Beatsource LINK kündigt legale DJ-Edits an

DJ-Edits und Mashups, diese kleinen aufmüpfigen Geschwister des offiziellen Remixes, von vielen geliebt, von manchen auch gehasst – auf jeden Fall von der Industrie geächtet. Denn ob Vinyl-Bootleg oder Soundcloud-Download: ohne Copyright befinden sich unautorisierte Edits in einer rechtlichen Grauzone. Doch mit der Illegalität könnte bald Schluss sein, zumindest bei Beatsource LINK.

Beatsoure LINK bietet lizensierte Edits mit seinen Partnern Creative Music Group und Empire an
Beatsoure LINK bietet lizensierte Edits mit seinen Partnern Creative Music Group und Empire an

Das Joint-Venture von Beatport und dem DJ-Pool DJcity hat angekündigt, seinen LINK-Abonnenten mehr und mehr legale DJ-Edits zur Verfügung zu stellen. Ab April 2021 wird es von Creative Music Group und EMPIRE lizenzierte Edits mit hinzugefügten 15 bis 30-sekündigen Instrumentalpassagen geben, um DJs das kreative Mixen zu erleichtern.
Aus den Katalogen dieser beiden Partner stammen auch die Tracks der ersten Veröffentlichungsphase, die mit editierten Hits von Fat Joe, Busta Rhymes, Rich The Kid, Anderson Paak, Tory Lanez und dem Insomniac Records-Katalog sehr Urban-lastig ausfällt. Laut der offiziellen Verlautbarung redet Beatsourcemit anderen großen Firmen bereits über die Verwertung und Monetarisierung weiterer Kataloge.
„Diese Zusammenarbeit ist der erste Schritt in unserer breiteren Initiative zur Autorisierung und Monetarisierung von DJ-Bearbeitungen für das Streaming, die in der Musikbranche noch nie zuvor durchgeführt wurde. Die Initiative wird DJs offizielle DJ-Versionen zur Verfügung stellen und gleichzeitig neue Einnahmequellen und Daten für Künstler und Labels eröffnen. 
Brian “DJ Quickie” Wong, der Präsident von Beatsource weist dabei ganz ausdrücklich auf die wichtige Rolle des DJs in der Musikindustrie hin:
„Während Streaming die Musikindustrie von über einem Jahrzehnt rückläufiger Einnahmen gerettet hat, wurden DJs von dieser Innovationswelle ausgeschlossen, da sie nie offiziell mit den Inhalten versorgt wurden, die sie benötigen. Diese Zusammenarbeit schafft nicht nur zum ersten Mal einen autorisierten und monetisierten Kanal zum Streamen von DJ-Edits, sondern auch die Künstler erhalten beispiellose Einblicke in die Art und Weise, wie DJs ihre Musik spielen.”

Und was ist mit eigenen Edits und Mashups?

Gerade in Zeiten, wo jeder DJ durch weltweit erreichbare Download-Shops theoretisch Zugriff auf sämtliche verfügbare Musik hat, sind spezielle Bearbeitungen für viele DJs wichtig, um ihren eigenen Stil zu kultivieren.
Vor einigen Jahren waren Websites wie Soundcloud noch voll mit Edits zum freien Download. Doch dem wurde bereits vor einigen Jahren wegen kontinuierlicher Urheberrechtsverletzungen ein Riegel vorgeschoben. Wer kann bastelt sich seine Edits und Mashups selbst, bewegt sich dann aber trotzdem auf rechtlich dünnem Eis, wenn diese öffentlich aufgeführt werden.
Aber die Zeit ist reif für die Legalisierung und Monetarisierung von DJ-Edits. Die immer ausgefeilteren Musikerkennungsalgorithmen werden in nicht allzu ferner Zukunft sehr sauber zwischen Original und Bearbeitung unterscheiden können, so dass dann vor allem rechtliche Fragen gelöst werden müssen, damit alle Beteiligten bekommen, was ihnen zusteht: Fame für den Edit, Geld für das Original.
Auch wenn die Initiative von Beatsource LINK die legale Nutzung von DJ-Edits lediglich über ein digitales Abo-Modell ermöglicht, könnte dies der erste Schritt in Richtung der allgemeinen Legalisierung von Edits sein.

Sind lizensierte Edits auf Beatsource womöglich nur der Beginn der allgemeinen Lizenzierung von DJ-Edits?
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