, mit dem sich zwischen USB- oder Batteriebetrieb entscheiden lässt. Mit vier Mignon-Zellen (AA-Batterien) wird aus dem Controller nämlich ein mobiles Soundmodul – doch dazu später mehr.
Tastatur, Pads und Joystick
Wie bei allenKeyboard Controllern der MPK Mini / Play Serie, wird auch beim Mini Play MK3 eine 25-tastige und anschlagdynamische Synth-Action Mini-Tastatur eingesetzt. Wer eine Fullsize-Tastatur gewohnt ist, wird eine kurze Eingewöhnungszeit einplanen müssen, was aber für alle Klaviaturen dieser Baugröße gilt. Die Qualität ist, wie von Akai Professional gewohnt, hervorragend. Die Tasten weisen beim Spielen einen angenehmen, leicht schwergängigen Widerstand auf. Insgesamt macht die Tastatur somit einen soliden Eindruck, vor allem im Hinblick auf die Preiskategorie.
Ähnlich verhält es sich mit den Pads. Diese werden von Akai selbst als „Real MPC Drum Pads“ bezeichnet. Und tatsächlich ähneln sie denen der MPC Modelle, exakt gleich sind sie allerdings nicht. Sie sind deutlich kleiner, etwas weicher in der Gummierung und leuchten nicht in RGB-Farben, sondern lediglich rot auf, wenn man sie spielt.
Der rote X/Y-Joystick dient zur Steuerung von Pitch- und Modulation. Bedingt durch die Bauhöhe ist der Regelweg recht kurz gehalten. Etwas gewöhnungsbedürftig empfinde ich, dass die Pitchwerte vertikal und die Modulationswerte horizontal gesteuert werden. Allerdings ist der Joystick verhältnismäßig breit gebaut, weshalb man ihn sehr gut mit dem Daumen steuern kann und nach gewisser Eingewöhnungszeit zu guten Ergebnissen kommt. Praktisch finde ich auch, dass das OLED-Display die Pitch- und Modulationswerte darstellt, sodass man eine visuelle Kontrolle über die Performance hat.
Software inklusive
Zum Lieferumfang des MPK Mini Play gehört ein großzügiges Softwarepaket, mit dem selbst Neulinge gleich loslegen können. Mit der abgespeckten Version der großen MPC Software namens MPC Beats erhält man 2 GB an Sounds und Loops, die auch den großen MPCs beiliegen!
Mit den Software-Instrumenten Hybrid 3, Mini Grand und Velvet der Plugin-Schmiede AIR Music sowie weiteren MPC-Expansions rundet Akai Pro das Software-Paket ab, das für viele Anwendungsszenarien genügend Futter bietet. Die folgenden Klangbeispiele bieten einen Auszug aus dem Klangrepertoire der mitgelieferten Kits sowie den Software-Klangerzeugern.
Tom Bola sagt:
#1 - 22.03.2022 um 16:46 Uhr
Wieder mal ein guter ausführlicher Testbericht! Prima! ihr habt wirklich die besten Rezessionen auf dem Markt!! nun aber zu dem Gerät, ich habe selbst zwei Stücke des Vorgängers wobei mir ein "mark2"??nicht bekannt ist... Es dürfte sich also bei meinen um die erste Version handeln, wie schon selbst in meinem eigenen Vergleichsvideo mit dem Yamaha a50 betont, finde ich die Aufteilung der Oberfläche schon seit längerem bei der MPK's und vielen anderen ähnlich gelagerten Mini Controllern, etwas fragwürdig, warum die meisten Bedienelemente die zum Sound basteln einladen auf der rechten Seite landen? der normale "einarmige Bandit" sprich Keyboarder spielt diese Instrumente meistens mit rechts, und hat dann die linke Hand frei für Sound Schrauben Benden und so weiter, was du ja auch in deinem Bericht erwähntest! Deshalb häz ich als Akai Firma die Blöcke einfach vertauscht, rechts die acht Pads und links dann die Drehregler, wobei mir vier Stück doch auch zu wenig sind. Beim alten MPK mini ging es ja auch mit acht Reglern, das könnte man bestimmt auch lösen, außerdem gab es früher auch 4 Bänke mit der man die verschieden Belegungen abspeichern konnte. Ein weiterer seltsamer Punkt ist die Octav Tasten in die Mitte der linken Knopfreihe zulegen, die gehören natürlich wie immer unten hin damit man die im Eifer des Gefechts schnell erreichen kann, das hat Akai leider auch versäumt zu berichtigen... dass er Lautsprecher jetzt nicht viel besser klingt ist sehr schade, da hat der Yamaha a 50 auf jeden Fall die Nase vorn, wobei dieses Gerät natürlich als MIDI-Controller überhaupt nichts taugt, da es keinerlei Bedienelemente aufweist, und die internen Sound sind auch nicht unbedingt das gelbe vom Ei! Ich fand die Akai Sounds wesentlich besser wenn man sie über Kopfhörer oder Boxen hört, Rauschen und Brummen habe ich bei meinem Geräten nicht entdeckt und natürlich sind GM Midi Sounds sonst sehr oldschool, sie setzen sich aber doch immer wieder ganz gut durch. Der Akai MPK Mini play kann einen vollwertigen richtigen Micro Synthesizer für den Preis natürlich auch nicht ersetzen und soll er ja auch gar nicht, sonst würden sie sich ja selbst die Preise für die teureren Geräte kaputt machen ;-) Prinzipiell mal ein Gedanken zz diesen Mini Controllern: warum haben sich die Firmen einheitlich festgelegt auf zwei Oktaven? das will mir nicht den Kopf! Besser wären drei Oktaven und dann eine Größe Variante mit fünf, das wäre optimal man könnte sich dann immer aussuchen was man selbst benötigt. zwei Oktaven sind einfach zu kurz... nun ja aber trotzdem lustig dass die Serie weiter gepflegt wird, wobei ich jetzt mir wirklich überlege ob ich nicht beide alten Geräte verkaufe und mir noch mal einen neuen hole, die Drehregler rechts ist einfach Pfusch , wenn das Bob Moog gesehen hätte, er hat ja auch seinen Modulations und Pitch Wheel auf die linke Seite drapiert, rechts wäre vollkommen daneben ;-) ok in diesem Sinne euch weiterhin frohes Schaffen und immer frischen Sound um die Nase PS: hier noch der Link für mein Video falls das jemand interessiert https://m.youtube.com/watch?v=c6ntFeDq81U
Tom Bola sagt:
#2 - 22.03.2022 um 17:00 Uhr
PPS: In diesem zweiten Video geh ich noch etwas tiefer auf den Vorgänger Akai MPK Mini play und dessen Verwendung als Midicontroller besonders unter Android ein ;-) https://m.youtube.com/watch?v=rtElxAhf0xw