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Brandbrief von Veranstaltern: Gibt es nicht mehr genug Personal für Konzerte und Festivals?

Seit Wochen verspricht die deutsche Politik Lockerungen der Corona-Regeln für den Frühling. Die meisten Venues sind ausgebucht, es stehen unzählige Touren an und die Festival-Saison steht auch vor der Tür. Eigentlich schien es bergauf zu gehen für die von Corona-bedingten Absagen gebeutelte Konzertbranche. Ausgerechnet jetzt schlagen allerdings rund 50 Veranstalter aus ganze Deutschland Alarm: Das Personal für die Durchführung diverser Veranstaltungen fehlt. 

FOTO: Okan Caliskan
FOTO: Okan Caliskan


Wahrscheinlich hat jeder, der mit der Musikindustrie zu tun hat, mindestens einen Bekannten, der aufgrund der Corona-Pandemie den Job als Stagehand, Veranstaltungstechniker oder Booker verloren und sich in einer neuen Branche niedergelassen hat. Die meisten konnten es sich logischerweise einfach nicht leisten einfach nicht zu arbeiten. Vom Staat erhielten sowohl Veranstalter, als auch Angestellte nur wenig Unterstützung. Jetzt, wo es eigentlich langsam wider losgehen sollte, kommen viele, die ihren Job gewechselt haben, nicht mehr zurück in die Branche. 

Ist auch die Festival-Saison in Gefahr? 

Etwa 50 Veranstalter, vom Wacken-Festival über die bekannte Agentur Landstreicher bis hin zu Venues wie dem Frankfurter Batschkapp, unterzeichneten und veröffentlichen nun einen Brandbrief an Medien und Politik. Durch den riesigen Berg an immer wieder aufgeschobenen Konzerten und den gleichzeitigen Schwund an Mitarbeitern aus vielen Bereichen, halten es die Unterzeichner nicht für Möglich, sämtliche Konzerte durchzuführen: 

“Seit zwei Jahren schieben wir einen immer größer werdenden Berg an oft mehrfach verlegten Konzertveranstaltungen vor uns her, der mit den verbliebenen Personalressourcen nicht mehr zu bewältigen sein wird. Dieser Personalmangel ist so drastisch, dass bei weitem nicht alle anstehenden Konzerte durchgeführt werden können. Das wird unweigerlich zu einer massiven Flut von Konzertabsagen führen, auch von längst ausverkauften Konterten.” 

Sieben Maßnahmen an die Politik 

Von der Politik fordert die Konzertbranche nun sieben konkrete Maßnahmen. Diese reichen von der Aufstockung der Freigrenze für geringfügig Beschäftigte von 450€ auf 1.200€, sowie einen vereinfachten Einsatzvorraussetzungen für diese (Anhebung der Einsatz- und Zuverdienergrenze), bis hin zu einer Rückkehrförderung für Personal und einer Reform des §34a nach dem GwO, der die Richtlinien für Securities regelt. Ebenfalls sollen die Anstellung von geringfügig Beschäftigten entbürokratisiert und vereinfacht, Personalmehraufwendungen kompensiert werden und Löhne für geringfügig Beschäftigte über mehrer Monate ausgleichend gezahlt werden dürfen. 


Insgesamt warnen die Veranstalter vor einer verheerenden und irreversiblen Entwicklung, die in einem Dominoeffekt enden könnte, der die ganze Musikindustrie bedroht. Am Ende ist allein die Vorstellung, dass nach zwei Jahren Tristesse im Sommer endlich wieder Konzerte und Festivals möglich wären, die meisten aber wegen Personalmangel doch wieder abgesagt werden müssen, absolut dystopisch und wäre wohl auch ein vernichtender Schlag für die gesamte Branche. 

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